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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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schlagkräftige Armee – aber ohne Angriffsziel! Wutschnaubend befahl er, wieder nach Osten zu fahren.
    »Wenigstens haben wir den Durchbruch aus dem Lager geschafft«, sagte Evadne. »Das hätte bei diesen Tausenden von Schlangenanbetern leicht eine Todesfalle werden können.« Sie schob gerade mit der rasiermesserscharfen Pfeilspitze die Schlinge einer neuen Bogensehne in die Kerbe, da die vorige durch das viele Schießen ausgefranst war.
    »Ja. Am besten ist es, wenn wir unsere Truppe ständig in Bewegung halten, dann kann sich der Feind nicht sammeln und über uns herfallen.« Der Cimmerier blickte über die wild kämpfende Kavallerie zur südlichen Flanke, wo die Schlangenanbeter ständig gegen die geschlossenen nemedischen Reihen anstürmten. »Aber wir müssen unbedingt ein richtiges Angriffsziel finden. Gegen diese wilden Horden vergeuden wir zuviel Kampfkraft.« Er trat auf die Bank des Streitwagens, um weiter sehen zu können. »Ja, da drüben! Schnell, fahr an den verkrüppelten Bäumen vorbei. Ich muß den Mann dort haben.«
    Die kurze Pracht des Sonnenaufgangs war wieder verblaßt. Die gelbbraune Scheibe stand am rauchverhangenen Himmel im Osten. Wenn die Wolken stärker wurden, konnte man wahrscheinlich in einer Stunde die Richtung nicht mehr vom Sonnenstand ablesen. Der Cimmerier blickte nach Osten. Dort marschierte eine Gruppe durchs kniehohe Gras. Ein großer Krieger ging an der Spitze einem Streitwagen entgegen. Er stampfte wie alle anderen Schlangenanbeter wie im Trance unbeirrbar dahin. Seine silbrige Rüstung hatte Conans Aufmerksamkeit erregt.
    Evadne folgte dem Blick des Cimmeriers und rief: »Aber das ist doch Ulf, der tote Junker von Schloß Edram! Dieser Lump!« Sie legte einen Pfeil auf die Sehne und zielte auf den Brustharnisch der Gestalt.
    »Nein, nicht schießen!« Conan packte sie an der Schulter. »Wir brauchen einen Gefangenen, der uns zu den Anführern dieser Schlangenbrut führt. Ulf ist erst für kurzem zu ihnen übergelaufen. Vielleicht ist er noch nicht so weit gesunken wie der Rest. Fahr ganz dicht an ihn heran; aber paß auf, daß du ihn nicht überrollst«, befahl er dem Lenker des Streitwagens.
    Der fette Junker war wohl für die Belagerung des nemedischen Lagers zu spät gekommen und stapfte jetzt stur vorwärts. Sein Langschwert schleifte am Boden. Als der Cimmerier mit dem Streitwagen an ihm vorbeipreschte, beschleunigte er die Schritte und hob das Schwert mit beiden Händen. Conan ließ scharf kehrtmachen und machte sich sprungbereit. Mit einem riesigen Satz flog er durch die Luft auf den Junker zu. Mit dem rechten Unterarm traf er Ulf an der Kehle. Das Langschwert segelte davon. Dann rollten beide Männer auf der Erde. Die Rüstungen klirrten.
    »Ulf! Ergib dich, elender Tyrann!« Conan legte sich mit dem ganzen Gewicht auf den Junker. »Du bist mein Gefangener. Wenn du noch Wert auf deine Nase legst, dann mach's Maul auf und beantworte meine Fragen!« Der Cimmerier hielt ihm den Dolch vors Gesicht.
    »Sa setha Efanissa!« Ulf stieß mit tückisch funkelnden Augen die rituellen Worte aus. Die gespaltene Zunge zuckte zwischen den trockenen Lippen. »Hathassa fa Sathan!«
    »Das reicht!« Conan wurde beinahe übel bei dem Anblick. Er schlug mit dem Heft des Dolchs gegen den Helm. »Du bist Junker Ulf auf dem ehemaligen Schloß Edram. Du warst zwar ein Erzschurke, aber doch ein Mensch! Auch jetzt bist du noch ein Mensch – oder wirst es wieder sein –, und wenn ich diese zerschnittene Zunge eigenhändig zusammennähen muß! Antworte mir! Wer ist der Anführer des Schlangenkults?«
    »Laa... Lar! Larrchh!« Die Augen des Mannes schienen etwas klarer zu werden. Er wehrte sich nicht mehr; aber er hatte immer noch Mühe, die ungewohnten Laute mit der gespaltenen Zunge zu formen. »Larrhh isssst Priesssster!«
    »Siehst du, das ist schon besser!« Jetzt drückte Conan ihm die Faust mit dem Dolch unters Kinn. »Und wo finde ich diesen Priester Lar? In welche Richtung muß ich reiten?«
    »Ossssten!« Ulf zerrte einen Arm aus der Umklammerung und deutete auf das Weideland. »Larrhh isss im Osssten. Osssten ... aiii!«
    Beim Schrei Ulfs zuckte Conan zusammen. Er blickte nach unten. Eine kleine purpurrote Giftschlange war unter dem Brustharnisch des Junkers hervorgekrochen und schlug ihm gerade die Fänge in den Hals. Angewidert entfernte er sie mit dem Dolch. Doch schon hatte sich eine zweite Schlange aus dem Gras hervorgeschlängelt. Diese smaragdgrüne Viper grub die

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