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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Evadnes Bogensehne neben ihm ständig surrte.
    Hinter ihm donnerte die Kavallerie aus dem Lager heran. Schreie und Flüche verrieten, wie schnell sie ins Kampfgetümmel gerieten. Aber dann galoppierten einige Reiter in der Schneise hinter dem Streitwagen näher und überholten ihn sogar zu beiden Seiten. Damit war die Angriffsfront verbreitert.
    Conan horchte angespannt nach hinten. Endlich glätteten sich seine besorgten Züge. Kriegsgeschrei aus hundert Kehlen erklang zum Klirren der Waffen. Die Fußtruppen rückten endlich vor! Gnadenlos mit dem Speer nach rechts und links und hinten stoßend, spähte er im Morgenlicht nach einem Zeichen, wo sich die Befehlshaber der Feinde befänden.
    Er sah nichts; aber dann erblickte er etwas, das ihm kalte Schauer über den Rücken jagte. Die Sonne war ganz durchgebrochen und tauchte die Ebene in orangegelbes Licht. Jetzt sah er die Feinde, gegen die er die ganze Zeit über kämpfte. Diese Wesen, die lange Schatten im rötlichen Licht warfen, hatten schon lange aufgehört, Menschen zu sein.
    Der Cimmerier hatte damit gerechnet, hagere Jünger Sets zu erblicken, mit wilden Augen und gespaltenen Zungen – so wie der arme Bursche in Ulfs Folterkammer. Aber dies waren echte Dämonen: Zischende Biester mit verzerrten Gesichtern sprangen empor, ohne an ihr Leben oder das ihrer Gefährten zu denken. Blitzschnell schwangen sie die Gabeln und Sensen gegen Männer und Pferde. Viele benutzten aber auch Schlangen als Waffen oder trugen sie als Schmuck um den Hals. Die Vipern ringelten sich in den verfilzten Haaren oder schmutzigen Kleidern.
    Ekel stieg in ihm auf bei den Grimassen der Schlangenanbeter, durch welche sie reptilienähnlich wurden. Conan hätte schwören können, daß mehrere dieser Augen senkrechte Schlitzpupillen, wie bei Schlangen, aufwiesen.
    Am grauenvollsten war es, als er einen Angreifer mit dem Speer durchbohrte und der Mann in Todesqualen den Mund aufriß. Statt einer Zunge schoß eine smaragdgrüne Viper hervor. Die lebendige Schlange war im Rachen verankert und schlug mehrmals – allerdings wirkungslos – die winzigen Fänge in den Speerschaft. Conan ließ die Waffe samt der ekelerregenden Last fallen und griff nach einem neuen Speer, um die nächsten Feinde abzuwehren.
    Von überall brachen die schlangenzüngigen Teufel hervor. Auch Evadne stieß mehrmals einen kurzen Entsetzensschrei aus. Offenbar sah sie im fahlen Tageslicht ebenfalls grauenvolle Bilder. Es gab auch große Schwierigkeiten mit den Pferden, da diese Tiere eine angeborene Angst vor Schlangen haben. Zum Glück trugen die vier Rosse des Streitwagens Scheuklappen. Herdeninstinkt oder die starke Hand des Lenkers trieb sie weiter durchs Kampfgetümmel. Conan sah aber, wie mehrere Reiter in der Nähe aus dem Sattel geschleudert wurden, weil ihre Tiere vor den Schlangenzungen scheuten und in Panik gerieten.
    Die nemedischen Fußsoldaten rückten langsam, aber geordnet vor. Naturgemäß kämpften sie mit der dämonischen Horde von Angesicht zu Angesicht und erlitten daher auch die größten Verluste durch Schlangenbisse und Sensenhiebe. Lieblingstaktik der Feinde war es, die Waffe des Gegners mit einer Hand zu packen, ohne Rücksicht auf die scharfen Klingen, und ihm dann den Schild wegzureißen, um ihm auf engstem Raum den giftigen Todeskuß zu geben. Die wendigen Schlangen krochen mühelos durch die engen Sehschlitze oder Augenlöcher, so daß die Helme keinen Schutz boten. Und offenbar war ihr Biß immer tödlich.
    Conan verfluchte sich im stillen, weil er bei seinem Schlachtplan nicht genügend an die Zauberkraft des Feindes gedacht hatte; aber die nicht faßbare Unmenschlichkeit der Schlangenanbeter hätte kein Stratege voraussehen können. Seltsam war auch, daß er jetzt, da sie durch den Hauptring der Umzingelung gebrochen waren, immer noch nicht entdecken konnte, wo die eigentliche Führung der Feinde stand. Nirgends waren Offiziere oder Feldwebel, die Befehle erteilten. Die Schlangenzüngler stürmten unermüdlich, mit blindem Eifer wie ein Mann vorwärts. Vielleicht hörten sie die Stimme des unsterblichen Set, welcher ihnen Anweisungen oder Versprechungen ins Ohr zischte.
    Diese mystische Einheit bot dem cimmerischen Kriegsherrn nirgends eine Möglichkeit, zum entscheidenden Schlag auszuholen. Schließlich gab Conan dem Lenker den Befehl, zurück zum Lager zu fahren. Schon bald sah er, wie die Wagen mit dem Nachschub und die Nachhut in geordneter Formation vorrückten. Eine intakte,

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