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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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glitschigen Plattform des Streitwagens festen Halt suchte, schwangen sich zwei zischende Verfolger herauf und stürzten sich gleichzeitig auf ihn. Er wollte sich befreien, doch schon stand ein dritter reptilienäugiger Angreifer vor ihm und schwang einen schweren Steinhammer. Blitzschnell sauste er auf den Helm des jungen Barbaren herab. Ein zweiter Schlag folgte, dann ein dritter, als sei Conans Kopf ein Pflock, den er in den Boden rammen wollte. Beim vierten Schlag schwanden dem Cimmerier die Sinne.
     

16
     
    Der Kopf der Schlange
     
     
    Gierige Flammen verschlangen alles. Wie ein riesiger Katarakt stürzten die Feuerfluten herab und breiteten sich aus. Sie wanden sich wie ein gequältes Tier oder unermüdliche Schlingpflanzen, welche Ableger ausschickten, die alsbald erblühten. Die sengende Hitze verriet Conan, daß der Set-Kult gesiegt hatte. Die Katastrophe hatte nicht nur die Ebene Nemediens, sondern die gesamte bewohnte Welt verschlungen. Jetzt schlugen überall die Flammen hoch und tanzten vor Freude über den Endsieg. Und sie würden damit bis in alle Ewigkeit fortfahren.
    Aber vielleicht war doch noch nicht alles zerstört; denn tief drinnen schwebte in der Ferne ein Geist. Die wabernden Hitzeschleier ließen sein Gesicht verschwimmen; aber man sah dennoch, daß es wunderschön war: dunkle, strahlende Augen, wie unergründliche Traumseen, rosige Wangen, tiefrote Lippen, als hätten sie soeben noch den Saft von Granatäpfeln geschlürft. Aus dem Feuer schaute das Gesicht heraus und strahlte die Zufriedenheit aus, alles zu wissen, und gleichzeitig grenzenlose leidenschaftliche Sehnsucht.
    War es die verlorene Evadne? Nein, dunkle Locken umrahmten die Züge. Aber dennoch war das Gesicht vertraut und lieb. Fröhlich lächelte es, als nehme es das Geschick der Welt ohne Groll hin.
    Ludya!
    Der Schock des Namens riß den Cimmerier aus der Betäubung. Er lag in geronnenem Blut auf dem Streitwagen. Conan schloß die von der Hitze des Feuers ausgetrockneten Lider. Selbst diese geringfügige Bewegung löste schmerzende Stiche im Kopf aus. Als er mühsam den Kopf hob, um mehr von der Umgebung zu sehen, traf ihn der Schmerz wie ein weiterer Schlag mit dem Steinhammer.
    Stöhnend sank er zurück und versuchte, sich im schmerzenden Kopf auf eine einzige Tatsache zu konzentrieren: Auf der anderen Seite eines großen Feuers saß eine geschminkte, lächelnde junge Frau, die Ludya war.
    Als die Schmerzen langsam verebbten, nahm er eine Bewegung in der Nähe wahr. Eine schleppende hohe Stimme drang an sein Ohr.
    »Ja, das ist in der Tat ein hervorragender Streitwagen! Bei weitem besser als unser alter Heukarren.« Ein Junge sprach. Offenbar war er zu Beginn des Stimmbruchs, denn mehrmals schnappte die Kinderstimme über. »Endlich kann ich Euch ein Gefährt bieten, wie Ihr es verdient, Mylady! Wir werden Kissen und Teppiche darauflegen, damit Ihr es bequem habt.«
    »Das wäre schön, Lar.« Die antwortende Stimme war Conan vertraut. Er versuchte sich zu erinnern, und sofort begannen wieder die schrecklichen Kopfschmerzen.
    »Aber zuerst muß er gereinigt werden«, sagte die Knabenstimme. »Eine Frau hat darauf ihr Blut vergossen, hat man mir erzählt. Welch trauriger Verlust. Jetzt kann sie nie mehr eine der unsrigen werden.« Der Sprecher näherte sich dem Cimmerier. »Aber in diesem Mann ist noch ein bißchen Leben. Auch wenn er sich von den Wunden nicht erholt, können wir ihn für unsere Sache einspannen.«
    Conan spürte, wie jemand vorsichtig auf den nicht von der Rüstung geschützten Unterarm drückte. »Verfluchter Hund ... Faß mich nicht an ... Ich schreie und schleife dich mit in die tiefste Hölle!«
    Die Drohung verlor etwas an Wirkung, da der Cimmerier sie nur stöhnend leise über die Lippen brachte, während er sich auf die Seite rollte, um an den Dolch zu gelangen. Die stechenden Kopfschmerzen raubten ihm fast die Sinne. Kein Dolch, und die Piepsstimme blieb neben ihm. Jetzt merkte er, daß er im Freien lag und daß es Tag war, welcher allerdings durch die schweren Wolken am Himmel sehr dunkel war, wodurch das Feuer stärker strahlte.
    »Schäm dich, Bursche! Deine Drohungen beirren mich überhaupt nicht. Warum müßt ihr Hyborier ständig Gewalt anwenden?« Lar ging ungeduldig vor den Flammen auf und nieder. Als er sich ereiferte, kippte seine Stimme wieder um. »Euer grundloser Angriff kostet auf beiden Seiten viele Leben – unzählige Seelen, welche mit Freuden unserer Sache gedient hätten.« Er

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