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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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anderen Weg lenken. Diese verehrungswürdigen Geschöpfe haben ihren eigenen Kopf.«
    Conan schaute finster nach vorn. »Wie schön für sie! Aber was ist mit dem Feind? Wie können wir Fallen oder einen Hinterhalt erkennen?« Er hob den Arm, um sich vor den Zweigen zu schützen. »Kann ich erwarten, daß die allwissenden Elefanten sich auch darüber die Köpfe zerbrechen?«
    »Die?« Kalak zog die Brauen hoch. »Die kümmert ein Kampf der Menschen ebensowenig wie die Schlachten, welche sich die Flöhe auf ihren Lederrücken liefern.« Er lachte laut über seinen eigenen Scherz. Auch Muimur, der dritte Soldat in dem Sitz, stimmte kräftig mit ein. Nur langsam gewann Kalak die Fassung wieder und schaute ernst drein. »Nein, Unteroffizier, hier haben wir keine Fallen zu befürchten. Wie gesagt, die Elefanten haben ihren eigenen Kopf.«
    Conan brummte und musterte den Soldaten von der Seite. Er respektierte Kalak, jedoch wußte er auch, daß der Mann Lotuswurzeln kaute. Er war sicher, daß ein Teil der Unbeschwertheit auf diesen Genuß zurückzuführen war. Aber was sollte er tun? Den unter Drogen stehenden Mann vom Elefanten stoßen? Nein. Der Cimmerier konnte nichts anderes tun als dazusitzen, den Dschungel zu beobachten und die Anspannung und Strapazen des Ritts zu ertragen.
    Die Männer trugen wegen der Wärme und größerer Bewegungsfreiheit nur ein Minimum an Kleidung, so daß die nackten Arme und Beine den Heerscharen von Stechmücken, aber auch feindlichen Pfeilen offen feilgeboten wurden. Sie vertrauten darauf, daß Helm und Brustpanzer alle lebenswichtigen Organe schützten. Außerdem hofften sie, daß die Riesenleiber der grauen Dickhäuter die Hwong einschüchterten. Zu beiden Seiten des Sitzes waren schwenkbare Auflagen für die Armbrüste angebracht, welche mit Hilfe von langen, mit Riemen befestigten Hebeln sehr schnell gespannt und abgefeuert werden konnten. Elfenbeinklemmen verhinderten, daß die Pfeile aus der Kerbe sprangen. Dadurch konnte man steil nach unten zielen und die Feinde auf der Erde töten.
    Der riesige Kriegselefant war der erste und größte der drei Tiere. Ihnen folgten Conans vierzig Männer, die mit Speeren und Schwertern bewaffnet waren. Unlustig und erschöpft marschierten sie dahin. Danach kamen vier Meldereiter, welche ihre in der Hitze halbtoten Pferde am Zügel führten. Sollten sie auf eine große Anzahl von Feinden stoßen, war Conans Plan, diese mit den Elefanten und der Infanterie festzuhalten. Inzwischen sollten die Meldereiter zurück ins Fort Sikander galoppieren und die Verstärkung holen, die den Kampf dann entscheiden würde.
    Conan fühlte sich auf dem Elefantenrücken hinter dem niedrigen Schutzwall des Sitzes und den wie Palisaden aufragenden Spitzen der Speere und Pfeile keineswegs sicher. Er hoffte, daß der Feind sie nicht entdecken und es nicht zu einem Kampf unter diesen bizarren und ungleichen Bedingungen kommen würde – vor allem, da ein derartiger Kampf keinem klaren Zweck diente. Gut, sie könnten eine kleine Schar Hwong töten oder abschlagen. Aber Conan war ziemlich sicher, daß die Rebellen blitzschnell im Dschungel verschwinden würden. Die eigentliche Aufgabe der Patrouille bestand darin, die Hügel zu erkunden und in ein paar abgelegenen Dörfern die Stärke und Macht des Kaisers zu demonstrieren. Der Cimmerier bezweifelte, mit den Elefanten die Hwong im Wald einkreisen und festhalten zu können. Er befürchtete, daß die Wilden nach Art von Heckenschützen zuschlagen und wieder verschwinden würden.
    Doch bis jetzt hatte sich der Dschungel noch nicht feindlich gezeigt. Ungestört trotteten die Dickhäuter über dichtbewaldete Hügel und durch reißende Flüsse in Tälern. Manchmal öffnete sich der dichte Vorhang aus Bambus, Gebüsch und Bäumen. Dann sah er große Blumenteppiche, deren bunte Blüten sich der heißen Sonne entgegenreckten. Die Patrouille kam auch durch Dörfer: Strohhütten brüteten inmitten von Reisfeldern in den sumpfigen Tälern. Die finsteren Blicke der gelbbraunen Bauern mit den weit ausladenden Strohhüten folgten den Soldaten.
    Die Patrouille hatte den Befehl, den Dschungelpfaden nördlich des Forts in einem kreisförmigen Bogen zu folgen. Conan vertraute dem Elefantenführer, den Weg zu finden. Ab und zu warf er einen Blick auf die zusammengerollte Karte, welche ihm der Hauptmann mitgegeben hatte. Manchmal konnte er einen ausgetretenen Pfad durch den Dschungel erkennen, dann wieder nicht. Dann kamen sie an ein Wegstück,

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