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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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einem Krieg, oder?«
    »Ja ... ich schätze, du hast recht.« Juma rülpste lautstark und strich sich den vollen Bauch. Dabei musterte er seinen Gastgeber mit der kühlen Skepsis eines Berufssoldaten. »Was würdest du bei diesem Krieg hier ändern und verbessern?«
    »Was ich täte? Na, jede Menge!« Conan begeisterte sich für dieses Thema und schwenkte so begeistert die Tasse, daß Juma und Sariya auch ein paar Tropfen abbekamen. »Wie wir gerade sagten: Ich ließe einheimische Speisen in der Messe servieren. Damit kann sich unsere Armee aus eigener Kraft versorgen. Ich würde die besten einheimischen Köche einstellen, wie unsere Sariya hier – und einheimische Heiler, um herauszufinden, wie die Hwong die Krankheiten vermeiden, denen unsere Truppen anheimfallen. Und als erstes würde ich die Uniformen und das Exerzieren ändern. Ich frage dich: Was haben Kavallerietaktiken im Sumpf und im Dschungel zu suchen?« Der Cimmerier runzelte die Stirn. Er wirkte fast komisch, als er so angestrengt nachdachte. »Wir könnten eine Streitmacht aufstellen, die nicht nur den Krieg gewinnen würde, sondern auch hinterher den Frieden sichern könnte – und das sogar mit Freuden! Aber diese Veränderungen wären nur ein kleiner Teil ...«
    Jetzt mußte Juma laut lachen. »Halt, Conan, halt! Hörst du eigentlich, was du da sagst? Wie könntest du diese Wunder vollbringen, wenn jeder Soldat und Offizier dich mit der Entschlossenheit bekämpfen würde, die sie bei dem Krieg mit den Hwong vermissen lassen? Jeder einzelne will genau in die entgegengesetzte Richtung. Zum Beispiel das Essen: Welcher Turaner würde so ein Essen anrühren, wie wir es heute abend hatten? Er würde es unrein nennen und darauf spucken – das soll keine Beleidigung gegen dich sein, Sariya. Aber so ist es!« Er warf der Gastgeberin einen entschuldigenden Blick zu. Sariya saß ruhig da und hörte anscheinend interessiert zu.
    »Nein, Conan«, fuhr Juma fort, »es gibt auf der Welt einige schlimme Dinge, die sich selbst zugrunde richten. Und ich befürchte, dieser Feldzug gehört dazu. Anstatt nach Ruhm zu streben, solltest du dich ganz klein, möglichst unsichtbar machen, solange du in Venjipur bist. Ich warne dich. Gehorch den Vorschriften und führ Befehle nicht so eifrig aus. Geh nie ein Risiko ein, und melde dich niemals freiwillig für irgend etwas.« Der Kushite schaute Conan eindringlich und ernst an. »Das ist die Summe meiner Erfahrungen hier. Du hast gerade erlebt, was es dir einbringt, wenn du Aufsehen erregst.« Er schüttelte den Kopf. »Am schlimmsten von allem in diesem Krieg ist es, ein Held sein zu wollen!«
    Conan lachte und schüttelte gutmütig den Kopf. »Juma, Juma, wenn ich glauben würde, daß du selbst auch nur einen Moment lang nach diesen feigen Regeln leben könntest, wäre ich dir nicht mehr so gewogen. Aber ich weiß ja, daß es nicht so ist. Das weißt du auch genau. Aber ich danke dir für deine Ratschläge, du meist es ja nur gut.« Er rutschte ein Stück näher und lehnte sich schwer an die Schulter des Freundes. »Für Männer wie uns, Juma, gibt es keine Grenzen. Sag mal, hast du je das Damespiel der Stygier gesehen?« Er zwinkerte dem Kameraden zu. »In ihrer Version des Spiels kann ein Bauer so weit vorrücken, daß er König wird.«
    »Conan, ich scherze nicht.« Juma blickte beunruhigt zur offenen Tür hin. »Du weißt, wie gefährlich es ist, auch nur von so etwas zu sprechen. Laß uns das Thema wechseln. Siehst du nicht, daß das Verlangen der Venji nach menschlichem Leid größer ist als alle Armeen, welche Yildiz je schicken kann? Wir müssen gut aufpassen, daß wir nicht mit den anderen verschluckt werden.«
    Sie führten das Gespräch noch länger fort, ohne irgendein größeres oder kleineres Problem wirklich zu lösen. Es hatte bereits der Nachmittagsregen eingesetzt. Sie stellten die Schüsseln in den Hof, um sie von den dicken Tropfen waschen zu lassen. Dann saßen sie auf der Veranda, eingehüllt von einem dichten Vorhang aus durchsichtigen Tropfen, die über den gelblichen Lehm dahinrollten und alles in Schlamm verwandelten.
    Schließlich hörte der Schauer auf. Es hing nur noch eine Nebelwolke hoch droben, welche die untergehende Sonne über dem Golf an den Rändern rosig färbte. Juma verabschiedete sich und ging über die flachen Steine davon, die im Hof durch den Schlamm führten. Conan ging in die Hütte und legte den Riegel vor die Bambustür. Dann folgte er langsam Sariya durch den Vorhang ins

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