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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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»deine Männlichkeit.«
    »Also, die Heuschrecken will ich auf jeden Fall kosten«, erklärte Juma gutmütig. Er nahm sein gut gefülltes Bananenblatt aus Sariyas Händen, legte es vor sich auf den Boden und fingerte aus der Mitte einen stacheligen graugrünen Klumpen heraus. Aus Freundschaft oder Tollkühnheit stopfte er sich das Bällchen in den Mund. »Hmm ... oii!« Schnell kippte er Tee aus einer Tontasse hinterher. »Hervorragend gewürzt, Sariya. Das muß ich sagen.« Er schluckte und hustete. »Aber ausgesprochen schmackhaft, mein Mädchen, sehr schmackhaft.«
    »Zweifellos eine seltene Delikatesse.« Conan nahm eine der gefüllten rosaroten Heuschrecken, um dem Freund nicht nachzustehen. Er hielt sich das Tier dicht vor die Augen. Die längsten Beine waren abgetrennt. Er schloß die Augen, schob das Insekt in den Mund und kaute. Das knusprige Fleisch erinnerte ihn tröstlicherweise an die Krabben Vilayets, nur etwas süßlicher. Die Füllung war mit irgendeinem Dschungelkraut oder einer Art Meerrettich scharf gewürzt. Die Augen tränten ihm, als er das halb durchgekaute Stück hinunterschluckte. Er spülte sofort mit Wein nach, aber danach brannte die Zunge noch mehr.
    Sariya aß ungerührt mit einem kleinen Bambuslöffel weiter. Conan und Juma taten es ihr gleich und stellten fest, daß die anderen Speisen mehr nach ihrem Geschmack waren. Der Aal war zart und zuckersüß, die Gemüse weich gekocht und nur schwach gewürzt. Conan verzehrte sogar noch eine von den teuflisch scharfen Heuschrecken. Allerdings drückte er vorher die Füllung aufs Bananenblatt, ohne daß Sariya es merkte.
    »Gute, kräftige und gesunde Speisen«, erklärte Juma. »Sehr ähnlich wie in meinem Heimatdorf an der Küste von Kush, welches ich vor vielen, vielen Jahren verließ.«
    »Ja, in Cimmerien haben wir uns auch von den Gaben ernährt, die das Land hergab«, meinte Conan. Dann roch er etwas mißtrauisch am Tee und nahm vorsichtig einen Schluck. »Unsere Venji-Armeen wären viel mobiler, wenn sie vom Land leben und mit den Eingeborenen Tauschhandel betreiben würden, anstatt auf die schwerfälligen Elefantenkarawanen zu vertrauen, um Nachschub zu bekommen.«
    »Stimmt, die Nachschublinien sind besonders anfällig dafür, angegriffen zu werden.« Juma zog sich einen Distelhalm aus den Zähnen. »Aber versuch einmal, diese Dickschädel aus dem Norden dazu zu bringen, Sumpfreis zu essen, das Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen hier. Das ist ein hoffnungsloses Unterfangen! Einige haben es versucht und sofort gespuckt oder sind krank geworden. Alle verabscheuen diesen Reis. Ich persönlich mag ihn.« Er kratzte das gelbe Fruchtfleisch einer Wurzel vom Blatt und schob den Löffel in den Mund. »Der Hauptfehler ist, daß diese Menschen der Wüste nicht nach Venjipur gehören. In der schwülen, feuchten Hitze werden die Pferde lahm, die Klingen rostig, und die Menschen selbst leiden jeden Sommer unter dem Wechselfieber.«
    »Ja, aber es rosten nicht nur die Klingen«, meinte Conan und süßte den Tee, ehe er noch mehr davon trank. »Die Zehen der Männer fallen ab, ohne vorher vereitert gewesen zu sein. Die Lepra geht um. Der Wundbrand erledigt einen kräftigen Mann, wenn ihn nur ein Pfeil geritzt hat. Ich habe wirklich Glück, daß mein Kratzer an der Hand so gut heilt.« Er schwenkte den Verband. »Diese teuflische schwüle Hitze, der Regen und der Schlamm saugen einem die Stärke wie Blutegel aus! Wenn ein zivilisierter Mensch aus dem Norden hier zwei Jahreszeiten verbracht hat, ist er so abgestumpft, daß er nicht einmal mehr eine daumengroße gelbe Ameise im Genick spürt.«
    »Und was ist mit dir, Conan?« fragte Juma. »Wirst du nach drei Jahren Venjipur noch hart und mutig sein?« Der Kushite musterte ihn nachdenklich. »Wie willst du dich vor diesen Gefahren schützen? Ein schnelles Kamel nach Westen, nach Iranistan?«
    Conan lachte. »Nein, Juma, du und ich werden hier wachsen und gedeihen. Was wir soeben als Übel angeprangert haben, dient doch nur unserem Fortkommen! Je mehr bei diesem Kommando draufgehen, desto mehr Gelegenheit für uns, Karriere zu machen, wenn wir die Sache richtig anpacken.« Er preßte sein Bananenblatt zusammen und stopfte es in einen Topf. »Was hier gebraucht wird, sind kühne turanische Offiziere mit Weitblick, statt dieser königlichen Angeber mit nichts dahinter. Männer wie wir müssen die Dinge in die Hand nehmen, Siege erringen und dadurch Ruhm und Karriere erwerben. Nur darum geht es doch in

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