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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Und wo ist mein Freund?«
    Mit berechneter Langsamkeit erhob sich Phang Loon und ging ein paar Schritte über die glänzenden Steinplatten durch den Raum. »Einfache Fragen, Unteroffizier, einfach zu beantworten, da du offenbar vorhast, die Grenzen meiner Wohltätigkeit zu erproben. Wir genießen hier den Komfort meines Palastes am Golf von Tarqheba, weit entfernt vom Lärm und Schmutz der Stadt. Im Augenblick habe ich die Spur deines Freundes verloren; aber ich habe meinen Agenten den Auftrag gegeben, alle Tavernen und Bordelle der Stadt nach ihm abzusuchen, um auch ihm den Genuß meiner Gastfreundschaft zu gewähren.« Phang Loon trat wieder vor Conan, lächelte jedoch nicht mehr so huldvoll wie zuvor. »Und nun zu dir, Unteroffizier Conan. Du wurdest auf einen geheimen Befehl deiner obersten Stabsoffiziere hierher gebracht. Sie finden, daß deine Nützlichkeit für die turanische Armee beendet ist – vielleicht wegen deiner Verwundung, vielleicht wegen deiner minderwertigen Herkunft oder wegen irgendeiner früheren Schwierigkeit; vielleicht ist es aber auch überhaupt nicht deine Schuld.« Der Kriegsherr wiegte nachsichtig den Kopf. »Nun, du weißt nicht, die hohen Befehlshaber müssen täglich ihre Überlegungen genau abwägen, was die kleinen Untergebenen nie verstehen.«
    Phang Loon verschränkte die Hände im Nacken und ging wieder ein paar Schritte. Seine Kavalleriestiefel, nach der Mode des Nordens gearbeitet, knallten mit präzisem Stakkato auf die Steinfliesen. Dann blieb er stehen. Vor der großen Messingscheibe des Gongs gab er eine prächtige Statur ab. »Normalerweise bedeutet ein derartiger Befehl den Tod. Welch traurige Verschwendung eines Dieners, welcher trotz seines todbringenden Wissens oder Vergehens noch weiter nützlich sein könnte.« Er schüttelte mißbilligend den Kopf.
    »Zum Glück sind wir hier im Osten nicht so verschwenderisch wie die Menschen in deinen Ländern im Norden. Uraltes Wissen meiner Vorfahren, das wir aus der Heimat Khitai mitbrachten, und das Vorhandensein seltener mystischer Substanzen in Venjipur gaben uns die Möglichkeit, die menschliche Seele zu reinigen und jede Spur von Widerstand oder Auflehnung zu entfernen. Warum glaubst du, habe ich bis jetzt deine Unverschämtheit geduldet? Weil ich eine unfehlbare Methode habe, deine tiefsten Wünsche und Bedürfnisse so umzupolen, daß du mir treu und ergeben dienst.« Der Kriegsherr schaute Conan zuversichtlich an. »Falls jemand durch meine Methode nicht geheilt wird, ist der Tod noch immer die letzte Maßnahme.«
    Conans plötzlicher Versuch, sich auf die Beine zu stellen, verriet nur seine tatsächliche Schwäche. Die heftigen Schmerzen und die Gefühllosigkeit im verletzten Bein warfen ihn um, so daß er laut fluchend vor dem Mann kniete, welcher ihn hatte gefangennehmen lassen.
    »Der Teufel soll dich holen, Satrap! Nur zu, hetz deine Folterknechte auf mich, wenn du es wagst! Crom weiß, daß ich diesen elenden Schergen schon oft gesehen habe, wenn er hilflose Opfer mit Zangen und glühenden Eisenstäben quälte. Aber ich warne dich ...«
    »Nein, Conan, um Folter geht es nicht«, unterbrach ihn Phang Loon mit zynischem Lächeln. Allerdings hielt er sich vorsichtshalber außer Reichweite des verzweifelten Cimmeriers. »Ruf nicht deine heidnischen Götter zu Hilfe gegen mich. Auch dein Wüten ist völlig sinnlos.« Der herausgeputzte Stutzer schüttelte den Kopf. Hinter ihm stand der riesige Sool. »Ich biete dir – nur die Freiheit meines Hauses. Genieß sie, aber sei dir bewußt, daß ich dich ständig beobachte und immer die Kontrolle über dich behalte. Vor Schmerzen brauchst du dich allerdings nicht zu fürchten.«
    Der Kriegsherr zeigte auf einen niedrigen Tisch in der Mitte des Raumes, auf dem Emaildöschen, Salbentöpfe und ein Räucherfaß standen. »Als guter Gastgeber biete ich dir Linderung deiner Schmerzen an, so wie du sie während der letzten Stunden schon erfahren hast. Du kannst aber auch ohne Hilfe mit deinen Schmerzen und früheren Sünden kämpfen. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Nach diesen Worten verschwanden Phang Loon und sein Scherge durch eine schwere, mit Jadeintarsien verzierte Tür. Kaum war sie ins Schloß gefallen, hörte Conan, wie ein Riegel vorgeschoben wurde. Der Cimmerier brach in der wohlriechenden Stille zusammen.
    Fluchend rappelt er sich nach einigen Minuten wieder auf. Doch der letzte Fluch ging in einen Schmerzensschrei über, als er versuchte, auf dem verletzten Bein zu

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