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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Meinung nach ein ausreichender Schutz gegen eine Invasion, wie Mojurna sie gegen Ibn Uluthan angewendet hatte. Für Azhars Zweck reichte die kleinere mystische Öffnung. Durch sie konnte er mit der Armbrust den vernichtenden Pfeil auf den juwelenbedeckten Totenschädel lenken – oder noch besser auf seinen Besitzer. Nun mußte er nur noch das Ziel überprüfen und sehen, ob Mojurnas Zauberbarriere wieder errichtet worden war.
    »Halt dich am Abzug bereit!« rief er dem Schüler zu. »Aber erst auf meinen Befehl hin schießen!« Der junge Mann im dunklen Burnus nickte ehrerbietig. Dann packte er den Hebel, welcher an der Basis des Pfeils hervorragte. Der Pfeilschaft war mit Schwingfedern des riesigen Klippenkondors bestückt.
    Azhar trat nun mit dem Mörser voll Öl und einem magischen Stößel vor. Damit konnte er das Fenster steuern, falls die Schutzvorrichtungen des Feindes nicht da sein sollten, was aber sehr unwahrscheinlich war.
    Nach kurzem Zaudern steckte er den Kopf in den tödlichen Wirkungskreis der Armbrust. Aber dieses war allein seine Aufgabe. Nach einem letzten stummen Gebet zu Tarim trat er ans Guckloch und kniete nieder. Entschlossen hielt er Mörser und Stößel bereit. Die glänzenden Kristallscherben blendeten ihn etwas, als er durch die Öffnung spähte.
    Niemand konnte später berichten, was Azhar dort erblickte. Die Schüler sahen nur den verzückten Ausdruck auf seinem Gesicht, das vom Glanz der Kristalle beschienen wurde. Im nächsten Augenblick wurde der Glanz schwächer, und etwas schoß durch die Öffnung: eine riesige Spinne – meinten einige. Die meisten beschrieben jedoch eine dunkle behaarte Hand, welche nach Azhars Gesicht griff. Mit einem Schrei wich der Zauberer zurück, wodurch das böse Etwas über die Schulter glitt und seinen Arm packte.
    Dann zog sich die Dämonenhand wieder durch das Loch des Mühlsteins zurück und ward nie wieder gesehen. Unglücklicherweise nahm sie Azhars Arm mit. Der schmächtige Mann versuchte sich verzweifelt vom Griff zu befreien und ließ Mörser und Stößel fallen, so daß das Öl auf dem Fußboden auslief. Die heftige Gegenwehr half nichts. Sein Arm wurde tiefer und tiefer in das Loch hineingezogen. Schreiend liefen die Schüler zu ihm und zogen am anderen Arm. Dabei rutschten viele auf dem ausgelaufenen Öl aus. Trotz ihrer Bemühungen wurde der Zauberer weiter in den Mühlstein gezerrt. Zuerst verschwand der Ellbogen, dann eine Schulter in der faustgroßen Öffnung. Scherben splitterten und schnitten tief in die Schulter. Unerbittlich wurde er weitergezerrt. Dann drückte ihm der rauhe Stein den Kopf zurück. Er schrie unmenschlich, als einige Rippen brachen.
    Doch dann verstummte sein Mund. Der Kopf mit dem beeindruckenden Turban hing schlaff herab, nachdem das Genick dem Druck nicht mehr hatte standhalten können. Die Akolyten ließen den anderen Arm los und wichen zurück. Vor Entsetzen wie gelähmt sahen sie das Unmögliche: Der Kopf und dann auch die zusammengepreßte Brust verschwanden im Loch. Knirschend folgten Hüften und Beine. Vor ihren Augen wurde alles gierig eingesogen.
    Einer der Schüler rief wohl: »Schieß!« Oder aber die zitternde Hand des Akolyten am Abzug rutschte aus. Jedenfalls entsandte die riesige Armbrust den Pfeil und trieb damit Azhar endgültig in die unbekannte Leere.
    Nach dem schwirrenden Pfeil zersprang donnernd der Mühlstein. Steinbrocken und Mauerwerk bildeten einen Berg auf dem Fußboden. Das Zauberfenster schloß sich zum letzten Mal.

K APITEL 12
     
    Königliche Befehle
     
     
    Conan schreckte aus verworrenen Morgenträumen auf. Der schrille Schrei eines Affen war der Grund. Seit dem unfreiwilligen Besuch in Phang Loons Schloß lief es ihm dabei immer kalt über den Rücken. Doch hier beruhigten das Spiel der Sonnenstrahlen durch das Blattgewirr vor dem Fenster, das leise Zwitschern eines Vogels und die Düfte der Blumen seine Nerven wieder. Er reckte sich genüßlich, wodurch die Hängematte zu schwanken begann und ihm die herrliche Gewißheit gab, daß das Bein nicht mehr schmerzte.
    Neben ihm streckte sich Sariya auf der straff gespannten Leinwand aus. Schlaftrunken murmelte sie leise vor sich hin. Vor dem strahlenden Grün der Blätter am Fenster zeichnete sich ihre wohlgeformte Gestalt unter der hauchdünnen Decke ab. Die schwarze Haarflut ergoß sich wie ein Katarakt vom Seidenkissen. Nachdem der Cimmerier ihre Schönheit eine Zeitlang betrachtet hatte, verschränkte er die Finger im Nacken und

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