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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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den Klauen reißen können.« Juma blickte den Cimmerier an, dann Sariya. »Selbst deine gesamte barbarische Kraft und Gesundheit, mit der du so protzt, hatten dich nach diesen schweren Verwundungen nicht wieder auf die Beine gebracht, mein Lieber.«
    Sariya mied Jumas Blick, antwortete aber mit geheimnisvollem Lächeln. »Während meiner Ausbildung zur Priesterin in Sigtona lernte ich Kranke zu pflegen – mit Heilkräutern, aber auch mit Gebeten und bestimmten Ritualen.« Sie kniete neben Conan nieder, als er die Funken schlug, und hauchte mit vorgehaltenen Händen dem Flämmchen im Zunder Leben ein. »Aber mein ganzes Wissen hätte nichts genützt, wenn du und Babrak nicht Conan während des Fiebers bewacht und zurückgehalten hättet.«
    Jumas nickte. »Ja, es war noch schlimmer als beim letzten Mal. Selbst an Händen und Füßen festgebunden war dein Geliebter kein sanftes Kätzchen, wenn das Verlangen nach Lotus ihn übermannte!« Er schüttelte sich und machte ein finsteres Gesicht bei dem Gedanken an diese schlimmen Zeiten. »Aber auch da halfen deine Kräutertränke, Sariya. Damit hast du ihn beruhigt. Wenn er jetzt wirklich von dieser elenden Droge frei ist, ist er der lebende Beweis für deine Zauberkunst.«
    Conan hatte während des Gesprächs mehrfach scharf die Umgebung der Hütte gemustert. Als das Feuer richtig brannte, stand er auf und zog über Jumas Kopf etwas aus dem Palmblätterdach der Hütte. »Hast du das mitgebracht?« Er hielt ein kleines in Blätter gewickeltes Päckchen in der Hand.
    »Nein! Ist das nicht einer von Sariyas Fetischen?«
    Conan schüttelte den Kopf und wickelte die trockenen, papierähnlichen Blätter auseinander. Dann roch er vorsichtig daran. Eine Sekunde später warf er das Päckchen ins Feuer und trat zurück, um nicht den blassen Rauch einzuatmen, der zum Himmel aufstieg.
    »Lotus«, sagte er nur und setzte sich neben Juma. »Hat mir ein Wohltäter gebracht – zweifellos einer von Phang Loons Spitzeln. Ich finde öfter derartige Geschenke hier. Aber es macht mir nichts mehr aus.« Die Schatten schmerzlicher Erinnerungen huschten über sein Gesicht. »Eines Tages werde ich den Schurken erwischen.« Dann lächelte er und legte den Arm um Jumas breiten Rücken. »Es ist ebenso schön, dich gesund und munter zu sehen, mein Freund, wie selbst wieder gesund zu sein! Erzähl! Was gibt's Neues im Fort?«
    Juma schwieg und schaute Sariya zu, die anmutig vor einem Brett kniete und geschickt mit einem Messer Melonen und Knollen zerschnitt. Dann sagte er: »Du bist die große Neuigkeit, Conan. Aber ich wollte dir das erst sagen, nachdem ich sicher sein konnte, daß du wieder ganz gesund bist. Man hat dich nach Aghrapur zurückbeordert.«
    Der Kushite ließ Sariya nicht aus den Augen. Ihr Messer verharrte mitten in der Luft. »Aber nicht als Bestrafung, auch nicht für immer – habe ich jedenfalls gehört. In der Eilmeldung steht vielmehr, daß man dich in einer öffentlichen Zeremonie zum Helden erklären und dir sogar Lametta an den Turban heften will. Unterschrieben ist der Marschbefehl von Stabsgeneral Abolhassan, erlassen vom König persönlich.«
    »Mich zum Helden erklären ... von Yildiz persönlich.« Conan saß einen Augenblick lang ganz starr da. Dann holte er aus und schlug Juma so kräftig auf die Schulter, daß dieser hustend und keuchend nach vorn geschleudert wurde.
    »Ein Held, bei Crom! Ab jetzt habe ich im Fort aber ein Wörtchen mitzureden!« Der Cimmerier sprang so geschmeidig auf, als sei er nie von einem Speer verwundet worden. »Jetzt werde ich keine Ruhe geben, bis dieser Phang Loon am Galgen baumelt, und den Feigling Jefar Scharif werde ich daran hindern, diesen Krieg weiterhin so halbherzig zu führen! Ich werde selbst General im Stab werden! Hmm, Abolhassan ... den Namen habe ich schon irgendwo mal gehört ... Ach was, egal! Sariya, ich werde dir ab jetzt ein Leben in Saus und Braus bieten und dich in kostbarere Gewänder hüllen.« Er ging zu ihr und schloß sie innig in die Arme. »Heute ist ein Glückstag für uns alle!«
    »Du willst sagen: ein Unglückstag, Conan!« Juma räusperte sich und stand auf. Dann lehnte er sich gegen einen Bambuspfosten. Er begegnete den erstaunten Blicken der beiden mit finsterer Miene. »Meiner Meinung nach, Conan, könnte dir kein größeres Unglück zustoßen. Jetzt bist du hervorgehoben, und im Krieg bedeutet eine derartige Sonderstellung immer Gefahr.« Der schwarze Soldat schaute den Freund mit tiefem Ernst an.

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