Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
zu Wasser weiterzukommen. Aber eine kluge Hexe konnte eine Kleinigkeit wie diese nicht aufhalten.
    »He, alle hierher!« befahl Chuntha den Würmern. »Seite an Seite und in Reihen! Schnell!« Sie zeigte den Würmern die richtige Aufstellung.
    Die Geschöpfe krochen gehorsam herbei und führten den Befehl aus. Dann lagen acht Würmer nebeneinander und drei quer darüber. Sie bildeten eine Art Matte.
    Chuntha nahm einen Zauberstab aus ihrer Sammlung. Der Stab war nicht ganz so dick wie ihr Mittelfinger, aber ungefähr halb so lang wie ihre Körpergröße. Mit beiden Händen nahm sie ihn und rieb ihn nach oben und unten über ihren Körper. Dabei kam ihr ein melodischer Singsang über die Lippen, dessen uralte Worte einer Zeit entstammten, als die Menschheit noch sehr jung war.
    Jetzt begann der Zauber zu wirken. Chuntha öffnete den Mund weit. Flüssigkeit ergoß sich daraus über die Würmer, als die Hexe über sie hinweg und um sie herum wandelte. Sobald die Flüssigkeit einen Wurm berührte, hüllte sie ihn wie in einen Mantel ein. Das Zeug roch süßlich, war leichter als Wasser und verdickte sich sofort nach dem Kontakt mit den Würmern zu einem elastischen Gelee.
    »Alle herhören!« rief Chuntha. »Wenn ich den Befehl gebe, ziehen sich die in der Mitte zu einem Halbkreis zusammen. Dabei lassen sich einige nach vorn schieben und andere nach hinten. Und so bewegen wir uns langsam zum Wasser. Los!«
    Zum Erstaunen der Würmer waren sie jetzt so fest zusammengefügt, als wären sie nur ein einziges Wesen. Chuntha lächelte, als sie die zusammengeklebten Würmer dahinkriechen sah. Sie wußte, daß ihre Diener dachten, sie wolle alle ertränken.
    Dann erreichte die gebogene Matte den See und schwamm auf dem Wasser. Das Staunen der Würmer kannte keine Grenzen mehr. Es drang auch kein Wasser durch das Gel, welches sie umgab, obwohl die Luft frei zu fließen schien.
    Nach wenigen Momenten hatte Chuntha ihr Boot. Sie lud das Gepäck auf das floßähnliche Gebilde. Dann holte sie einen anderen Zauberstab heraus. Dieser hatte die Form einer Holzschraube, wie man sie von einer Fruchtpresse kannte. Die Hexe drückte die Schraube ans Heck des Boots, wo sie kraft der Magie kleben blieb. Nach einem kurzen Zauberspruch wuchs die Schraube auf die dreifache Größe und drehte sich, wodurch das Wurmfloß vorwärtsgetrieben wurde.
    Lächelnd stand Chuntha mit gespreizten Beinen vorn im Floß. Der sanfte Fahrtwind blies ihr wunderschönes Haar nach hinten. Sie war zufrieden mit sich, sehr zufrieden sogar.

Z WÖLF
     
     
    Leider war Conans Plan, mit dem sich langsam auflösenden Fisch bis zu den Tunneln zu fahren, die er vorher gesehen hatte, nicht durchführbar. Abgesehen von dem entsetzlichen Gestank, den der Kadaver in der Höhle verbreitete, lag er jetzt so tief im Wasser, daß Tull und der Cimmerier ihn mit den Flossenpaddeln nicht mehr vorantreiben konnten. Das kalte Wasser spülte bereits über die Knöchel der drei in der Mitte des Boots.
    »Am besten, wir fahren so schnell wie möglich ans Ufer«, sagte Conan. »Der Uferstreifen und die Felsbänder sind breit genug, daß wir zu Fuß weitergehen können. Wenn ich mich recht erinnere, ist es auch nicht mehr weit.«
    »Ja, mein Junge, gute Idee«, meinte Tull.
    Die beiden Männer brachten mit größter Mühe den toten Fisch näher ans Ufer. Dann sprang Elashi auf einen Felsvorsprung, Tull und Conan folgten ihr. Der Riesenfisch lag jetzt ohne die Last der drei Menschen höher im Wasser, trotzdem war er zum größten Teil überflutet. Dann zuckte er heftig. Conan war sicher, daß er von unten angenagt wurde.
    »Hier entlang«, sagte der Cimmerier.
    Er marschierte zu einem schmalen Felsband, das tiefer ins Gestein hineinführte. Die Wand der Höhle war hier ein gutes Stück vom See entfernt. Es wuchsen nur wenig phosphoreszierende Schwämme, wodurch es ziemlich dunkel war. Sie mußten bei jedem Schritt aufpassen. Aber die scharfen Augen des jungen Cimmeriers fanden einen sicheren Pfad.
    Als sie ungefähr fünf Minuten von der Stelle entfernt waren, wo sie ihr Boot verlassen hatten, blieb Conan stehen und bedeutete Elashi und Tull, still zu sein. Er hörte etwas. Das Geräusch war wegen des Echos schwer zu orten; aber es schien vom Wasser her zu kommen.
    »Geht in Deckung!« befahl Conan. »Etwas kommt vom See her auf uns zu.«
    Tull und Elashi gehorchten und duckten sich hinter Felsbrocken. Der Cimmerier stellte sich in den tiefen Schatten eines herabhängenden Stalaktiten,

Weitere Kostenlose Bücher