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Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Wänden spähte der Zauberer in den Kristall und suchte die Zukunft zu ergründen.
    Das durchsichtige Gestein wurde milchig. Dann klärte sich ein Ende der Tafel, und das Gesicht eines Mannes erschien. Es waren starke Züge, umrahmt von einer rabenschwarzen Mähne, strahlend eisblaue Augen. Dieses Gesicht wußte nicht, daß Rey es betrachtete.
    Dann vollführte Rey magische Gesten über den Kristall; aber der Rest der Tafel blieb verschwommen milchig. Er versuchte es noch einige Male. Jedoch zeichnete sich nur das Gesicht des jungen Mannes ab.
    »Set lasse dich zerspringen, du verfluchter Stein!«
    Der Kristall ließ sich durch diese Drohung offenbar nicht erschrecken. Als Antwort wurde nur das Gesicht des Fremden schwächer. Kurz darauf war nichts mehr zu sehen.
    Mit weiteren Flüchen wandte Rey sich von der Kristallplatte ab. Nun, wenigstens wußte er jetzt ein wenig mehr: Die Gefahr für sein Herrschaftsgebiet ging offenbar von dem Gesicht dieses jungen Mannes aus. So konnte er sich darauf vorbereiten, die Gefahr abzuwenden.
    »Wikkell!«
    Auf den Ruf des Zauberers hin schlurfte etwas über den felsigen Boden. In dem unheimlichen grünlichen Licht tauchte eine Gestalt auf, die anderthalbmal so groß wie ein ausgewachsener Mann war. In der Mitte der fliehenden Stirn befand sich ein einziges rosarotes Auge. Den Rücken verunzierte ein gewaltiger Buckel, ähnlich wie bei den Tieren, welche durch die unwirtlichen Landstriche im Süden an den Grenzen zu Punt und Stygien zogen. Der Zyklop war kahlköpfig, hatte aber einen Bart. Bis auf ein Lendentuch war er nackt. Die Handknöchel berührten beinahe den Boden, als er näher schlurfte.
    »Du hast gerufen, Meister«, sagte der bucklige Zyklop. Seine Stimme klang, als ob Segeltuch zerrissen würde.
    »Geh in die Höhlen im Norden!« befahl Rey. »Bereite dort alles auf den Empfang von jedem vor, welcher es wagt, das Land oben zu überqueren. Ich will, daß jeder, der auf den verbotenen Wegen geht, zu mir gebracht wird.«
    »Jawohl, Meister.« Wikkell verneigte sich, wobei die Hände den Boden berührten, und machte kehrt.
    »Aber lebend!« rief der Zauberer ihm nach. »Ich will alle lebend!«
     
    Die Hexe Chuntha streichelte den Zauberstab und betrachtete ihren Diener. Der Wurm Gigantus lag vor ihr. Sein Körpergewicht drückte ihn nieder, so daß sein Bauch ganz flach war. Er sah aus, als hätte jemand einen gewöhnlichen roten Regenwurm genommen, ums Tausendfache vergrößert und gespenstisch weiß gebleicht. Es gab keinerlei Gesichtszüge, ein Ende sah wie das andere aus. Nur mehrere Flecken wiesen darauf hin, daß der Wurm Chuntha den Kopf zuwendete. Seine Länge betrug ungefähr dreimal Menschengröße. Er war so dick wie ein Weinfaß. Jetzt lauschte der Riesenwurm den Worten seiner Herrin.
    »Begib dich in die Nordhöhlen, Deek«, sagte Chuntha. »Dort wird sich die Gefahr manifestieren, welche uns bedroht, und zwar schon bald. Wir müssen sie abwenden, um zu überleben und über den Schurken Rey zu triumphieren, welcher uns bekämpft. Ich gebe dir die Berechtigung, mit jedem, der uns helfen will, einen Pakt zu schließen: Fledermäusen, Blinden Weißen, Netzspinnern, von mir aus mit allen. Versprich ihnen alles, was sie verlangen; aber sorg auch dafür, daß die Truppen des Schurken nicht das bekommen, was ich haben will. Hast du verstanden?«
    Der Wurm konnte nicht sprechen; aber wenn er mit den hornigen Bauchschuppen über die Steine glitt, brachte er eine Art Sprache zustande. »J-jaw-wohl.«
    Nachdem Chunthas gefügiger Diener davongekrochen war, strich sich die Hexe mit dem Zauberstab über die Wange und dachte nach. Es war lange her, seit sie einen derartig starken Traum gehabt hatte. Die Gefahr drohte von einem einzelnen Mann. Soviel hatte sie gesehen; aber leider nicht das Gesicht des Fremden.
    Nachdenklich musterte sie im grünen Lichtschein den Zauberstab. Er verlieh ihr viel Macht; aber vielleicht reichte seine Kraft diesmal nicht aus. Vielleicht sollte sie es mit dem Traumjuwel versuchen. In dem Zauberstein steckte viel magische Energie. Allerdings war die Benutzung gefährlich. Allerdings war jetzt nicht der Zeitpunkt, besonders vorsichtig zu sein. Die Zeichen verkündeten große Gefahr, und bei Gefahr mußte man auch riskante Mittel einsetzen. Ja, sie würde das Traumjuwel streicheln und sehen, welche Erkenntnisse es ihr brächte.
     
    Hoch droben auf den Felsen stand das Schloß des Harskeel wie eine Bergziege. Er betrachtete sich in einem großen

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