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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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sie aufgefressen waren.
    Nein, träum vom Schwimmen in den dunklen Fluten, nachdem du dein Ziel erreicht hast, Kleg. Nicht vorher!
     
    Tief in den Bergen, in der Haupthöhle der Pili, zischte Rayk seine Königin und Gattin Thayla wütend an: »Hexe! Was willst du von mir?«
    Die Königin der Pili lehnte sich auf die dicken Fellkissen zurück. Ihre blaßblaue Haut war bis auf das durchsichtige rote Gewand nackt. Vor langer Zeit waren die Pili schuppig gewesen; aber eine Million Jahre hatten sie verändert. Jetzt konnte man sie im Dämmerlicht für Menschen halten. Sie hatten keine Haare, ihre Ohren waren sehr klein; aber ihr Blut war warm. Sie brachten lebendige Junge zur Welt und säugten sie auch. Thayla sah wir eine Frau aus: Breite Hüften, schwere, volle Brüste. Die schmalen Lippen und katzenartigen Pupillen minderten ihre exotische Schönheit nicht im geringsten.
    Thayla lächelte. »Aber, teurer Gatte und König, du mußt gar nichts tun – wie immer.« Sie freute sich, als sie sah, wie Rayk vor Wut schäumte. Sie wußte genau, wie sie ihn wütend machen konnte. Rayk war der stärkste der Pili, der schnellste Läufer, furchtlos im Kampf mit dem Feind, aber in ihren Händen wie ein Kind.
    »Thayla ...«
    »Nein, teurer Gatte, du hast recht. Die Baumleute sind unbezwingbar auf ihren Hochsitzen. Allerdings – wenn wir den Talisman des Waldes hätten, könnten wir unsere Wüste auch üppig grün werden lassen und müßten unseren Lebensunterhalt nicht so kärglich zusammenkratzen.«
    »Du liegst auf weichen Kissen, dein Gewand besteht aus feinster Seide, und dann redest du von ›kärglich zusammenkratzen‹?«
    »Ich bin Königin«, antwortete sie kühl. »Ich habe ein Recht auf Luxus. Andere bei uns haben nicht soviel Glück.«
    »Und es ginge ihnen noch viel elender, wenn ich sie wegen deines Ehrgeizes unter den Bäumen abschlachten ließe.«
    »Gewiß gibt es noch einen anderen Weg.«
    »Gewiß! Aber in tausend Jahren hat ihn noch kein Pili entdeckt.«
    »Die Barden würden für immer deinen Ruhm verkünden und in Lobliedern preisen, wenn du diesen Weg fändest.«
    Der König starrte den Wandbehang an, den die Siebte Königin der Pili vor zwölf Jahrhunderten gewebt hatte. Auf dem Gobelin sah man den legendären Ersten König Stak, wie er in der Schlacht von Aranza eine große Pili-Armee gegen Menschen anführte. Immer noch sangen die Barden von dieser Schlacht, in welcher die Menschen aus dem Reich der Pili vertrieben worden waren. Doch leider war das lange her, und die Zahl der Pili hatte in gleichem Maß abgenommen, wie die der Menschen zugenommen hatte. Jetzt waren nur noch ein paar hundert Pili übrig.
    »Ja, mit einem derartigen magischen Talisman könnten wir in die Mitte der Großen Wüste ziehen, weit entfernt von den Menschen, und unsere frühere Stärke wiedererlangen«, sagte Rayk schließlich.
    »Nun denn! Vielleicht können wir beide einen Plan aushecken. Nur du und ich«, schlug Thayla vor.
    Sie änderte die Stellung, so daß die rote Seide beiseite glitt und ihr Körper unverhüllt zur Geltung kam. Sie lächelte Rayk an. Diesmal aber als Einladung, nicht aus Verachtung.
    Rayk holte tief Luft, atmete wieder aus und trat zu ihr. »Vielleicht«, sagte er mit heiserer Stimme. »Du bist eine paphische Hexe!«
    Sie lachte hell. »Ja, teurer Gatte, komm zu deiner Hure!«
     
    Das Mahl war keineswegs bescheiden, vor dem Conan saß. Auf einer höheren Plattform im Baum standen Schalen mit Früchten, Fleisch, Brot, Käse und mehrere Holzgefäße mit Wein. Von den Bratenstücken stieg ein verlockender Duft auf. Beim Essen bemerkte Conan zu Cheen: »Ist ein Feuer hier nicht sehr gefährlich?«
    »Wir legen Steine als Fundament in unsere Feuerstellen, wie die Bodenbewohner. Das Holz unserer Bäume lebt, daher brennt es nicht so leicht wie das trockene tote Holz, aus dem die Häuser auf dem Boden gebaut sind.«
    Conan nahm einen Bissen Brot und spülte ihn mit Rotwein hinunter. Das ergab einen Sinn. »Dann bleiben deine Leute die ganze Zeit über auf den Bäumen?«
    »Die meiste Zeit. Bei uns ist der Abstieg auf den Boden ein Ritual der Prüfung. Außerdem müssen gewisse heilkräftige Pflanzen, Steine und andere Materialien gesammelt werden. Aber das meiste, was wir brauchen, bekommen wir von den Bäumen. Wir sind mit unserem Los zufrieden.«
    »Wie kommt es, daß diese Bäume so riesig sind?«
    Cheen schaute weg. »Sie waren schon immer hier.«
    Ihre Stimme klang irgendwie anders bei dieser Antwort.

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