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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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ziemlich dünn war und sich unter dem Gewicht des Springers bog. Im nächsten Augenblick mußte der Mann fallen ...
    Aber – nein! Der Ast schnellte zurück und schleuderte den Mann nach oben, so daß er wie ein Vogel durch die Luft sauste. Dann ballte er sich zusammen und machte einen Salto wie ein Akrobat, den Conan als Kind einmal gesehen hatte.
    Der Mann breitete die Arme aus und ergriff einen Ast, der drei Spannen höher war als der, von dem er gesprungen war. Dort wirbelte er einmal herum, hing nur noch in den Kniekehlen, den Kopf nach unten, die Arme wieder ausgebreitet.
    Jetzt wippte der Junge und sprang hoch. Auch er wurde zu einem Ball, drehte sich zweimal und streckte die Arme aus. Der Mann packte den Jungen bei den Handgelenken und schwang mit ihm hin und her. Dann schleuderte er den Jungen nach oben auf den Ast, an dem er hing. Im nächsten Moment zog er sich ebenfalls hinauf, so daß die beiden nebeneinandersaßen.
    »Der Mann ist Tair«, erklärte Cheen. »Der Junge heißt Hok. Das zweite und das jüngste Kind meiner Mutter.«
    »Deine Brüder also«, meinte Conan.
    »Ja.«
    »Das ist ein gefährliches Spiel. Was ist, wenn Tair den Jungen nicht auffängt?«
    »Es gibt viele Zweige bis zum Boden«, antwortete Cheen achselzuckend. »Hok hielte sich irgendwo fest.«
    »Und wenn nicht?«
    »Das Leben ist voller Gefahren, stimmt's?«
    Conan nickte. »Stimmt.« Auch nicht jeder Cimmerier erreichte das Erwachsenenalter. Diese Baumleute waren offenbar ein hartes Volk.
    »Komm!« sagte Cheen. »Du hast dein Essen und dein Wasser mit mir geteilt. Da ist es nur gerecht, wenn ich dir die bescheidene Gastfreundschaft unseres Baums biete.«
     
    Kleg war nicht gern so weit entfernt vom Wasser, besonders nicht in dieser trockenen, sandigen Gegend, welche die Menschen Wüste nannten. Nun ja, er und seine Brüder mußten nur eine kurze Strecke durch diese Wüste marschieren, durch einen Finger des Landes, der den Echsen gehörte. Wenn die Pili Kleg und seine Abteilung entdeckten, würden sie sofort einen tödlichen Kampf beginnen; aber dieser Streifen war weit entfernt von dem Ort, wo sich die Hauptmacht der stinkenden Reptilien versammelte. Daher würde er wohl unbemerkt davonkommen. Und wenn nicht, konnte er auch nichts machen. Er der Schöpfer hatte befohlen, daß Kleg sich auf dem kürzesten Weg zu den Baumleuten begeben sollte. Wenn er das Land der Pili umging, bedeutete das zwei Tage mehr. Er der Schöpfer forderte unbedingten Gehorsam. Wer sich Ihm widersetzte, lebte für gewöhnlich kaum lange genug, um es zu bereuen.
    Kleg saß unbequem auf dem Rücken des Scrats, eines blöden, bösartigen Biests mit vier Stummelbeinen und einer Haut, die moosbedeckten Steinen glich. Außerdem biß das Luder alles, was in Reichweite geriet. Diese Scrats waren nur halb so groß wie Kleg und Pflanzenfresser; aber sie fraßen nur dann, wenn man es ihnen erlaubte. Sie konnten allerdings riesige Mengen Fett in den Buckeln über dem Hinterteil ansammeln, so daß sie wochenlang ohne Fressen oder Wasser auskamen. Kleg wünschte nur, Er der Schöpfer hätte diesen Tieren einen besseren Charakter und einen besseren Geruch verliehen; denn sie stanken wie ein Fisch, der seit einer Woche tot war.
    Kleg drehte sich um, um seine Abteilung zu mustern. Zwanzig Selkies folgten ihm. Viele auf Scrats, einige zu Fuß. Alle blickten wegen der Wüste so unglücklich drein, wie auch Kleg sich fühlte. Viel lieber wäre er im kühlen heimischen See gewesen, in seiner natürlichen, glatten Gestalt. Ah, wie schön wäre es, lang und geschmeidig zu sein, die scharfen Zähne in eine Beute zu schlagen, mit den Flossen kraftvoll das Wasser zu teilen und nach dem Fressen die willigen Weibchen zu jagen, um weiteren Vergnügungen nachzugehen ...
    Du träumst, Kleg! Er der Schöpfer hat dich nicht zu deinem Vergnügen erschaffen, sondern damit du ihm dienst. Vielleicht gestattet Er dir etwas Freizeitvergnügen, wenn du das bringst, was Er begehrt. Bis dahin solltest du deine Gedanken ganz auf deinen Auftrag konzentrieren. Denk immer daran, was mit denen geschieht, welche Ihn enttäuschen.
    Kleg schauderte bei der Erinnerung an den letzten Ersten Bruder. Er der Schöpfer hatte dem Ersten einen Auftrag erteilt, und der Erste hatte versagt. Als Er der Schöpfer mit dem Ersten fertig war, hatte man die Stücke, die noch übrig waren, Aasfressern vorgeworfen. Grauenvoll! Selbst die Stücke schienen zu spüren, was mit ihnen geschah, und hatten schreien wollen, bis

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