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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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zurück zu seinen Brüdern. Die Nacht war jung, und in ein oder zwei Stunden konnten sie losschlagen.
     
    Conan wachte plötzlich auf. Er lag auf der Plattform. Ungefähr zwei Dutzend Baumleute lagen ebenfalls da und schliefen oder saßen benommen da. Es herrschte noch tiefe Nacht. Der Cimmerier wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte. Offenbar wirkte Cheens Trank auf Cimmerier nicht so wie auf ihre Leute. Gut so!
    »Ho, Conan!« Die Stimme war laut und unwahrscheinlich tief. Sie vibrierte vor Kraft.
    Conan drehte sich um.
    Am Ende der Plattform stand ein Riese, anderthalbmal so groß wie Conan, muskelbepackt. Er trug Fellstiefel und einen Wolfsfellumhang. Die eingeölte nackte Brust glänzte im schwachen Schein der Fackeln. Der Mann hatte einen Vollbart. Er lächelte, daß die weißen Zähne blitzten. Auf dem roten Haar thronte ein kunstvoll verzierter Bronzehelm mit langen geschwungenen Hörnern. Zweifellos war er ein Krieger, furchteinflößend und ehrfurchtgebietend.
    Conan stand auf. »Wer ruft Conan?«
    Der Riese lachte. »Erkennst du mich nicht?«
    Conans hatte ein Gefühl, als flattere in seinen Eingeweiden etwas Lebendiges, das heraus wollte. Nein, das konnte doch nicht wahr sein! Doch dann spürte er, daß es in der Tat so war.
    »Crom«, sagte er etwas zaghaft.
    »In Fleisch und Blut, Sohn! Ich bin gekommen, um mir anzuschauen, was ich geschaffen habe.«
    Conan leckte sich über die plötzlich trockenen Lippen. Schließlich traf man nicht jeden Tag einen Gott. »Was willst du von mir?«
    »Nichts, Sohn! Außerdem kannst du mir nichts bieten. Du bist ein Schwächling.«
    In Conan wallte Wut auf. Aus seinen blauen Augen wich die Stumpfheit. Sie wurden übernatürlich scharf. »Kein Mensch darf Conan einen Schwächling nennen!«
    »Das tut auch kein Mensch, Schwachkopf!«
    Conan nahm das Schwert samt Scheide vom Gürtel und legte es auf die Plattform.
    »Und was hast du jetzt vor?« fragte Crom.
    Conan ballte die Fäuste und rollte die Schultern, um die Muskeln zu lockern. Dann trat er einen Schritt nach vorn. »Ich möchte dir zeigen, daß du dich irrst«, erklärte der Cimmerier.
    Wieder lachte Crom dröhnend. »Du möchtest mit mir kämpfen? Du wagst es, mit einem Gott zu ringen?«
    »Ja, es gibt kaum etwas, das ein Cimmerier nicht wagt.«
    »Ich glaube, ich habe dir zuviel Kühnheit und nicht genug Verstand gegeben.«
    »Möglich.« Conan ging auf den Riesen zu.
    »Nun schön, Conan aus Blödistan. Komm und miß deine Kräfte mit mir!«
    Conan nickte. Es gab schlimmere Todesarten, als beim Ringkampf mit einem Gott zu sterben. Es gab aber kaum eine größere Herausforderung. Allerdings hatte er nicht vor zu verlieren.
    Conan spannte die Muskeln für einen Sprung, tat zwei schnelle Schritte und sprang Crom an ...
    ... und sprang in die leere Luft hinter der Plattform.
    Beim Fallen hörte er Crom laut lachen. Während er in die Finsternis stürzte, fiel ihm wieder ein, daß Crom angeblich sehr viel für Scherze übrig hatte, und dieser Scherz ging jedenfalls auf Conans Kosten ...
     
    Kleg schickte seine Haupttruppe an eine Stelle, die etwas vom Zielbaum entfernt lag. Er gab dem Unterführer eine kurze Kerze, welche durch einen hohlen Kristallzylinder vor plötzlichen Böen geschützt wurde. Darüber war als Blendschutz noch Leder gewickelt. »Wenn die Flamme den zweiten Ring erreicht, beginnst du mit der Attacke. Macht viel Lärm, schlagt Speere und Schilde gegeneinander, facht kleine Feuer an. Mir gleich, was du tust, solange du möglichst viel Aufmerksamkeit auf euch ziehst. Aber warte, bis die Flamme den zweiten Ring berührt, damit wir genügend Zeit haben, ans Ziel zu gelangen.«
    »Wie du befiehlst, Erster.«
    Kleg kehrte mit den beiden stärksten Brüdern zurück zum Ziel. Alle seine Leute trugen dunkle Umhänge über ihrer sowieso schon dunklen Haut. Die Gefahr, daß man sie sah, war gering.
    Die drei zogen die Handschuhe und Stiefel aus Haifischhaut und -zähnen an und kletterten langsam hinauf. Die scharfen Zähne gruben sich wie Klauen in die glatte Rinde, so daß sie langsam, aber sicher an Höhe gewannen. Sobald sie die unteren Äste erreicht hätten, würde es schneller vonstatten gehen.
    Sie näherten sich der Stelle, wo ein Wachposten stand. Kleg schickte einen Bruder vor, damit man ihn sehen konnte. Ja, der Posten hörte oder sah ihn.
    »Wer da? Bist du das Jaywo? Ich finde das ganz und gar nicht komisch!« Es war ein Mann mit tiefer Stimme, offenbar nicht mehr jung. Als keine Antwort

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