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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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etwas durch die Zweige huschen. Man hatte ihn entdeckt.
    Schnell kletterte er auf den nächsten Ast und versteckte sich in den Blättern. Eines dieser Männchen der Baumleute tauchte auf. Als er unmittelbar unter ihm stand, schlug Kleg dem Jungen den Dolchgriff über den Schädel, bis dieser das Bewußtsein verlor. Er wollte ihm die Kehle durchschneiden, hielt aber inne. Nein, er würde den Burschen mitnehmen! Vielleicht erfuhr er etwas Interessantes, wenn er ihn verhörte. Und sollten sie auf dem Heimweg Pili begegnen, konnte der Junge dienlich sein. Kleg wußte, daß die Pili Menschenfleisch für eine ausgesprochene Delikatesse hielten. Vielleicht konnte er sich mit diesem Leckerbissen freien Durchzug erkaufen.
    Kleg war im Vergleich zu einem Menschenmann sehr stark. Mühelos warf er den Jungen über die Schulter und kletterte die Liane hinunter.
    Am Boden angekommen, lief er mit seinen Brüdern zu dem verabredeten Treffpunkt.
    Er hatte die befohlene Aufgabe erfüllt. Darüber war er überglücklich. Es war beinahe zu mühelos gelungen; aber Kleg war keiner, der das Schicksal herausforderte, indem er darüber zu lange darüber nachdachte.
     

F ÜNF
     
     
    Conan folgte Tair durch das Gewirr der Äste in die Richtung, aus der der Kampflärm kam. Mehrmals verlor der hünenhafte Cimmerier auf dünneren Ästen etwas das Gleichgewicht, fand aber immer wieder Halt. Andere bewaffnete Männer und Frauen nahmen mit ihnen die Verfolgung auf. Endlich gelangten sie ans andere Ende des Waldes.
    Die Bewohner des belagerten Baums hatten brennende Harzkugeln hinabgeworfen, so daß der Schauplatz erleuchtet war. Conan sah über ein Dutzend schemenhafte Gestalten umherflitzen. Aber sie benahmen sich äußerst seltsam. Sie schrien, rasselten mit den Waffen, schleuderten Steine und Speere nach oben; aber irgendwie kam es ihm wie viel Lärm um nichts vor. Anfangs sahen die Gestalten wie Menschen aus; aber beim näheren Hinsehen kamen sie ihm doch nicht wie richtige Menschen vor. Größe und Gestalt waren menschlich. Sie hatten Gesichter und Hände. Auch ihr Gebrüll klang menschlich. Dennoch waren es keine Menschen. Tair hatte sie Selkies genannt.
    Jetzt blieb Tair mit hocherhobenem Speer auf einem dicken Ast stehen und beugte sich vor. Aber dann zögerte er.
    Conan trat neben ihn. Der strenge Geruch des brennenden Harzes lag in der Luft. Der Cimmerier schaute Tair überrascht an.
    »Was tun sie jetzt?« fragte der Kleine. »Haben sie den Verstand verloren?«
    So muß es in der Tat sein, dachte Conan. Von den Kerlen dort unten drohte den Baumleuten hier oben keine Gefahr. Mehrere Selkies lagen auf dem Boden. Wie dicke Stacheln steckten die Speere der Baumleute in ihren Körpern. »Vielleicht nur ein Ablenkungsmanöver«, meinte der Cimmerier.
    »Ja.« Tair nickte. »Aber wovon wollen sie uns ablenken?«
    »Vielleicht sollten wir einen fangen und befragen.«
    »Gute Idee, Conan.«
    Tair trat zu dem aufgerollten Lianenseil und stieß es über die Kante des Asts. Noch ehe die Leiter ausgerollt war, kletterte er bereits behende hinab. Noch nie hatte Conan jemanden so schnell klettern gesehen. Eine Spinne hätte sich im eigenen Netz nicht schneller fortbewegen können. Der Cimmerier folgte Tair sofort.
    Wenn die Selkies Tair und Conan bemerkt hatten, zeigten sie es nicht. Doch als der Cimmerier noch zwei Spannen über dem Boden war, verstummte das Geschrei der Angreifer. Die Selkies ergriffen urplötzlich die Flucht in die Dunkelheit.
    Conan tat einen letzten Satz und riß das Schwert aus der Scheide. Dann lief er hinter Tair her, der die Selkies verfolgte. Der Baumbewohner war ein außergewöhnlich schneller Kletterer; aber Conan war ihm am Boden mit seinen langen Beinen überlegen. In zwei Herzschlägen hatte er ihn überholt. Dabei fragte sich der Cimmerier, warum die Selkies plötzlich flohen. Ein kleiner Baumbewohner und ein großer Cimmerier konnten ihnen doch nicht derartige Angst eingejagt haben. Seltsam.
    Doch darüber konnte er sich auch später noch den Kopf zerbrechen. Conan hatte jetzt den letzten Selkie beinahe eingeholt. Wie sollte er den Nachzügler aufhalten, ohne ihn zu töten? Ein Schwerthieb gegen das Bein? Ja, das war's.
    Das Licht der funkelnden Sterne spiegelte sich in der gebläuten Klinge, als der Cimmerier die Waffe im Lauf schwang und zielte ...
    Doch in diesem Augenblick mußte der fliehende Selkie die Gefahr gespürt haben. Ob er die schweren Schritte des Cimmeriers gehört hatte oder den Verfolger mittels

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