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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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biegsamen Stengel der Schlingpflanzen gerollt waren. Diese fingerdicken Stränge waren im Schein des brennenden Dorfs gut sichtbar. Sie verliefen wie in einem festen Gewebe kreuzförmig und trugen das Gewicht des Cimmeriers mit Leichtigkeit. Allerdings gaben sie etwas unter den Füßen nach, so daß er das Gefühl hatte, auf einem dicken elastischen Moosteppich zu gehen. Die Pflanze roch säuerlich, beinahe nach Fisch.
    Mehrere Boote glitten ebenfalls auf den Sargasso zu; aber keines näherte sich der Stelle, wo Conan mit seinen Freunden stand. Vielleicht hatten sich bereits Überlebende auf das Grün gerettet, aber die Oberfläche war uneben. Es gab Hügel und flache Gräben. Der Cimmerier sah niemanden. Dieser Sargasso-Dschungel war eine seltsame Gegend.
    Conan schaute zurück zum Dorf, das jetzt ein einziges Flammenmeer war. Selbst wenn das Feuer vor dem Wasser aufhörte, mußte die Hitze tödlich sein. Bis hierher spürte er den Gluthauch. Sollte noch etwas dort leben, wo Karatas gestanden hatte, würde es in Kürze bis zur Unkenntlichkeit verkohlt sein.
    Plötzlich stieg eine riesige Feuersäule am Ufer empor. Sie wirbelte umher und schickte Funkenfontänen in die Luft.
    Ja, sie hatten wirklich Glück gehabt! Viele andere waren nicht so schnell gewesen.
    Conan beobachtete die Feuersäule noch eine Zeitlang, dann wendete er sich an Cheen. »Es sieht so aus, als ob unsere Suche hier zu Ende ist. Wenn dein magischer Talisman dort drüben war« – er zeigte zum Dorf –, »dann ist er jetzt mit Sicherheit vernichtet. Es tut mir leid.«
    Cheen drehte sich beiseite. Der Cimmerier hielt ihre Regung für Trauer.
    »Nein«, erklärte sie mit fester Stimme, »der Same ist nicht vernichtet.«
    Verblüfft schaute Conan sie an.
    Cheen blickte zu Boden. »Zumindest ein Dieb muß entkommen sein. Ich spüre immer noch die Gegenwart des Samenkorns«, sagte sie. »Aber es bewegt sich von hier fort. Da unten.« Sie deutete auf den Pflanzenteppich unter ihren Füßen.
    Conan griff verstohlen zum Schwert. Doch dann hielt er inne. »In den Pflanzen?«
    »Darunter. Die Selkies müssen den Samen immer noch haben. Einer schwimmt damit vom Feuer weg.«
    Conan nickte. Cheens Wissen um derartige Dinge war Magie, und er mochte Magie nicht. Trotzdem war er überzeugt, daß sie die Wahrheit sagte.
    Der Cimmerier wandte sich an Tair. »Deine Schwester sagt, daß der Same das Feuer unbeschädigt überstanden hat. Wenn wir ihn immer noch zurückholen wollen, müssen wir ihn in diesem Dschungel weiterverfolgen.«
    Tair nickte. »Ja, so ist es. Nun, niemand soll je sagen können, daß Tair sich vor einem tückischen Unkraut und seinen Bewohnern gefürchtet hat, ganz zu schweigen von dem bösen Zauberer, der über alles herrscht. Ich folge diesen Dieben bis in die Eingeweide der Erde, wenn es nötig ist.«
    »Und ich auch«, fügte der Junge hinzu.
    Conan betrachtete die riesige Fläche des Sargasso, der am Rand vom Feuerschein des Dorfs beleuchtet wurde, sich weiter hinten jedoch in der Dunkelheit der Nacht verlor. Nun ja, war er bis hierher gekommen, machten ein oder zwei Tage auch nicht mehr viel aus.
    »Ich komme mit euch«, sagte er.
    Tair grinste. »Gut. Gegen uns beide sind die Ungeheuer des Nebelmagiers doch machtlos.«
    Conan konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Er war froh, daß Tair so dachte, obwohl ihn seine eigenen Erfahrungen gelehrt hatten, mit derartigen Behauptungen vorsichtiger zu sein. Aber eins mußte er dem Kleinen lassen: Er war tapfer.
    »Ich finde, wir sollten warten, bis es hell wird, bevor wir weitergehen«, sagte Conan.
    »Ja, du bist so weise«, stimmte ihm Cheen zu.
    Conan lächelte. Weise? Das wohl kaum. Ein weiser Mann hätte sich nie auf dieses verrückte Unterfangen eingelassen. Aber andererseits hatte er nie behauptet, Weisheit erlangt zu haben. Diese Tugend konnte er noch entwickeln, wenn sein Haar die Farbe der Schneegipfel seiner Heimat zeigte, wenn seine Augen trüb und seine Ohren so stumpf wie eine verrostete alte Klinge wurden.
    Falls er so lange lebte ...
     
    Die Königin der Pili und ihr junger Begleiter verließen das Boot und suchten sofort nach einem Platz, wo sie sich verstecken konnten. Blad verstand wie gewöhnlich nicht, warum die Königin das tat. Thayla hatte inzwischen keine Lust mehr, ihm alles zu erklären. Sie seufzte.
    »Wir sind allein. Du hast deinen Speer verloren. Wir haben keine anderen Waffen mehr, um uns zu verteidigen, als unsere Dolche. Jetzt stell dir vor, daß du einer der

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