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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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letzten Mal geschah, konnte es nur ein gutes Omen bedeuten! Er stand dicht vor dem Ziel!
    Keiner seiner Diener war in der Nähe. Dabei brauchte er schleunigst etwas zu essen und seine Geliebte, solange er über einen festen Körper verfügte. Dimma schritt den Gang entlang und genoß die Aussicht auf kommende Wonnen. Plötzlich blieb er vor einer Kristallscheibe stehen, die in Form einer Fledermaus als Fenster geschnitten und in die Wand eingelassen war. Beinahe wäre er hingefallen, weil er so wenig daran gewöhnt war, die Beine zu gebrauchen. Er warf einen Blick durch das Fenster.
    Der Kristall war nicht gleichmäßig dick, so daß er alles etwas verzerrt zeigte. Trotzdem sah Dimma an klaren Tagen gewöhnlich das Dorf Karatas am östlichen Ufer des Sees. Im Dunkel der Nacht – wie jetzt – war das Dorf für gewöhnlich unsichtbar, da die kleinen Lichter der Häuser nicht so weit leuchteten. Doch jetzt sah Dimma Karatas ganz deutlich – zumindest das, was vom Dorf noch übrig war.
    Selbst aus dieser großen Entfernung war der Flammenwall beeindruckend, der das Dorf und die Feuersäule darin umschloß.
    Dimma betrachtete das Schauspiel fasziniert. In seinen fünfhundert Lebensjahren hatte er die Vernichtung vieler Städte gesehen – durch Feuer, Wind oder durch Magie. Nach so langer Zeit überraschte ihn nicht mehr viel. Irgendein tölpelhafter Dorfbewohner hatte eine Tranlampe umgestoßen, worauf das auslaufende brennende Fett das zundertrockene Holz der Hütte in Brand gesteckt hatte. Blitzschnell hatte das Feuer dann auf die anderen Häuser übergegriffen. Wirklich kein außergewöhnliches Ereignis.
    Dimmas Gesicht verzog sich zu einem boshaften Grinsen. Obwohl er schon oft Feuersbrünste gesehen hatte, genoß er diesen Anblick immer wieder. Die Angst und Panik der Dorfbewohner würden ihn ergötzen, könnte er sie jetzt aus der Nähe hören. Wie schön wäre es, die angstverzerrten Gesichter zu sehen! Ja, manche Dinge verloren niemals ihren Reiz.
    Doch während Dimma zum brennenden Karatas hinüberblickte, kam ihm ein beunruhigender Gedanke. Sein Erster Selkie mußte dieses Dorf passieren, wenn er ihm die letzte Zutat zum Lösungszauber zurückbrachte. Hatte er das Dorf bereits hinter sich, gab es kein Problem. Auch wenn Kleg das rettende Wasser noch nicht erreicht hatte, konnte er vor dem Dorf warten, bis alles abgebrannt war. Dimma gefiel diese Verzögerung zwar nicht, aber er verstand sie. Aber was war, wenn Kleg jetzt im Dorf war? Was, wenn dieser Narr sich samt dem einzigen noch fehlenden Teil des Lösungszaubers, den Dimma so dringend benötigte, verbrennen ließ?
    Nein, das durfte nicht geschehen!
    Dimma wendete sich vom Kristallfenster ab und lief weiter. Er mußte noch mehr Diener zu dem Selkie schicken. Wenn nötig, alle Geschöpfe, die ihm untertan waren; denn nichts war wichtiger, als daß diese Mission erfolgreich abgeschlossen wurde, nichts!
    Dem Zauberer gelangen jedoch nur fünf schnelle Schritte. Der sechste blieb ihm bereits versagt. Sein Fuß berührte den Boden nicht mehr. Dimmas Körper löste sich wieder auf und wurde zu einer Dunstschwade. Laut schrie der Nebelmagier seine ohnmächtige Wut zum Himmel hinauf.
     
    Kleg, Erster Selkie, Höchster aller Wesen, die Er der Schöpfer aus Fischen erschaffen hatte, kniete in dem mit Schweinemist vermengten Schlamm und wühlte verzweifelt mit den Händen darin herum.
    Die Schweine waren weg. Kleg hatte den Pferch umgestoßen, worauf die Tiere aus Angst vor dem Feuer laut quiekend geflohen waren. Auch der Selkie war beunruhigt. Immer wieder warf er einen Blick über die Schulter zurück. Das verfluchte Monster konnte jeden Augenblick auftauchen; aber daran durfte er jetzt nicht denken.
    Bei der sengenden Hitze trocknete der Schlamm schnell. Dadurch wurde die Suche noch schwieriger. Das nächste Haus stand noch nicht in Flammen; aber es rauchte und knisterte bereits bedrohlich. Es war nur eine Frage von Minuten, bis es ebenfalls der Feuerbrunst zum Opfer fallen würde.
    Viel Zeit blieb ihm nicht. Das wußte Kleg. Er war von den Flammen fast eingeschlossen. Der heiße Feueratem brannte auf der bloßen Haut der Arme und im Gesicht. Wie kleine Harken gruben seine Finger im Schlamm. Er flehte zu den Göttern, daß der alte Trunkenbold die Wahrheit gesagt hatte. Der Talisman mußte hier sein! Ja, er mußte hier sein!
    Lautes Krachen verkündete, daß das Nebenhaus Feuer gefangen hatte. Ein Hitzeschwall traf den Selkie wie der Schlag einer glühenden

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