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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Wir müssen noch weitere Versuche mit dir anstellen. Gib mir den Stab!«
    »Nein, den möchte ich behalten. Hol ihn dir doch, wenn du kannst.«
    »Ich kann es nicht gestatten, daß du ihn behältst, da du ihn als Hebel benutzen könntest. Der ekad -Leimist zwar sehr hart, aber du bist stark und könntest womöglich eine Öffnung herausstemmen und fliehen.«
    Conan rührte sich nicht.
    »Ich kann dich wieder mit den Stäben schlagen und stoßen lassen«, sagte Raseri und zeigte auf die Riesen.
    »Es ist besser, im Kampf zu sterben, als sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen zu lassen!«
    »Ah, der Ehrenkodex eines Kriegers! Sehr gut. Aber noch ist die Stunde deines Todes nicht gekommen. Gib mir den Stab!«
    »Nein!«
    Raseri griff in den Lederbeutel am Gürtel. Als er die Hand wieder herauszog, war sie geschlossen.
    Conan wechselte die Stellung. Er hob den Stab und balancierte ihn in der Hand. Dann schwang er ihn hoch und zielte. Eigentlich war es sinnlos, aber wenn er den Stab kräftig genug gegen den Käfig schleuderte, konnte er vielleicht doch irgendeinen Schaden anrichten. Ein stumpfer Speer war besser als überhaupt keiner.
    Doch ehe der Cimmerier den Verzweiflungswurf ausführen konnte, warf Raseri den Inhalt der Hand in den Käfig. Schwarzer Staub glitzerte in der Luft. Conan sprang beiseite, konnte aber dem Staub nicht ausweichen. Er hielt die Luft an; aber ein ätzender Geschmack verriet ihm, daß er bereits etwas von dem Zeug eingeatmet hatte. Alles um ihn herum verschwamm. Die Knie wurden ihm weich. Mit letzter Kraft warf Conan den Stab, aber die Droge hatte ihn bereits geschwächt. Der Stab flog ungehindert durch das Gestänge des Käfigs und landete vor Raseris Füßen.
    Wieder nahm die Dunkelheit den Cimmerier in ihren Schoß auf.
     
    Raseri war begeistert.
    Das Exemplar, das seine Tochter heimgebracht hatte, war wohl das beste, an dem er je seine Versuche hatte ausführen können. Dieser Mann aus fernem Land war tapfer, stark und klug. An ihm konnte man in der Tat viel lernen.
    Der Führer der Jatte blickte von seinem Schreibtisch auf und zu dem immer noch bewußtlosen Gefangenen im Käfig hinüber. Seine Begeisterung wurde durch das Wissen gedämpft, daß kleine Menschen wie dieser eine große Gefahr für sein Volk darstellten. Die Exemplare aus der Nachbarschaft hatten keine derartigen Fähigkeiten gezeigt. Sie waren auch nicht so trotzig gewesen. Die meisten waren allein über die Tatsache, daß es Jatte gab, so erschrocken gewesen, daß sie keinerlei Widerstand geleistet hatten. Die meisten hatten um ihr Leben gefleht und waren dann schnell gestorben. Hätten sie die Norm der Menschheit dargestellt, hätten die Jatte ohne Sorgen leben können.
    Aber ... wenn dieser Fremde die Fähigkeiten verkörperte, zu denen die Mehrzahl der kleinen Menschen tatsächlich fähig war, hatten die Jatte ein schwerwiegendes Problem. Früher oder später würde in der Welt da draußen bekannt werden, daß es die Riesen gab. Es war bereits mehreren Menschlein gelungen, durch den Sumpf zu dringen. Ja, sogar Varg waren bis in das Dorf gekommen, allerdings hatte es keiner lebend wieder verlassen. Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis es anderen gelingen würde.
    Teyle konnte die Experimente ihres Vaters nicht ertragen. Sie war zu weichherzig. Was sie als Folter ansah, betrachtete Raseri als Notwendigkeit. Für sie waren die Winzlinge Menschen und nicht die Bedrohung, zu der sie eines Tages werden würden. Davon war Raseri leider überzeugt. Teyle konnte nur den Augenblick wahrnehmen, Raseri dagegen mußte weit in die Zukunft schauen. Zehn Jahreszeiten oder auch hundert konnten ohne Zwischenfall dahingehen, aber was würde aus den Kindern seiner Kinder werden? Ohne die Möglichkeiten, zu verstehen und sich zu verteidigen, hatten sie keine Zukunft. Raseri hatte schon lange aufgehört, die Maßnahmen zu bedauern, die er ergreifen mußte, um das Fortleben seines Volks zu sichern. Das Leben war nun einmal schwierig, und die Götter halfen nur denen, die willig waren, sich selbst zu helfen. Dieser Conan im Käfig mußte sterben; aber sein Tod würde den Jatte Nutzen bringen. Das zählte als einziges. Wissen war Macht – je mehr, desto besser.
    Raseri wendete seine Aufmerksamkeit wieder dem Pergament zu, auf das er die Ergebnisse der letzten Experimente zeichnete. Es war nicht leicht, alles genau in Bildern festzuhalten. Er mußte große Sorgfalt aufwenden; denn sie waren nutzlos, wenn spätere Generationen sie falsch

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