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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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auslegten. Raseri beugte sich tief über die Arbeit.
     
    Tief im Sumpfgebiet scharte Fosull seine Krieger auf der Lichtung zusammen, auf der die Varg ihre Zeremonien abhielten und wo er selbst mehrmals beim Ritualmord an Feinden den Vorsitz geführt hatte. Im Licht der Sonne sah Fosull mehr, als ihm lieb war. Seine Varg, die gewohnt waren, gegen Jatte zu kämpfen, die dreimal so groß waren wie sie, zitterten vor Angst, wenn sie an den riesigen roten Giganten dachten, gegen den ein Jatte wie ein Zwerg wirkte. Es war ein Wesen aus den Tiefen der Alpträume gewesen. Die Krieger sprachen nur ganz leise von ihm.
    »Hast du geglaubt, daß es so ein Monster geben kann?«
    »Diese Zähne können mit Leichtigkeit den Panzer einer Schildkröte zermalmen.«
    »Es hat direkt zu mir herüber geschaut!«
    »Ruhe!« befahl Fosull. »Ihr plappert wie dumme Kinder!«
    »Aber du hast es mit eigenen Augen gesehen, Fosull, und ...«
    »Ich habe gesehen, daß es groß war – aber allein, und wir sind viele. Und ich habe gesehen, daß meine Krieger wie Mäuse vor einer Baumkatze davongelaufen sind.«
    »Was hätten wir tun sollen? Uns von diesen Klauen zerfleischen lassen? Das war ein Dämon und kein Wesen dieser Welt.«
    Fosull ging auf diese Bemerkung nicht ein, da sie zweifellos der Wahrheit entsprach. Er hatte gesehen, wie das Monster plötzlich schimmernd in der Luft aufgetaucht war. Keine Magie der Varg konnte es mit einem so mächtigen Zauber aufnehmen. Der Schamane vermochte mit seinen Zaubersprüchen Erkältungen zu heilen, manchmal auch unfruchtbaren Frauen zu Kindersegen zu verhelfen; aber kein Schamane hatte je aus dem Nichts Ungeheuer erschaffen. Für ein Monster wie dieses war eine Speerwunde nicht mehr, als hätte er sich an einem Dorn geritzt.
    »Wir halten jetzt Kriegsrat«, erklärte Fosull. »Wir müssen zu einem Beschluß kommen, wie wir diese Menschen, die nicht im Sumpf leben, beseitigen können. Wo ist mein Sohn? Vilken? Komm zu mir!«
    Es dauerte eine Weile, bis die Varg merkten, daß der älteste Sohn des Anführers nicht unter ihnen war.
    »Vilken! Wo steckst du?«
    Aber Vilken war nirgends zu finden. Fosulls Magen verkrampfte sich, als ihm klar wurde, daß er seinen Sohn seit dem Angriff auf die Eindringlinge und dem Erscheinen ihres Schutzdämons nicht mehr gesehen hatte.
    Konnte es sein, daß Vilken, sein Erbe und der nächste Führer der Varg, von dem Monster gefangen worden war? Daß Vilken jetzt nur noch eine halbverdaute Mahlzeit dieses roten Monsters aus den Eingeweiden der Hölle war?
    Fosull lief bei diesem Gedanken ein Schauder über den Rücken.
    Obwohl er tief erschüttert war, mußte er sich zusammennehmen. Schließlich war er der Führer und konnte seine Gefühle den Kriegern gegenüber nicht zeigen, sonst hätten sie ihn nicht mehr geachtet. Er schob die Sorge um den Sohn von sich. »Wir halten jetzt Kriegsrat!«
    »Die Eindringlinge könnten inzwischen entkommen!« rief einer der Krieger.
    »Nein, das können sie nicht. Sie bewegen sich auf das Dorf der Jatte zu«, erklärte Fosull. »Selbst ihr roter Dämon kann nicht alle Jatte besiegen, wette ich. Und wenn sie dennoch den Riesen entkommen sollten, werden wir auf sie warten.«
    »Aber wie können wir gegen diesen Dämon kämpfen?«
    »Es gibt immer Möglichkeiten«, sagte Fosull. »Es gibt immer irgendwelche Möglichkeiten.«
     

S ECHS
     
     
    Dake hockte mit seinen Leuten im Dickicht etwas abseits vom Pfad. Fächerförmige große Pflanzen schützten sie vor den Blicken eines zufällig vorbeikommenden Wanderers. Allerdings hätte sich niemand aus Lust und Laune in diese grüne Hölle begeben. Dakes Kleidung hatte bei der Berührung mit einem Dornenbusch arg gelitten. Er beneidete niemand, der diesen nadelspitzen Dornen zu nahe kam.
    Penz, der sich von der Gruppe entfernt hatte, schlich lautlos zurück zum Versteck der Kameraden. Der Wolfmann war ungemein leichtfüßig und schnell. Er hockte sich neben Dake.
    »Na und?« fragte der Zauberer.
    »Das Dorf liegt keine zehn Minuten von hier entfernt.«
    Aha! Dann stimmte das Gerücht. »Hast du einen von ihnen allein gesehen?«
    »Nein, ich habe nur Gruppen bei der Arbeit beobachtet.«
    Dake überlegte kurz. Sein Plan, einen Riesen zu fangen, war ganz einfach. Wenn sie ihn allein aufspürten, mußten sie ihn ablenken, bis er so nahe herangekommen war, daß er ihn mit dem Gehorsamszauber willenlos machen konnte. Das war alles! Größe hatte keinen Einfluß auf die Magie, aber die Entfernung vom

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