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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Rat ausgeschlossen hat. Aber ich kann die anderen Lords zum Umschwenken bewegen.« Er dachte kurz nach, ehe er erklärte: »Ich kann dir versichern, daß mein Land nicht mehr gewillt ist, die einerseits unbesonnenen Taten und andererseits zaghaften Entscheidungen von adligen Emporkömmlingen zu ertragen.«
    Lionnard war ein kleiner, spindeldürrer Mann. Er war viel älter, als Conan aufgrund des kriegerischen Rufs, der diesem Herzog vorausging, vermutet hätte. Er hatte über das seidene Hausgewand nur schnell ein ledernes Wams gezogen. Trotz des gepflegten Spitz- und Schnurrbarts und des Rapiers, das im mit Juwelen besetzten Gürtel steckte, wirkte der Herzog nicht sehr aristokratisch. Aber er verfolgte seine Rache mit dem Haß, zu dem nur ein echter Aristokrat fähig war.
    »Wirklich, o König – falls du in der Tat König Conan von Aquilonien bist! Ich beschwöre dich, deinen Nachbarländern einen Gefallen zu erweisen und Lord Malvin nicht in irgendein Abkommen einzuschließen, das du vielleicht heute abend noch treffen wirst.«
    »Gewiß doch, Herzog«, antwortete Conan leise. »Kein Abkommen mit Malvin. Keine Angst, dieser Schurke gehört nicht zu meinen Freunden.«
    »Wie du vorgeschlagen hast, habe ich bereits meine Leibgarde herbeigerufen«, fuhr Lionnard fort. »Leider verfüge ich nur noch über zehn Mann. Mehr hat mir die Bande, die an der Macht ist, nicht gelassen. Mein Leutnant bezieht am Haupteingang Posten.«
    »Gut«, meinte Conan. »Sie könnten zu gegebener Zeit nützlich sein. Wohin jetzt?« fragte er. Sie standen vor einem Quergang.
    »Nach rechts«, antwortete Lionnard. »Der Korridor führt ins Vestibül der Großen Halle, wo sich Malvin und seine Speichellecker jeden Abend treffen. Dort stehen Männer der Leibgarde, die ich weder bestechen noch betören kann. Wahrscheinlich schauen sie jedoch nicht in unsere Richtung, sondern zum Haupteingang.«
    »Gut!« erklärte Conan. »Dann wird es Zeit, die Klingen tanzen zu lassen!« Das Zischen, als er das Schwert aus der Scheide zog, wiederholte sich bei den anderen, so daß der Korridor eine Sekunde lang wie eine Schlangengrube klang.
    »Nein, Herzog!« flüsterte Conan und hielt Lionnards Hand zurück. »Du spielst besser die Rolle des Befreiers als die des Rebellen.« Er löste die Doppelaxt vom Gürtel und nahm sie in die Hand. »Bleibe du mit dem Diener hier oder geh zu deinen Männern, wenn du kannst.«
    Der Herzog nickte und stellte sich vor einem Gobelin an die Wand. Der Herr und sein Diener schienen eher erleichtert als beleidigt zu sein, daß sie zurückbleiben sollten. Conan nickte Egilrude zu. »Los, Männer! Schnell und leise!« befahl dieser.
    Die weichen Stiefel machten auf den Teppichen in der Halle kaum mehr Lärm als das Zücken der Schwerter zuvor. Da sie die Kerze zurückgelassen hatten, umfing sie jetzt unheimliche Dunkelheit. Doch dann kam ein Torbogen in Sicht. Der Raum dahinter war erleuchtet. Sie sahen vier Wachposten in Rüstung und Helm. Zwei hatten die Arme in die Seiten gestemmt, zwei lehnten sich auf die Hellebarden. Alle blickten auf eine mit Eisen beschlagene Tür, die zu einem Außenhof führte, der von Fackeln erleuchtet war.
    Offensichtlich erwarteten die Wachposten keine Störung – und am wenigsten aus dem Innern des Palasts. Doch einer der Männer hatte im letzten Moment etwas gehört oder gespürt und wirbelte herum. Conans Schwert zischte durch die Luft und traf die ungeschützte Stelle unter dem Helmrand. Die Klinge biß sich tief hinein. Als Conan das Schwert herauszog, war der Stahl blutrot gefärbt. Der Mann stürzte zu Boden. Blut sprudelte aus seinem Mund. Aber Conan würdigte den Todwunden keines Blickes, denn er mußte den Hellebardenschlag des nächsten Gegners mit der Streitaxt abwehren.
    Jetzt sprangen noch zwei Soldaten hervor, die Conan vorher nicht gesehen hatte. Sie hatten neben einer Tür gestanden, die ins Innere führte. Dennoch war der Kampf kurz und einseitig. Conans mächtiger Hieb mit der Doppelaxt traf den Mann direkt auf die Nasenschiene. Egilrude versetzte ihm mit dem Schwert den Todesstoß mitten ins Herz. Die blitzenden Schwerter tanzten, und alle Wachen wurden niedergemacht. Alles ging so schnell, daß keiner weglaufen und Alarm schlagen konnte. Allerdings waren die Todesschreie und das Klirren der Waffen in der Nähe nicht zu überhören.
    Nachdem der letzte Verteidiger sein Leben auf den kalten Steinplatten ausgehaucht hatte und Stille herrschte, kamen Herzog Lionnard und der

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