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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Hauptmann Egilrude plauderte angeregt mit zwei schneidigen aquilonischen Offizieren. Die drei sprachen den Speisen weniger zu als den Getränken. Schließlich vertieften sie sich in ein Würfelspiel. In einer Nische neben dem Kamin saß Delvyn und zupfte leise an der Laute.
    Auf einem breiten Sessel hatte es sich König Conan bequem gemacht. Dicht an seiner Seite saß die schöne Amlunia. Die junge Amazone hatte den Umhang und die Rüstung abgelegt, die sie bei der ersten stürmischen Begegnung mit Conan getragen hatte, doch von den halbhohen Stiefeln, den enggeschnürten Hosen mit dem Dolchgurt und dem kurzen Lederwams – alles in Schwarz – hatte sie sich nicht getrennt. Jetzt hatte sie die Schnüre des Wamses etwas gelockert, so daß man den Ansatz der Brüste sehen konnte. Dieses Zugeständnis hatte sie wohl wegen der Hitze gemacht, die von dem Feuer im Kamin ausging. In seinem Lichtschein hob sich ihre weiße Haut besonders schön gegen das schwarze Leder ab. Der einzige Farbtupfer war ihr rotes Haar, das schulterlang geschnitten war, weil es so bequemer war, wenn sie den Kriegshelm trug. Wenn Amlunia Conan etwas ins Ohr flüsterte, liebkosten ihre Locken das Gesicht des Monarchen. Mehrfach küßte sie ihn auch mit tiefroten Lippen auf die Wange.
    Während alle aßen und tranken, erhob sich plötzlich der Zwerg und stimmte eine Ballade an, die er mit der Laute begleitete:
     
    Die Edlen am Hof von Ianthium wollten nichts hören,
    Wenn Spielleute nach Osten kamen, sie zu betören.
    Doch als Conan, König und Minstrel, seine Harfe nahm,
    wurden sie schnell beim Klang der einen Saite zahm.
     
    Der Zwerg schien die Situation in Ianthe zu akzeptieren und den Tod seines früheren Herrn, König Balt, erstaunlich gleichmütig aufzunehmen. Auch die Intimität zwischen Conan und Amlunia schien ihn weder eifersüchtig noch besorgt zu machen – ganz im Gegensatz zu Trocero, dem es ganz und gar nicht behagte, daß diese Frau, die vor kurzem noch zu ihren Feinden gehört hatte, jetzt an Mahlzeiten und streng vertraulichen Beratungen teilnehmen durfte. Trocero sah darin einen weiteren Beweis, daß Conan sich sehr verändert hatte. Allerdings gab es keinerlei Anzeichen, daß die Kraft und die Führungsstärke des Königs nachgelassen hätten – eher im Gegenteil. Auf keinen Fall gab es in dieser Hinsicht Grund für Klagen. Conan schien durchaus fähig zu sein, alle Risiken zu überwinden und sie zur größeren Ehre von sich selbst und Aquilonien zu nutzen. Daher schwieg Trocero.
     
    Er spielte eine Ballade, so gewaltig und mächtig,
    Daß sie das Herz des übelsten Schurken schwächte.
    Er spielte von Ehrgeiz, von Unglück und von Haß.
    Sogar zum fröhlichen Tanz geleitete er sie fürbaß.
     
    Sie tanzten, bis endlich der Morgen graute,
    Zur Melodie seiner tödlichen, stählernen Laute.
    Er spielte dann leise. Die tiefen Töne er traf,
    Bis mit der Musik er hatte gelullt sie in den Schlaf.
     
    Nach dem Lied des Hofnarren klatschten und lachten die Anwesenden. Amlunias Gesicht war gerötet. Ihre Augen glänzten, vielleicht wegen der Erinnerungen an die Nacht, die Delvyn verherrlicht hatte. Sie griff über den lächelnden König hinüber nach dem Krug mit Ale, der auf der Armlehne von Conans Sessel stand. Sie hob den Krug und rief laut: »Einen Toast auf den Herrscher! Alle! Auf König Conan, der die süßesten Todesweisen zu spielen versteht!«
    Sie nahm einen großen Schluck und setzte den Krug dann an Conans Lippen, so daß dieser den Kopf nach hinten legen und schnell schlucken mußte, um nicht zu ersticken. Als ihm Ale übers Gesicht floß, setzte sie den Krug ab und leckte gierig den Schaum von Wangen und Kinn. Alles endete mit einem langen leidenschaftlichen Kuß.
    Die Anwesenden hatten ebenfalls ihre Krüge abgestellt und schauten bewundernd oder peinlich berührt zu, als dieser Kuß ewig zu dauern schien. Endlich löste sich Amlunia vom König und rang nach Luft. Trocero benutzte diese Atempause.
    »Jawohl, unser König ist ein erfahrener Spieler!« sagte er. »Dennoch bleibt eine Frage bestehen: Welche Weise sollen wir für Armiro spielen, während er an unseren Stadttoren kratzt?«
    »Auf alle Fälle ein Lied mit schnellem Rhythmus. Das ist doch klar.« Auch Conans Gesicht war gerötet. Er atmete schwer. »Der Schurke hat uns durch seine Attacke heute mittag gezeigt, was er vermag und wie eifrig seine Männer sind. Beinahe hätte er die Mauer gestürmt! Crom sei Dank, daß er nicht so bald wieder Häuser und

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