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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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rückten flußaufwärts durch den lichten Wald auf dem hohen westlichen Ufer vor. Nebelschwaden hingen tief über dem Wasser, das roten Schlamm mitführte, welcher dem Fluß seinen Namen gab. Ab und zu verhießen Sonnenstrahlen oder blaue Flecken am Himmel, daß der Nebel sich bald lichten würde.
    Die Truppe der Aquilonier war weit ausgeschwärmt, um einen möglichen Hinterhalt zu erschweren. Dicht vor Conan ritten Trocero und Ottobrand. Schützend hielten sie die Schilde hoch, um die Pfeile des Feindes vom König abzuwehren. Conan war an diesem Morgen nicht in der Stimmung, seinen Männern in die Schlacht voranzugaloppieren.
    »Dieser verfluchte Flußnebel!« brummte er. »Kein Wunder, daß Armiro direkt unter unserer Nase eine Brücke bauen konnte!«
    »Ja, fürwahr, Majestät«, sagte Ottobrand. »Der dichte Nebel in der Nacht, das Rauschen des Flusses ...« Der General verstummte, so daß man nur die brausenden Wassermassen hörte. »Aber dennoch muß Prinz Armiro ein Zauberer oder Dämon sein, um die Brücke in so kurzer Zeit, in einer einzigen Nacht, zu bauen.«
    »Nein, nein!« widersprach der König. »Da war keine Zauberei im Spiel. Ich habe gehört, daß die stygische Armee gegen die Rebellen an der regenreichen südlichen Grenze Ähnliches fertiggebracht hat.« Seine Miene verdüsterte sich. »Armiro muß den Brückenschlag seit langem geplant haben. Sein Angriff auf die Stadt war nur ein Ablenkungsmanöver. Wir hätten es uns denken und uns entsprechend schützen müssen. Du, Ottobrand, hättest zumindest ...«
    »Dort ist die Brücke, Sire!« Der General hob die panzerbehandschuhte Hand und zeigte flußaufwärts, um weitere Kritik zu verhindern.
    Zwischen dem Nebelvorhang und den Wellen des Flusses sah man die dicken Balken und Bohlen des Brückengerüsts. Hier war der Fluß breit, aber nicht sehr tief. Trotzdem schäumte Gischt an der Basis der Streben. Conan vermutete, daß dort große, mit Steinen gefüllte Körbe versenkt waren, in denen die Stützen steckten. Der Nebel hing so tief, daß man nicht sehen konnte, wer oder was sich auf der eigentlichen Brücke bewegte. Die weißen Schwaden waren so dick, daß die Vermutung nahelag, es sei Zauberei im Spiel. Doch Conan erinnerte sich aus seiner Kindheit, daß in seiner kalten Heimat im Norden auch oft so dicker Nebel am Morgen über den Seen Cimmeriens gelegen hatte.
    Plötzlich regte sich etwas unter den Bäumen vor ihnen. Dann hörte man, wie Pfeile auf Rüstungen prallten. Ein Pferd wieherte. Jemand fluchte laut und lang. Im nächsten Augenblick tauchte einer der Kundschafter zu Fuß auf. Schnell lief er durchs Gras auf die Reiter zu.
    »Feindliche Linien vor uns, mein General«, meldete er und salutierte vor Ottobrand. »Sie haben auf dem gegenüberliegenden Ufer eines Seitenarms Palisaden errichtet und mit erfahrenen Bogenschützen bemannt.«
    »Aha. Einer deiner Kameraden soll sofort zu deinem Haufen reiten und alle alarmieren.« Ottobrand wendete sich an den König. »Vor uns ist eine Verteidigungslinie, Sire. Es klingt ziemlich riskant, sie mit so wenig Leuten anzugreifen. Ich schicke sofort einen Mann nach Süden. Wir müßten gegen Mittag Verstärkung bekommen.«
    »Verstanden. Aber bis dann hat Armiro auch den Rest seiner Armee über den Fluß geschafft.« Conan trieb seinen Hengst an und galoppierte vorwärts. »Wir wollen uns diesen Brückenkopf einmal ansehen.«
    Vor ihnen mündete ein seichter Bach im rechten Winkel in die schlammigen Fluten des Roten Flusses. Das Ufergebiet war mit Schilf bewachsen. Conan zügelte den Hengst und blieb im Schutz dicker Bäume stehen. Von hier aus sah er das gegenüberliegende Ufer des Bachs. Hier verschleierte kein Nebel den Blick, da dieser nur über dem Fluß so tief und dicht hing.
    Nicht weit weg war eine Brustwehr errichtet, um die Landzunge am Ende der Brücke zu verteidigen. Eine niedrige, geschwungene Palisade aus Baumstämmen überragte Bach und Fluß. Bis zum Wasser hinunter waren Büsche und Schilf abgehauen. Conan sah, wie die kothischen Soldaten weitere Stämme anbrachten. Hinter dem Wall konnte er nur Köpfe und Schultern sehen. Sie trugen purpurrote Umhänge und spitze Helme. Emsig wie Ameisen waren sie an der Arbeit.
    Trocero und Ottobrand stellten sich neben Conan. Sie hielten die Schilde hoch erhoben, um den König zu schützen. Beim Anblick der Palisade fluchte der General leise. »Milord, der Prinz muß geahnt haben, daß wir auf diesem Weg kommen. Jetzt ist unser Vorrücken

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