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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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falls sie nicht bald Arbeit fänden.
    »Als erstes verliert ihr euer Silber«, sagte ein Hauptmann, als Conan eines Abends mit ihm bei einem Wein saß, der beinahe Essig war. »Und dann wird es nicht lange dauern, bis wir euch auffordern, wieder dahin zurückzukehren, woher ihr gekommen seid.«
    Wieder zurück über die argossische Grenze nach Ophir in die Grenzländer. Vom Khorotas aus sah man die Lagerfeuer von Iskandrians Schergen auf den Bergen funkeln. Diesmal würden Conan und seine Männer nicht der Entdeckung entgehen, selbst wenn die Argosser so höflich wären, die Ophirer nicht vor ihrem Kommen zu warnen! Nach allem, was Conan bis jetzt von den Argossern gesehen hatte, würde er keinem Wächter so weit trauen, über die Tugend seiner Schwester zu wachen. Beim richtigen Preis würde er sie sofort an die nächste Schenke verkaufen.
    »Und wenn wir uns nicht dafür entscheiden, in Ophir zu sterben?«
    »Dann habt ihr euch entschieden, in Argos euer Leben zu beenden, Hauptmann Conan. Gegen wie viele Wächter könnt ihr kämpfen?«
    »Mehr, als du dir offenbar vorstellen kannst, falls ihr so töricht sein solltet, uns zum Kampf zu zwingen.«
    »Oh, wir werden nicht die Toren sein! Na ja, jedenfalls nicht allein. Die Ehre können wir uns teilen. Was die Götter dazu sagen, wirst du vor mir herausfinden, da du sie höchstwahrscheinlich vor mir sehen wirst.«
    Conan bekämpfte den Wunsch, den Wächter wenigstens in diesem Punkt Lügen zu strafen, indem er ihm sofort den Hals umdrehte. Doch dann würden mehr als zwanzig Männer, die dem Cimmerier den Treueid geschworen hatten, qualvoll aufgehängt oder langsam gepfählt werden. Seine Hände zuckten deshalb nur.
    »Wir haben zusammen Wein getrunken, Cimmerier«, fuhr der Wächter fort. »Deshalb schulde ich dir einen Gefallen.«
    »Wenn man darauf wartet, daß ein Argosser einem einen Gefallen erweist, verhungert man leicht«, entgegnete Conan mürrisch.
    »Bei mir nicht. Wenn deine Männer für schwere Arbeit kräftig genug sind, solltest du in den Rabirischen Bergen mal nachfragen.«
    »Welche Arbeit ist das?«
    »In den Minen, im Steinbruch, beim Straßenbau, Holzfällen, wer weiß? Das ändert sich je nach Jahreszeit oder nach den Launen der Kaufleute.«
    Conan glaubte dem Mann. Seine Erfahrungen im Umgang mit Kaufleuten hatte ihn gelehrt, daß diese Krämer in bezug auf Launen mit den Göttern wetteifern konnten. Und was die Arbeit betraf – der Vorschlag klang vernünftiger als alles, was er bisher in Argos gehört hatte.
    Conan bestellte noch mehr Wein und dankte dem Hauptmann. Am nächsten Tag bat er um die Erlaubnis, mit seinen Männern in die Berge gehen zu dürfen. Sie wurde ihm anstandslos gewährt. Die Söldner fluchten und murrten. Zwei desertierten auch, aber der Rest war noch bei Conan, als die Berggipfel den Horizont im Norden durchbohrten und die Schluchten von den Schlägen der Äxte widerhallten.
     
    Lord Akimos rutschte im Sattel hin und her, um die Schmerzen im Rücken und im Gesäß zu lindern. Er löste auch die Riemen seines Reiterumhangs, der so tief einschnitt, als wolle er ihm den Kopf von den Schultern trennen.
    Nichts konnte die Tatsache ändern, daß er zu alt war, um ins Gebirge zu reiten, noch dazu in Verkleidung. Diese Verkleidung erforderte auch, daß er nur mit einer kleinen Eskorte reiten durfte und auf Pferden, die vom Abdecker kamen.
    Akimos blieb jedoch keine andere Wahl. Wenn bekannt würde, daß er in den Norden geritten war, um mit dem Drachentöter zu sprechen, würde das sogleich Skiron zu Ohren kommen.
    Dann würde sich seine Lage sehr schnell verschlimmern. Skiron könnte den Drachentöter in einem Duell zwischen Magiern vernichten. Aber selbst wenn Skiron unterläge, würde Akimos nur noch einen Zauberer haben und diesem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein, anstatt von zwei Magiern, die er gegenseitig ausspielen konnte.
    Lord Akimos zügelte seinen Klepper und gab mit der Hand nach hinten seiner Eskorte das Zeichen zum Halten.
    »Zeit, den Pferden eine Rast zu gönnen. Um Mitras willen, reicht mir die Flasche.«
    Wenn er so viel Wein trank, um die Schmerzen zu betäuben, würde er aus dem Sattel fallen. Doch ein paar Schluck würden den Staub zwischen den Zähnen wegspülen und ihn an die Welt außerhalb dieser elenden Berge erinnern.
    Akimos setzte die Flasche an. Da trug der Wind den Klang der Axtschläge herbei. Abrupt mischten sich in die Schläge wütende Schreie. Akimos steckte die Flasche in den Gürtel

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