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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Akimos speiste, hörte ich zufällig, wie der Vierte Archon sagte, er werde keine öffentlichen Gelder ausgeben, um Hexenjäger einzustellen.«
    »Wer? Lord Akimos oder der Archon?«
    »Der Archon natürlich. Allerdings – jetzt, wenn ich es mir recht überlege – schien Lord Akimos dieselbe Meinung zu vertreten. Als er das Haus betrat, wirkte er müde und niedergeschlagen, aber ...«
    Als Lady Doris endlich aufhörte zu erzählen, was jeder Gast dort getragen, gegessen und getrunken hatte, konnte Livia ihre Nervosität kaum noch verbergen. Auch Harphos hätte die Mutter am liebsten unterbrochen, traute sich jedoch nicht. Als Livia ihn wieder freundlich anlächelte, wagte er den Mund aufzumachen.
    »Ich frage mich, ob der Archon und Lord Akimos das Recht dazu haben«, sagte Harphos. »Vor einigen Tagen wurde doch dieser Flußdrache bei der Großen Brücke über den Khorotas getötet. Die Fischer und Bauern hatten fast ein Dutzend Frauen und Kinder im Fluß verloren, aber niemand konnte sich vorstellen, daß dort ein Drache hauste. Ich habe gehört, daß dieser Drache der erste ist, den man seit einem Jahrhundert wieder gesichtet hat.«
    »Bei einem Trinkgelage mit den Hauptleuten der Wächter kannst du unmöglich die Wahrheit gehört haben«, wies Lady Doris ihn scharf zurecht.
    »Aber Mütter, man hat es tatsächlich so erzählt. Ein Hauptmann von freien Söldnern hat das Ungeheuer getötet. Er sprang in den Fluß, nachdem einer seiner Männer von der Brücke gefallen war, und traf auf den Drachen, der fraß gerade ...«
    »Harphos, vergiß nicht, daß du am Tisch einer Lady bist«, unterbrach ihn Lady Doris. »Denk auch dran, daß ich dir eingeschärft habe, über welche Themen wir hier sprechen und über welche nicht.«
    Livia war versucht, wieder das für eine Lady unpassende Wort zu sagen – eigentlich sogar mehrere. Vielleicht würde Harphos weitersprechen, wenn sie Lady Doris so entsetzte, daß sie verstummte.
    Aber vielleicht konnten Schweine fliegen! Nein, viel wahrscheinlicher war es, daß Lady Doris Fassung und Sprache sofort wiederfinden würde. Und dann würde sie sich mit Sicherheit fragen, warum Livia sich so für den Flußdrachen interessierte.
    Laut den alten Schriftrollen wurde vor einem Jahrhundert Magie aus Argos verbannt. Ein Jahrhundert ohne Zauberei oder Flußdrachen – und jetzt war innerhalb weniger Tage ihr Palast durch Zauberei verwüstet worden und ein Flußdrache trieb im Khorotas sein Unwesen.
    Livia hatte nicht die Absicht, ihren Atem mit Gebeten zu verschwenden, daß alles nur ein Zufall sein möge. Sie mußte mit Reza sprechen. Er hatte es zwar nur selten nötig, sich in einer der Schenken etwas zu trinken zu kaufen, aber vielleicht würde er dort etwas hören, wenn die Zungen gelockert waren. Vielleicht konnte sie sogar mit diesem Söldnerhauptmann sprechen.
    Livia richtete die Gedanken wieder auf ihre Gäste. Für Lady Doris reichte die Hälfte des Verstands, aber wenn sie den armen Harphos übersähe, wäre das so, als würde sie einem Welpen einen Fußtritt versetzen.
     

D REI
     
     
    Es gab heißere Sonnen als die in Argos. Es gab dünnere Luft, als man auf den Hängen der Rabirischen Berge atmete. Es gab viel schwerere Arbeit, als in diesen Bergen Holz zu fällen.
    Conan hatte diese drei Strapazen alle schon durchgemacht, doch nicht als freier Mann. Aber noch nie hatte er alle drei Qualen auf einmal erleiden müssen. Zudem mußte er noch eine Söldnertruppe führen – oder wenigstens vor größeren Schwierigkeiten bewahren.
    Für die Schar des Cimmeriers war es sehr mühsam, die zwei noch ausstehenden Drachmen für die Bürgschaft zu verdienen. Abgesehen von der Handvoll Männer, die im Dorf hatten bleiben wollen, war Conan bemüht, alle zusammenzuhalten.
    Conan kannte den Blick in den Augen zu vieler Argosser. Wenn auch nur ein Söldner Ärger machte, würden alle deshalb leiden müssen. Je näher er seine Leute vor Augen hatte, desto weniger Ärger würden sie machen – jedenfalls glaubte er das.
    Dem Cimmerier war klar, daß nur wenige Argosser eine ganze Söldnertruppe einstellen würden. Wenige hatten soviel Gold, und noch weniger hatten Arbeit für so viele neue Leute, die so lange währte, bis die Männer ihre Bürgschaft abgezahlt hätten.
    Die Tage vergingen, und sie hatten immer noch keine Arbeit gefunden. Es gab mehrere Hauptleute der Wächter (und nicht nur Helgios), die ihm unmißverständlich zu verstehen gaben, welches Schicksal der Truppe bevorstand,

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