Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
Würde er dich sonst wieder bei sich haben wollen?«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte Rietta. »Ich werde bereit sein, wenn du mich holen kommst.«
    »Es könnte sehr spät sein«, warnte er. »Vielleicht erst kurz vor Sonnenaufgang.«
    »Ich werde bereit sein«, wiederholte sie.
    Der Cimmerier ging wieder in sein Zimmer und sank aufs Bett. Als er aufwachte, war es beinahe dunkel. Wieder reckte und streckte er die Glieder. Sein Körper heilte sich bereits. Er betastete das Gesicht. Die Schwellung war beinahe verschwunden. Diese zähen Menschen aus dem rauhen Norden konnten Furchtbares ertragen und gesundeten schnell.
    Er lächelte, als er sich vorstellte, wie er mit Julus abrechnete. Obgleich der Mann verschlagen war, fehlte es ihm an Weitblick. Er hätte zumindest die Schwerthand des Cimmeriers verkrüppeln müssen. Doch dieser Speichellecker war so hochnäsig, daß er die Flucht des Barbaren für unmöglich hielt. Das würde er bitter bereuen.
    Conan verließ bewaffnet und in den Umhang gehüllt den Tempel. Die Menschen verließen den Platz, als hätten sie Angst, nachts auf den Straßen zu sein. In dieser rüden Stadt war die Eile ungewöhnlich. Als Gegenleistung für Neuigkeiten half Conan einem Händler, seinen Stand zusammenzupacken.
    »Hast du nicht gehört?« fragte der Mann erstaunt. »In der Stadt herrscht totaler Krieg! Heute morgen haben Lisips Männer Ingas' Hauptquartier im Eisenschädel überfallen. Ingas und alle in seiner Bande wurden getötet. Heute nacht wird auf allen Straßen gekämpft werden.«
    »Ausgezeichnet!« rief Conan.
    »Was hast du gesagt?« Der Händler war fassungslos, doch der hünenhafte Fremde war bereits verschwunden.
    Conan eilte zu einem prächtigen Haus. Im Obergeschoß klopfte er an die Tür. Gilmay öffnete und griff sofort zu den beiden Schwertern. Conan beachtete ihn nicht und trat ein.
    »Wo ist Casperus?« fragte er.
    »Cimmerier!« Der Fettwanst watschelte aus dem Nebenzimmer. »Ich hatte bereits alle Hoffnung fahren lassen, dich je wiederzusehen! Ich war zutiefst betrübt, mein Freund, zutiefst! Nun mußt du mir ganz ausführlich berichten, was du bezüglich des Skorpions unternommen hast. Alles andere will ich nicht hören, denn ich fürchte, ich lebe nicht so lange. Ich vermute, ja, ich bin fast sicher, daß du nicht deine gesamte Zeit und alle deine Bemühungen für mich aufgewendet hast.«
    »Du hast gesagt, du willst den Skorpion«, sagte Conan.
    »In der Tat, das habe ich gesagt.«
    »Ich habe ihn.«
    »Phantastisch! Allerdings ist mir nicht entgangen, daß du ihn nicht mitgebracht hast, mein Guter. Wo ist er denn?«
    »Ich habe ihn an einem völlig sicheren Ort versteckt. Er ist sehr schwer. Und gerade jetzt wäre es unklug, damit durch Sicas zu laufen. Ich könnte jeden Moment beide Hände brauchen.«
    »In der Tat, mein Bester, in der Tat«, sagte Casperus, aber seine joviale Maske verrutschte, und sein Ärger kam zum Vorschein. »Du warst sehr beschäftigt, nicht wahr? Diese Straßenkämpfe zwischen den Banden hast du doch angezettelt, oder?«
    Conan zuckte mit den Schultern. »Die brauchten keine Ermutigung, um sich gegenseitig umzubringen.«
    »Außerdem erzählt man sich in der Stadt von der Erstürmung und dem Massaker in einer Feste in der Nähe. Sehe ich deine Erfahrung als Söldner darin?«
    »Das ist für unser Geschäft unwichtig«, sagte Conan.
    »O nein, mein Bester, o nein! In dieser Stadt gab es vor deinem Kommen nur ein wenig Unordnung, jetzt aber herrscht das blanke Chaos! Niemand kann sich mehr frei bewegen, mit Ausnahme eines so hervorragenden Kriegers wie dir vielleicht. Mir bleibt keine andere Wahl, als deinem Wort zu trauen, da ich nicht selbst hinausgehen kann, um mich mit eigenen Augen von deinem Tun zu überzeugen.«
    »Du kannst dem Wort eines Cimmeriers stets trauen«, erklärte Conan mit finsterer Miene.
    »Ja, selbstverständlich. Ich hatte bei dir mit Zuverlässigkeit und Mut gerechnet, vielleicht auch einem Quäntchen Listigkeit, doch niemals, niemals mit Durchtriebenheit!«
    »Ich ziehe es vor, mich von dir nicht beleidigen zu lassen. Innerhalb von zwei Tagen werde ich nach dir senden und dich dorthin führen, wo der Skorpion versteckt ist. Bring den Rest meines Geldes mit.«
    »Du bist ein unverschämter Schurke!« rief Casperus.
    »Ehe ich sterbe, wird man mir noch viel schlimmere Namen geben«, sagte der Cimmerier. An der Tür verwehrte ihm Gilmay den Weg.
    »Wir müssen bald abrechnen, Barbar«, sagte der junge

Weitere Kostenlose Bücher