Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
Sachen schon. Das Geld in der Börse ist längst aufgeteilt. Ich habe allerdings nichts bekommen«, beklagte er sich. Conan sah eine Möglichkeit, da nachzubohren.
    »Ich habe noch mehr, viel mehr.«
    »Wo?« fragte der Wärter mit gierigem Funkeln in den Augen.
    »Bring mir zuerst Wasser.«
    Der Mann ging und kehrte mit einem Eimer und einem Schöpflöffel zurück. Er schöpfte Wasser und hielt Conan den Löffel an die Lippen. Der Cimmerier trank gierig. Nach zwei Schöpflöffeln war der erste Durst gestillt.
    »Jetzt gieß mir den Rest über den Kopf«, befahl er. Der Wärter gehorchte. Das Wasser wusch etwas von dem Blut über Conans Augen weg und erfrischte ihn.
    »Wo ist das Geld?« wollte der Wärter wissen.
    »Noch etwas«, sagte Conan. »Laß mich zu Boden. Die Schmerzen in den Armen rauben mir den Verstand.«
    »Du hast gesagt: Geld gegen Wasser. Keine Spielchen. Mit mir nicht.«
    »Laß mich hinunter, sonst sage ich gar nichts.«
    »Deine letzte Chance«, warnte der Wärter. Er löste das Seil. Conan fiel auf den kalten Steinboden. Er krümmte sich und hätte schreien können, so weh taten ihm alle Knochen. Der Wärter stieß ihn mit der Stiefelspitze in die Seite und packte Conans blauschwarze Mähne.
    »So, du Hund, das Geld! Julus ist nicht der einzige Mann hier, der dich zum Schreien bringen kann.«
    »Ich habe bei ihm nicht geschrien, und werde bei dir erst recht nicht schreien!« Blitzschnell trat Conan dem Wärter von unten gegen die Beine, so daß dieser umfiel. Sofort nahm der Cimmerier seinen Kopf in die Beinschere und drückte ihm den Hals zu. Der Wärter schlug wie ein Fisch auf dem Trocknen um sich, vermochte jedoch nicht den eisernen Griff zu lösen oder um Hilfe zu schreien. Vergeblich griff er nach dem Dolch. Seine Kräfte ließen nach. Ehe er die Waffe zücken konnte, schlug ihm Conan den Kopf gegen den Boden.
    Der Wärter lag reglos da. Conan preßte noch stärker, falls der Mann sich nur verstellte. Nach einigen Minuten löste er die Beine. Dann mußte er sich ausruhen. Dieser Kampf hatte seine Kräfte erschöpft. Doch er durfte keine Zeit verlieren.
    Auf allen vieren kroch er zu der Stelle, wo der Dolch lag, konnte ihn jedoch mit den tauben Fingern nicht greifen. Er nahm den Griff zwischen die Zähne und stellte die Spitze auf den Boden. Mit letzter Kraft rieb er die Fesseln gegen die Klinge. Endlich waren seine Hände frei. Er ließ die Arme kreisen, um das Blut wieder zirkulieren zu lassen. Die Schmerzen waren fast noch schlimmer als zuvor. Mit zusammengebissenen Zähnen wartete er, bis sie nachließen. Jetzt, da er die Hände wieder gebrauchen konnte, schnitt er schnell die Fußfesseln durch und stand auf. Er fühlte sich zwar schwach, aber er stand.
    Schnell zog er Kleidung und Rüstung an. Nachdem er den Waffengurt umgelegt hatte, fühlte er sich wie neugeboren, auch wenn den Armen noch die übliche Kraft mangelte. Er brauchte nur etwas Ruhe.
    Langsam stieg er die Treppe hinauf. In Abständen mußte er sich an die Wand lehnen, weil ihm schwindlig wurde. Ehe er das Hauptquartier im Erdgeschoß betrat, wartete er und lauschte. Alles war ruhig. Er sah keine Wachen bei der Eingangstür. Offensichtlich hatte Bombas sogar die nichtsnutzigen Wachposten mitgenommen. Conan war sicher, daß der Statthalter zur Feste geritten war, um das Blutbad zu betrachten. Er mußte in einem sicheren Versteck sein, ehe Bombas zurückkam.
    Aufgrund von Julus' Fragen wußte Conan, daß sie keine Ahnung von seinem Unterschlupf im Tempel hatten. Er vermutete, daß Rista Daan ein zu wichtiger Mann in der Stadt war, als daß sie ihn ausgefragt hätten. Daher wußten sie auch nichts von seiner Aufgabe, Rietta zu befreien. Trotz der Schmerzen und der Gefahr in der er sich befand, machte sich Conan um das Mädchen Sorgen. Er war viel zu lange dem Tempel ferngeblieben.
    Er blieb im Schatten neben dem Eingang des Hauptquartiers stehen. Es herrschte stockdunkle Nacht, und der Platz war menschenleer. Trotzdem hielt er sich dicht an den Gebäuden. Nur ein paar umherstreunende Hunde bekundeten ihm ihre Aufmerksamkeit, liefen aber schnell weiter. Conan bog in die Gasse zwischen dem Haus des Xanthus und dem Tempel Mutter Doorgahs ein. Das hintere Tor in den Hof war unverschlossen.
    Dann ging er durch die Küche in den Tempelraum. Die Jünger sangen. Aber irgendwie klangen ihre Stimmen anders: tiefer, melodischer. Sie ließen den großen Raum vibrieren. Vielleicht verwirrte ihn aber auch nur das Brummen in seinem Kopf. Wie

Weitere Kostenlose Bücher