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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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nicht geziemend würdigen.«
    »Warum?« fragte Conan.
    »Komm mit. Dann zeige ich es dir.« Der Priester führte ihn in die Krypta und öffnete eine Tür. Der Cimmerier trat ein und machte große Augen.
    »Mitra!« sagte er beeindruckt. »Die Diebe waren in der Tat rührig!«
    »Ich nenne sie lieber Gläubige«, sagte der Priester. »Viele Menschen ziehen es vor, ihre Wertsachen in Bargeld zu verwandeln, das man leichter mitnehmen kann, falls man einen plötzlichen Ortswechsel vornehmen muß. Daher ist der Tempel an Wertsachen reich, doch arm an Bargeld. Und aus diesem Grund konnte ich deinem Freund kein entsprechendes Geld für die Sachen bieten, die er herbrachte.«
    »Wenn man überlegt, was es ihn gekostet hat, die Waren zu bekommen, hätte er sich nicht beschweren dürfen«, sagte Conan. »Hat er eine Nachricht für mich hinterlassen?«
    »Keine. Tut mir leid.«
    »Na schön. Du mußt mir helfen. Ich brauche freien Zugang zu deinem Flußtor.« Er deutete auf den schmalen Durchgang zur Tür. »Und zwar Tag und Nacht. Deine Wächter müssen mich sofort einlassen und keine Fragen stellen und auch hinterher Schweigen bewahren.« Er holte einen kleinen Beutel aus dem Gürtel und reichte ihn dem Priester. »Hier sind hundert Silbermark.«
    »Ich danke dir, mein Freund. Bes dankt dir. Bes ist ein äußerst dankbarer Gott und möchte nicht, daß Menschen unter der Folter, der Geißel oder der Henkersschlinge leiden. Und das wäre wohl auch kurz über lang dein Schicksal in dieser Stadt. Wie ich sehe, hast du bereits einige unsanfte Lektionen erhalten.«
    »Nichts, was ich nicht zurückzahlen kann«, erklärte Conan.
    Vor dem Tempel überlegte er, wie er am besten ans andere Ende der Stadt gelangte. Natürlich gab es das Kanalsystem, aber er war es leid, durch die stinkenden Siele zu schleichen. Sollte einen Mann nach seinem Blut dürsten, nun, dann sollte er ihn offen angreifen. Der Cimmerier marschierte im hellen Tageslicht mitten auf der Straße dahin.
    Es war Zeit, den Lohn zu holen und Sicas zu verlassen, ehe die Königlichen eintrafen. Sie würden alle festhalten, die ihnen ins Netz gingen, und viele Männer würden lange im Gefängnis sitzen, Steine in den königlichen Steinbrüchen klopfen oder als Sklaven auf den königlichen Galeeren rudern, während die Untersuchungen durchgeführt wurden. Ein solches Schicksal schwebte dem Cimmerier wahrlich nicht vor.
    Der Mord an Delia lastete schwer auf seiner Seele. Wer hatte das getan? Maxio war der Hauptverdächtige. In einem Anfall von Eifersucht oder Wut war er dazu fähig. Trotz ihrer Fehler hatte Conan Delia sehr gemocht. Ihm war eine ehrliche Dirne immer lieber als eine verlogene, sogenannte anständige Frau. Und Delia hatte ihren üppigen Körper freizügig zur Schau gestellt. Wer konnte noch der Mörder sein? Ermak? Möglich. Vielleicht hatte er sie wegen Maxio befragt und sie dann umgebracht. Aber Conan hatte keine Anzeichen eines Kampfes oder von Folter gesehen. In Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie viele Feinde diese Frau gehabt hatte. Sie spielte gern mit gefährlichen Männern, was meist ein schlimmes Ende nahm. Der Cimmerier war fest entschlossen, den, der diese Frau auf dem Gewissen hatte, teuer für den Mord bezahlen zu lassen.
    Er verbrachte ein paar Stunden im Stall und kümmerte sich um sein Pferd und das Zaumzeug. Das feuchte Winterwetter war für das Leder tödlich. Er rieb jede Spur von Schimmel ab und ölte alles sorgfältig ein. Besondere Aufmerksamkeit verwendete er auf die Gurte, denn nichts war peinlicher, als wenn man bei einer Verfolgung in den Sattel sprang und zu Boden fiel, weil ein Gurt gerissen war.
    Als er mit dem Zaumzeug und dem Sattel zufrieden war, widmete er besondere Sorgfalt den Hufen und Eisen. Bei einem fehlte ein Nagel. Sogleich ließ er von dem Hufschmied gegenüber alle vier Hufe neu beschlagen.
    Danach säuberte und ölte er seine Waffen peinlich genau. Mit dem Wetzstein beseitigte er die winzigsten Scharten.
    Es war schon spät am Nachmittag, als alles zu seiner Zufriedenheit war. Er nahm ein kräftiges Abendessen im Schankraum ein und ging auf die Straße. Langsam schlenderte er nach Süden, am Platz vorbei in die Grube, wo er Piris treffen sollte. Einmal mußte er einen Umweg machen, weil in der schmalen Straße heftig gekämpft wurde.
    Im Drachen waren nicht viele Gäste, als der Cimmerier eintrat. Mehrere Männer, die an den Tischen tranken, trugen Verbände. Andere lagen stöhnend auf dem Boden. Conan bestellte sich

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