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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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am Tresen ein Ale. Sofort stellte der Wirt einen schäumenden Humpen vor ihn.
    »Ist Piris schon da?« fragte Conan.
    »Vor einer Stunde sah ich ihn nach oben gehen«, antwortete der Wirt.
    Conan hielt es nicht nötig, sofort zu gehen. Sollte Piris ruhig warten. Erst trank er sein Ale.
    »Der ist heute abend richtig beliebt«, meinte der Wirt.
    »Wieso?«
    »Nun, kurz vor dir kam eine Frau und hat nach ihm gefragt. Sie ist gleich nach oben gegangen.«
    Conan verschluckte sich beinahe. »Eine Frau?« fragte er und knallte den Humpen auf den Tresen. »Welches Zimmer?«
    »Ein schwarzhaariges Weib mit gefährlichem Glitzern in den Augen. Eine andere Sorte kommt kaum ohne Begleitung in den Drachen. Das Zimmer liegt im zweiten Stock, auf die Tür ist ein Basilisk gemalt. Es ...« Der Wirt sprach bereits zu Conans breitem Rücken. »Trinkst du das Ale nicht ...?« Der Barbar sprang schon die Stufen hinauf. Fluchend leerte der Wirt den Humpen.
    Conan schob Huren und Freier beiseite. Im zweiten Stock blickte er in Panik umher. Er sah eine Tür mit einem Drachen, eine mit einer Schlange und eine mit einem Löwen. Am Ende des langen Gangs entdeckte er eine gelbe Tür, auf die ein roter Basilisk gemalt war. Lautlos lief er näher. Dabei preßte er die Waffen an den Körper, damit ihr Klirren ihn nicht verriet. Vor der Tür lauschte er angestrengt. Drinnen wurde gestritten, aber er verstand kein Wort. Er holte tief Luft und stieß die Tür auf.
    Zwei Gestalten standen sich an einem Tisch gegenüber. Jede bedrohte die andere mit einem Dolch. Die schwarzhaarige Frau wandte Conan den Rücken zu. Piris schaute ihn an. Der kleine Mann war erleichtert, als er den Cimmerier sah.
    »Das ist sie!« stieß Piris keuchend hervor. »Das ist Altaira, die hinterlistige Schlange, die mich verraten und in Belverus ins Gefängnis gebracht hat! Töte sie!« Er hielt den vergifteten Dolch ausgestreckt, als glaube er nicht, daß Conan ihn vor diesem Teufelsweib schützen könnte.
    »Dreh dich um, Weib!« sagte Conan.
    »Nicht, solange dieser widerliche kleine Lustknabe seine vergiftete Klinge auf mich richtet!« zischte sie.
    Conan zückte sein Schwert. »Ich werde nicht zulassen, daß er dich von hinten ersticht. Wenn ich dich tot wollte, wärst du es schon längst. Dreh dich um!«
    Langsam drehte die Frau sich um. Ihr Gesicht war herzförmig und von üppigen rabenschwarzen Locken umrahmt. Die Augen hatte sie mit Kajal betont. Ihre Haut war so weiß wie reiner Schnee. Sie war eine Fremde, doch irgendwie seltsam vertraut. Dann wußte Conan warum.
    »Brita!« Noch nie hatte er eine solche Verwandlung gesehen. Bis auf den Knochenbau des Gesichts hatte sie nichts mit der scheuen jungen Frau aus guter Familie gemein. Sie hatte sogar die Augenfarbe gewechselt.
    »Ist das deine Begleiterin aus Tarantia?« fragte Piris und kicherte albern. »Die hat dich hinters Licht geführt, mein lieber Barbar! Aber du mußt dich nicht schämen. Das Weib hat schon weit erfahrenere Männer als dich getäuscht.«
    »Ja, jetzt wird mir vieles klar«, sagte Conan. Seine Schwertspitze war auf ihre Kehle gerichtet. Normalerweise erhob er nie das Schwert gegen eine Frau, aber er hatte noch nie eine so tödliche getroffen. »Kein Wunder, daß die Banditen, vor denen ich dich gerettet habe, so hervorragende Pferde hatten. Sie sollten eine Vergewaltigung vortäuschen und dann blitzschnell verschwinden.«
    »Genauso«, erklärte sie mit stahlharter Stimme. »Ich bin dir und Piris von der Herberge in Belverus aus gefolgt, wo ich euch belauscht habe. Ich wußte auf den ersten Blick, daß du einer dieser Schwachköpfe bist, die alles tun, um eine Frau zu befreien, und die sich dann als große Beschützer fühlen.«
    Conan lachte. »Als ob du je einen Beschützer gebraucht hättest! Du, Piris und Asdras habt also Casperus den Skorpion gestohlen?«
    »Nein!« widersprach Piris empört. »Der Skorpion gehört mir!«
    »Er gehört dem, der ihn zu behalten vermag«, sagte Altaira. »Wir hatten ihn eine Zeitlang. Ja, ich wollte dem Fettwanst den Skorpion wegnehmen. Ich habe Asdras nach Sicas geschickt, aber Piris, der viel gerissener ist als du, Conan, ist mir nicht von der Seite gewichen und war ständig auf der Hut, damit ich keine Gelegenheit hatte, ihn zu töten. Ich habe die Götterstatue Mulvix gegeben, der mit seiner Karawane nach Sicas zog. Er hatte keine Ahnung, was in dem Bündel war. Er hielt sich an die alte Schmugglermaxime, niemals in die Ladung zu schauen, die man

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