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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ihr Leben mit derartiger Schufterei versauen konnten. Er liebte die Aufregungen in einer heißen Schlacht, und selbst wenn diese einmal mit seinem schnellen blutigen Tod enden würde, wäre ihm das recht. Doch dieses Wühlen in den Tiefen der Erde kam ihm entwürdigend vor. Es fehlten dabei sogar Sicherheit und Aussicht auf ein langes Leben, denn Verletzungen und ein früher Tod ereilten diese hart arbeitenden Menschen ebenso häufig wie Soldaten, ohne jedoch reiche Beute und Aufregung zu schenken.
    »He, du!« Conan drehte sich um. Ein Mann trat aus einer Holzhütte neben der Straße. »Wer hat dich hergeschickt?« Der Cimmerier musterte den Kerl. Er hatte ein Wieselgesicht und trug ein Lederwams, das mit Bronzerosetten besetzt war, dazu ebensolche breite Lederarmbänder, einen Helm und anstelle eines Schwerts zwei leicht gebogene lange Dolche im Gürtel. Mißtrauisch beäugte er den Fremden.
    »Ich wollte mich einmal umsehen«, antwortete Conan. Dann fügte er aus einer Eingebung heraus hinzu: »Auf Befehl.«
    Die Miene des Manns hellte sich auf. »Ach, Lisip hat dich geschickt! Ich habe dich noch nie gesehen. Du mußt neu sein. Also, sag dem Herrn, daß hier alles in Ordnung ist. Die Hunde machen keinen Ärger und arbeiten hart, wenn auch nicht gern.«
    »Warum benutzt ihr nicht die Peitsche?« fragte Conan.
    »Du bist neu, was? Ja, ich würde mit Freuden ihre Rücken gerben, aber mit diesen halbgezähmten Burschen kannst du das nicht machen. Sie sind keine geborenen Sklaven. Man muß sie mit anderen Drohungen bei der Stange halten, wenn du weißt, was ich meine.« Der Mann lachte und grinste plump vertraulich.
    »Ja, ich verstehe«, sagte Conan. Er verstand nichts, war jedoch entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. »Ich werde hinunterreiten und mich ein wenig umsehen. Ich soll mich mit der Operation vertraut machen.«
    Jetzt musterte ihn der Mann wieder mißtrauisch. »Ich kann mir nicht denken, warum, aber wenn Lisip das will – dann mußt du's tun.« Er zeigte auf die Mine, als wolle er sie dem Cimmerier schenken. Dieser trieb sein Pferd hinab.
    Beim Näherreiten sah er Dinge, die ihm bisher entgangen waren. Die Männer mit den Vorschlaghämmern, die die Felsbrocken zertrümmerten, trugen leichte Beinschienen, um sich gegen Steinsplitter zu schützen. Viele der Männer an den Mahlsteinen und den Blasebälgen waren blind. Der Steinstaub und die Splitter forderten ihren Tribut. Die Minenarbeiter trugen rauhe, schwere Kleidung. Die meisten von ihnen waren kräftig gebaute Burschen mit riesigen Pranken. Sie musterten den Cimmerier argwöhnisch aus zusammengekniffenen Augen.
    Unweit der Stelle, wo das Erzgestein zertrümmert wurde, standen armselige Hütten. Conan stieg bei einem Brunnen ab und zog mit dem Eimer Wasser herauf. Er goß es in einen Trog, um sein Roß zu tränken. Während es trank, scharten sich die Männer um ihn. Sie machten finstere, trotzige Gesichter und hielten ihre Werkzeuge wie Waffen in den Händen. Einer von ihnen trat vor. Er war vierschrötig, ein Muskelberg. Seine Augen hatten sich vom Staub gerötet, seine Kleidung und seine Haare waren grau. Er hielt eine Spitzhacke umklammert.
    »Was willst du hier?« fragte er mit heiserer Stimme. Diese Menschen atmen buchstäblich den Steinstaub, dachte der Cimmerier. »Wir haben seit der letzten Mondwende jeden Tag unsere Quote erfüllt. Wir haben ein Abkommen, wonach man uns in Ruhe läßt, solange wir die Quote erfüllen.«
    Conan nahm den Schöpflöffel und trank aus dem letzten Eimer, den er heraufgezogen hatte. Es strömten noch mehr Menschen herbei: Männer und Knaben aller Altersstufen und einige ältere Frauen, aber keine Mädchen oder Säuglinge. Eine grauhaarige Frau schob sich nach vorn und deutete auf seinen Brustharnisch.
    »Das ist der, von dem ich euch erzählt habe! Er hat gestern, als ich auf dem Markt Gemüse kaufte, drei von Ingas Mördern getötet, ohne sein Schwert zu ziehen.«
    »Na schön«, meinte der Mann, der vorhin gesprochen hatte. »Besser wär's gewesen, wenn die drei ihn auch umgelegt hätten. Liegen Lisips Männer und Ingas Rotte im Krieg, Fremder? Aber, was geht das uns an?«
    »Warum glaubst du, daß ich für Lisip arbeite?« fragte Conan.
    Die Augen des Manns verengten sich. »Für wen sonst? Lisip hat die Macht erhalten, um ... Wer bist du, Fremder?«
    »Ich heiße Conan und arbeite nicht für Lisip oder sonst einen Bandenführer in Sicas. Aber vielleicht kann ich euch irgendwie helfen.«
    »Trau ihm

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