Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
nicht!« sagte ein Mann, der ein Gesicht hatte, das einem ausgetrockneten Bachbett glich. »Er muß ein Mann Lisips sein. Er soll uns ausspionieren und sehen, ob wir uns ans Abkommen halten.« Er spuckte aus. »Als ob wir etwas anderes tun könnten.«
    Conan nickte in Richtung des Abhangs, auf dem er herabgeritten war. »Ist der Mann in der Hütte der einzige Wachposten? Ihr müßt ein armseliger Haufen sein, wenn ihr euch von einem Gorilla einschüchtern laßt.« Die Menge murrte bei diesen Worten.
    »Er ist kein Wachposten«, erklärte der erste Mann. »Er beobachtet nur alles und meldet es weiter, wie du genau weißt. Lisip braucht uns nicht zu bewachen. So, und nun sag, was du hier willst.«
    Conan sah ein, daß diese Menschen nicht mit ihm reden wollten. Er mußte ihr Mißtrauen entkräften. Und gerade in diesem Augenblick bot sich die Gelegenheit dazu. Der Posten kam mit steifen Schritten auf ihn zu. Hochmütig schob er die Minenarbeiter beiseite und baute sich vor dem Cimmerier auf.
    »Wenn du hergekommen bist, um die Operation zu sehen, verstehe ich nicht, warum du mit diesen Hunden redest«, erklärte er großspurig. »Du weißt doch, daß sie mit keinem Außenseiter sprechen dürfen. Gehörst du wirklich zu Lisips Rotte?«
    »Das habe ich nie behauptet«, erklärte Conan.
    Der Mann wurde rot vor Wut. »Dann hau sofort ab! Sonst bring ich dich um!«
    Conan legte den Schöpflöffel auf den Brunnenrand. »Versuch's«, sagte er ruhig.
    Schnell wie eine Viper zückte der Mann einen Dolch und wollte ihn Conan in den Bauch stoßen. Doch der Cimmerier war noch schneller. Einen Zoll vor seiner Brust fing er die Hand des Gegners ab, drückte langsam auf dessen Gelenk. Sein Griff wurde eisenhart. Die auf der Ledermanschette des Gegners aufgesetzten Bronzerosetten drückten nach innen, die Knochen des Unterarms knirschten, und mit einem brutalen Ruck brach Conan dem Mann das Handgelenk. Der Dolch flog zu Boden. Fluchend zog der Kerl mit der linken Hand die zweite Klinge und führte damit einen gewaltigen Hieb gegen die Kehle des Cimmeriers. Blitzschnell packte dieser auch das linke Gelenk und brach es mit einem Ruck. Jetzt ging der Gegner in die Knie. Sein Gesicht war leichenblaß vor Schock und Schmerz. Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    Der Cimmerier packte ihn am Lederharnisch und riß ihn hoch. »Sag Lisip, daß Conan aus Cimmerien keinen Angriff duldet, besonders nicht von so wertlosem Abschaum wie dir. Und jetzt verzieh dich, solange ich noch guter Laune bin.« Er stieß den Mann vorwärts, der keuchend und würgend den Abhang hinauftaumelte.
    Die Minenarbeiter standen staunend da. Der, der zuvor gesprochen hatte, betrachtete den Cimmerier durchdringend. Langsam umspielte ein Lächeln die vom grauen Bart umrahmten Mundwinkel.
    »Erst Ingas, jetzt Lisip. Du bist ein Mann, der sich nicht davor fürchtet, sich Feinde zu machen.«
    Conan zuckte mit den Schultern. »Bis jetzt habe ich erst einen Mann gesehen, gegen den es sich lohnen würde, den Stahl zu zücken.«
    Der Minenarbeiter nickte. »Offenbar hast du Ermak gesehen.« Er zeigte auf ein langes, niedriges Gebäude in der Nähe. »Komm, Cimmerier, laß uns reden.«
    Conan folgte ihm ins Haus, das die Kantine war. Zwei lange Tische mit Bänken zu beiden Seiten. An einem Ende hing ein großer Kessel über einem offenen Feuer und verbreitete einen köstlichen Duft. An den Wänden standen leere Regale. Nur ein paar Körbe mit Gemüse und Wurzeln standen an der Wand. Auf Bitten des Manns setzte Conan sich auf die Bank am Tischende. Der Grauhaarige nahm ihm gegenüber Platz.
    »Ich bin Bellas«, sagte der Minenarbeiter. »Ich bin Zunftmeister der Bergarbeiter von Sicas. Und jetzt sag mir, wer du in Wahrheit bist und was du hier willst.«
    »Ich bin Krieger«, antwortete Conan. »Und ich werde hier wohl ziemliche Unruhe stiften.«
    Der Mann lächelte bitter. »An Unruhe und Ärger war bislang in Sicas kein Mangel.«
    »Der Statthalter und auch Xanthus müssen lernen, was richtiger Ärger ist. Ich werde dafür sorgen, daß sie den Tag verfluchen, an dem sie diesen Sündenpfuhl betreten haben.«
    »Wenn du den beiden das Leben schwermachen willst, bist du dreifach willkommen«, sagte Bellas. »Ich böte dir gern Ale an, aber wir haben leider nur Wasser zu trinken.«
    »Ja, ich sehe, daß es euch ziemlich dreckig geht«, meinte Conan und blickte auf die leeren Regale. »Das wollte ich wissen. Wie ist es dazu gekommen?«
    »Das ist eine lange Geschichte, die viele Jahre

Weitere Kostenlose Bücher