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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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nur die Frage, wer mich zuerst rufen würde. Xanthus war schneller.« Dann erzählte er ihr von dem Gespräch mit dem alten Mann.
    »Aber du hast doch nicht etwa vor, alle Verbrecher in dieser schrecklichen Stadt ganz allein zu töten oder zu verjagen?« fragte sie entsetzt.
    »Wir werden sehen, wie es sich so anläßt«, meinte er unverbindlich. »Es bereitet mir nur Sorgen, daß der alte Gauner so bereitwillig gezahlt hat. Ich habe die Hälfte im voraus verlangt und erwartet, daß er mir ins Gesicht lacht und höchstens ein Fünftel bietet – was ich sofort angenommen hätte. Statt dessen war er ohne ein Wort des Protests mit der Hälfte einverstanden.«
    »Dann ist er verzweifelt«, sagte Brita.
    Conan schüttelte den Kopf. »Nein, das ist es nicht. Angeblich ist er der reichste Mann in Sicas, aber ich habe als Dienerschaft nur den alten Sklaven und zwei schlampige Weiber gesehen, die kochen und sauber machen. Sein Innenhof war früher sehr schön, aber jetzt hat er keinen Gärtner, um ihn in Ordnung zu halten. Sein Haus ist prachtvoll, aber das muß er geerbt haben. Nur bei Juwelen und Kleidung spart er nicht. Nein, der Mann ist ein Geizhals. Alles, was ich gesehen habe, spricht dafür. Trotzdem hat er mir ohne Murren zehntausend Goldmark gegeben.«
    »Warum sollte er das tun?« fragte Brita.
    Conan lächelte gezwungen. »Weil er erwartet, sein Geld wiederzubekommen. Da irrt er sich aber. Ich werde das Geld ausgeben oder verspielen, vielleicht verschenken oder einfach wegwerfen. Kein Mann holt sich zurück, was er mir bezahlt hat, wenn ich ihm einwandfreie Dienste geleistet habe.«
    »Wirst du tun, was er verlangt?« fragte Brita mit besorgtem Blick.
    »Ich habe sein Geld genommen, richtig?« sagte der Cimmerier unwirsch. Doch dann lächelte er. »Natürlich wird sich vielleicht nicht alles so abspielen, wie er es sich vorstellt. Das geschieht oft, wenn ein Schurke einen anderen überlisten möchte. Allerdings muß ich gestehen, daß ich wissen möchte, was zwischen ihm und dem Statthalter des Königs vorgefallen ist. Bombas hat die Finger in jeder Börse, warum nicht bei dem Mann, der den prallsten Geldbeutel in ganz Sicas hat?«
    »So wie du die beiden beschrieben hast, glaube ich nicht, daß sich einer von ihnen durch persönliche Gefühle davon abhalten läßt, sich zu bereichern.«
    »Sehr richtig«, pflichtete Conan ihr bei. »Da muß noch etwas sein, das tiefer reicht. Und ich werde der Sache auf den Grund gehen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Aber du hast doch den Auftrag dieses Mannes in Belverus angenommen«, warf Brita ein. »Und dann noch einen von diesem Fettwanst Casperus. Und jetzt noch von dem Geizhals Xanthus. Hast du wirklich vor, alle diese Aufträge auszuführen?«
    »Ich nehme niemals einen Auftrag unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an«, erklärte der Cimmerier. »Keine Angst. Vielleicht läuft ein roter Faden durch alle diese Aufträge, und wenn ich diesen gefunden habe, werde ich alles erledigen, was man von mir verlangt – allerdings werden sie das möglicherweise zutiefst bedauern.«
    »Du hast wirklich viel Selbstvertrauen.«
    »Stimmt. Sag mal, zu welchen Göttern betest du eigentlich?«
    Der plötzliche Themenwechsel verwirrte Brita. »Wie? Nun, ich gehe zu den Gottesdiensten im Mitratempel wie die meisten Tarantier. Früher habe ich den niederen Gottheiten der Zunft meines Vaters geopfert. Aber in letzter Zeit nicht mehr. Warum fragst du?«
    »Nun, mein Gott ist Crom. Er ist auch der Gott meines Volkes. Er ist alt, grimmig und streng. Wenn wir geboren werden, schenkt er uns das wilde Herz eines Kriegers. Dazu große Kraft, Ausdauer und Zähigkeit. Das sind die Geburtsrechte eines jeden echten Cimmeriers. Aber er ist kein Gott, der sich um einen kümmert. Im Gegensatz zu den Göttern im Süden freut er sich auch nicht über Opfer. Er gibt uns keinerlei Hilfe, und wir bitten ihn um nichts, da er es uns nie gewähren würde.«
    »Na und?« fragte Brita immer noch verwirrt.
    »Wenn er ein Gott wäre, zu dem Menschen beten würden, würde ich noch heute ein Dankgebet zu ihm hinaufschicken, weil er mich nach Sicas geschickt hat.« Die Hände immer noch hinter dem Kopf verschränkt, grinste Conan zur Decke hinauf. »In dieser Stadt scheint jeder erpicht zu sein, mich reich zu machen!«
     

7. K APITEL
     
    Die Silbermine
     
     
    Conan ritt im ersten Morgenlicht von der Herberge nach Süden. Hinter dem Sattel hatte er die eisenbeschlagene Truhe festgeschnallt. In der Halterung

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