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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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doch nahm er auf dem Sessel Platz und legte die Stiefel auf einen Schemel.
    »Ich fühle mich geehrt«, sagte er, ohne eine Miene zu verziehen.
    Delia schenkte aus einer Silberkaraffe Wein in zwei Silberbecher. Dabei verschüttete sie etwas Wein. Sie hatte diesen Weg zweifellos bereits schon einige Male vor Conans Eintreffen zurückgelegt, wie die Spuren auf dem Tisch verrieten. Er nahm einen großen Schluck. Der Wein war ein ausgezeichneter Jahrgang. Die Frau war beim Trinken ebenso großzügig wie mit der Beleuchtung. Er fragte sich, was Maxio wohl von dieser Gastfreundlichkeit seiner Freundin hielt.
    »Ich wußte, du könntest nicht lange ohne mich auskommen«, sagte Delia mit etwas undeutlicher Aussprache. »Sobald ich ein Auge auf einen Mann geworfen habe, sorge ich dafür, daß er zu mir kommt.«
    »Es ist nicht meine Art, die Frau eines anderen Manns zu jagen«, erklärte Conan. »Was ist mit Maxio?«
    »Maxio!« wiederholte sie verächtlich. »Er weiß mich nicht zu schätzen. Ich bin zu gut für Kerle wie ihn. Findest du mich nicht schön?«
    »Das will ich nicht leugnen«, versicherte Conan ihr.
    »Aber er behandelt mich wie die billigen Frauen von der Straße, deren Schönheit aus dem Schminktopf stammt und deren Haare von Rechts wegen irgendeiner Barbarin gehören, die ihre blonden Zöpfe einem Perückenmacher verkauft hat.« Sie nahm einen großen Schluck Wein, als müßte sie einen inneren Brand löschen. »Warum verschwende ich meine Liebe und Treue an einen solchen Kerl?« Sie leerte den Becher und schenkte erst sich nach, dann wollte sie Conans Becher ebenfalls füllen, doch dieser schüttelte den Kopf.
    »Du hast mir von der Feindschaft zwischen Maxio und Bombas erzählt«, sagte Conan. »Aber der Statthalter und Bombas hassen sich anscheinend noch tiefer. Weißt du darüber etwas?«
    »Welch ein Mann bist du?« fragte sie schmollend. »Warum willst du über diese Langweiler reden und nicht über mich?«
    »Erst der Statthalter und Xanthus«, erklärte Conan beharrlich. »Danach können wir uns vielleicht über dich und mich unterhalten.«
    »Nun gut.« Sie fuhr mit den Fingern durch die herrlichen Locken. Dann stellte sie fest, daß ihr Becher schon wieder leer war, und schenkte sich erneut ein. »Viel weiß ich darüber nicht. Ich glaube nicht, daß irgend jemand etwas Genaues weiß, abgesehen von den beiden. Vor vielen Jahren – als beide noch jung waren – waren sie enge Partner. Aber dann kam es wegen einer Frau zum Streit.«
    »Wegen einer Frau!« Conan lachte. »Die beiden?«
    »Auch alte Männer waren einmal jung«, belehrte ihn Delia. »Und junge Männer schätzen nichts so hoch wie Frauen – und das zu Recht. Man erzählt sich jedenfalls, daß die beiden einer Frau den Hof machten, aber zu feige waren, um sie zu kämpfen. Und dann ist die Frau gestorben. Vielleicht hat sie Selbstmord begangen. Seit dieser Zeit gibt jeder dem anderen die Schuld an ihrem Tod, und sie sind Erzfeinde.«
    »Welch seltsames Paar!« meinte Conan. »Uralte Zwietracht, aber durch Schuld und Schurkerei aneinander gebunden.« Er dachte kurz darüber nach. »Sag mal, Delia, wer ist der größte Hehler der Stadt? Bei so vielen Diebstählen muß es doch einen Abnehmer für die gestohlenen Waren geben. Oder bekämpfen sich hier die Hehler auch wie alle anderen?«
    Eine Katze sprang auf Delias Schoß. Sie streichelte sie. »In der Grube gibt es den alten Bes-Tempel, ein ophirischer Gott. Bes hat hier wenig Anhänger, aber den reichsten Tempel in Sicas, weil der Priester der Hehler Nummer Eins der Stadt ist. Unter Lisips Schutz war er der einzige, doch jetzt gibt es noch andere.«
    »Steht der Tempel nahe einem der Flüsse?« fragte Conan.
    »Ja. Er ist gegen die Fury-Mauer gebaut. Warum fragst du?«
    »Ich weiß nur gern über solche Dinge Bescheid.«
    »Planst du einen Einbruch?« fragte sie und lächelte verschlagen. Allerdings hatte sie Schwierigkeiten, die Augen auf ihn zu richten. »Wenn ja, weiß ich etwas, wobei du vielleicht mitmachen könntest. Riesenbeute und wenig Wagnis.«
    »Das könnte mich reizen«, meinte Conan.
    »Also, Maxio und seine Leute wollen in den königlichen Speicher einbrechen. Er steht im Norden der Stadt, unweit der Mauer. Dort werden die Steuererträge und der Anteil des Königs von der Silbermine aufbewahrt. Maxio will einen phantastischen Fischzug machen und dann die Stadt verlassen.«
    »Wenn er den königlichen Speicher ausraubt, sollte er lieber gleich Aquilonien verlassen«, meinte

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