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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Kuppel auf dem Dach. Ulf öffnete die Tür und zeigte nach draußen. Im grellen Sonnenlicht mußten beide Männer blinzeln. Conan sah den Turm und das Dach des Tempels.
    »Das wollte ich sehen«, sagte er und schloß die Tür wieder. »Kehren wir zurück!«
    Dann setzten sie den Rundgang durchs Abwässersystem fort. Ab und zu wies Ulf den Cimmerier auf wichtige Gebäude der Stadt hin. Die meisten Ausgänge waren durch die rätselhaften Zeichen der poitainischen Diebeszunft gekennzeichnet. Das Große Siel endete vor einer kahlen Wand.
    »Jetzt sind wir unmittelbar unter dem Haupttor der Stadtmauer, auf der Landseite«, erklärte Ulf.
    »Gibt es einen Durchgang zur anderen Seite der Mauer?«
    »Nein. Ich glaube, keiner der Zunftmitglieder hat je geplant, aus der Stadt zu fliehen. Und wenn, wäre die Luke beim Fluß viel besser. Dort steht selten ein Wachposten.«
    »Jetzt reicht's«, sagte Conan. »Du warst ein ausgezeichneter Führer.« Sie kehrten zurück zur Luke am Fluß. Es dauerte nur wenige Minuten. Nachdem sie wieder ans Tageslicht geklettert waren, gab Conan dem Jungen noch eine Goldmünze.
    »Hier. Du hast mir mehr geholfen, als ich zu hoffen gewagt hätte. Und Kopf hoch, mein Junge! Ich glaube, schon bald wird es in der Stadt wieder wie früher sein, und deine Zunft kann ihre früheren Gewohnheiten wieder aufnehmen. Du brauchst keine Angst zu haben, weil du mir die Geheimwege unter der Stadt gezeigt hast. Ich werde dann längst über alle Berge sein.«
    Ulf lächelte den Cimmerier an. »Du siehst aus, als könntest du tatsächlich für Wirbel sorgen, aber ich glaube nicht, daß ein einziger Mann in dieser Stadt die Ordnung wiederherstellen kann.«
    »Keine Angst, ich werde nicht allein sein, wenn's soweit ist«, versicherte ihm Conan. »In den nächsten Tagen solltest du dich bedeckt halten. Bleib vom Bes-Tempel weg und hüte dich vor Maxios Rotte. Es könnte sein, daß sie schon bald recht unruhig wird.«
    Der Junge schaute ihn mit offenem Mund an. »Du hast das alles geplant, stimmt's?«
    »Nicht ganz«, gab Conan zu. »Aber alles entwickelt sich recht gut. Bei diesen Verbrechern in der Stadt gibt es immer Ärger. Man muß nur eine Menge Ärger gleichzeitig stiften, dann erledigen sie sich gegenseitig.«
    Ulf schüttelte den Kopf. »Also, ich weiß nicht, wie du das schaffen willst.«
    »Überlaß das getrost mir. Übrigens habe ich gehört, daß Ermaks Männer die Frauen und Kinder der Minenarbeiter irgendwo als Geiseln halten, um die Arbeiter in Schach zu halten. Hast du eine Ahnung, wo?«
    »Nein. Darüber gibt es nur Gerüchte. Die Minenarbeiter haben sich immer abgesondert und waren früher die übelsten Schläger der Gegend. Jetzt sieht man nur ein paar alte Leute aus ihrem Dorf. Keiner spricht offen darüber.«
    »Ich werde es herausfinden«, versprach Conan.
    »Das glaube ich dir.« Ulf nickte. »Nun, dann leb wohl, Fremder. Ich habe einen langen Arbeitstag hinter mir. Es ist längst Zeit, ins Bett zu gehen. Ich werde deinen Rat befolgen und zehn Tage durchschlafen.«
    Sie trennten sich. Conan ging zur Stadtmitte. Er machte einen Umweg über die Straße der Schuster, um neue Stiefel zu kaufen. Der Ausflug in die Kanalisation hatte die verdorben, die er gerade trug. Außerdem mußte er dringend baden, ehe er in den Tempel zurückkehrte, denn die Menschen wichen auffällig vor ihm zurück. Deshalb suchte er ein öffentliches Badehaus auf.
    Nachdem er die Kleidung den Wäscherinnen gegeben hatte, genoß er ein herrliches heißes Bad und überlegte den nächsten Schritt. Er wollte diesen Maxio kennenlernen. Lisip und Ingas hatte er auch noch nicht getroffen, aber er hatte ihre Männer gesehen und keine hohe Meinung von den beiden. Ermaks Rotte wäre er vielleicht beigetreten, weil das Berufskämpfer waren wie er, aber die Entführung der Frauen und Kinder der Minenarbeiter ging auf deren Konto.
    Jemand klopfte an die Trennwand neben der Wanne. Conan griff sofort zum Schwert, das wie immer neben ihm lag. Die Wand öffnete sich. Ein bekanntes Gesicht und ein Großteil des dazugehörigen Körpers wurden sichtbar. Die Schiebewand trennte die Männer- von der Frauenabteilung. Aber in Badehäusern wurde diese Trennung nicht sonderlich ernstgenommen, daher die Schiebewand.
    »Guten Tag, Cimmerier«, sagte Delia. Tropfen des Dampfbads hingen in ihrem Haar, das sie hochgesteckt hatte. Sie saß auf den Stufen eines tiefen Beckens und stützte sich auf die Ellbogen. Das Wasser reichte ihr bis an den Nabel, in dem

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