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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ein erlesener Saphir funkelte, den Conan neugierig betrachtete.
    »Sei gegrüßt, Delia. Ist es rein zufällig, daß wir beide dasselbe Badehaus aufsuchen?«
    »Sei nicht albern«, entgegnete sie. »Ich habe gesehen, wie du hineingegangen bist, und beschloß, ebenfalls zu baden.« Eine Perlenkette mit einem großen Rubinanhänger hing ihr um den Hals und in das tiefe Tal zwischen den Brüsten, von denen sie behauptete, sie seien ebenso aufregend wie die Mutter Doorgahs. »Wir wollen uns doch nicht zu oft in der Öffentlichkeit zeigen.«
    »Ach, nein?«
    »Nun, es wäre nicht klug ... jedenfalls jetzt.« Ein verschwörerischer Ton klang in ihrer Stimme. Conan konnte ihn kaum noch ertragen, da ihn fast alle Menschen in der Stadt anschlugen.
    »Und was ist später?« fragte er.
    »Nun, das hängt davon ab, was du mit Neuigkeiten anfängst, die ich dir anvertraue.« Sie blickte mit einer Unschuldsmiene zur Decke, die so ganz und gar nicht zu ihrem schönen Gesicht paßte.
    »Heraus damit!« forderte er sie ungeduldig auf. »Ich bin ganz Ohr.«
    »Das Ohr eines Mannes bekommt man leicht«, sagte sie und strich sich mit den Händen über die üppigen Rundungen. »Es zu behalten, ist schwieriger.«
    »Ärger mit Maxio?« fragte der Cimmerier.
    »Er will mich loswerden«, antwortete sie. »Seine Augen wandern zu Frauen, die halb so schön sind wie ich. Er langweilt sich mit mir. Kannst du dir vorstellen, daß du dich je mit mir langweilst?« Ihr schönen Augen blitzten.
    »Das halte ich für ausgeschlossen«, meinte Conan. Diese Frau konnte man in der Tat nicht übersehen.
    »Du bist ein besserer Mann als Maxio«, fuhr sie fort. »Du weißt eine Frau wie mich zu schätzen. Und deshalb teile ich dir auch die Neuigkeiten mit, über die wir neulich gesprochen haben.«
    Conan war erstaunt, daß Delia sich überhaupt noch an den Abend erinnerte. »Du meinst Maxios Plan?«
    »Genau. Ich weiß jetzt, wann es losgehen soll.«
    »Gut. Rede!«
    »Nicht so schnell, mein Freund. Eine Frau muß auf ihren Vorteil bedacht sein. Du bist ein prachtvolles Mannsbild, und ich glaube, du und ich können eine schöne gemeinsame Zukunft haben, aber angenommen, du und Maxio, ihr kommt beide ums Leben. Wo bleibe ich dann?«
    »Wieviel?« fragte Conan.
    »Zweihundert Mark«, erklärte sie. »Gold.«
    Conan lachte. »Zwanzig dürften wohl angemessen sein.«
    »Hältst du mich für einen miesen kleinen Spitzel?« Empört schlug sie die Hand ins Wasser. »Hundertfünfzig – nicht weniger.«
    »Fünfundsiebzig«, sagte Conan. »Und ich erwarte sämtliche Einzelheiten.«
    »Hundertfünfundzwanzig – und nur, weil du so gut aussiehst!«
    »Hundert«, bot Conan. »Du kannst dir ja vorstellen, ich sei häßlich.«
    Sie seufzte. »Einverstanden, aber nur weil ich darauf brenne, deine Hände zu spüren. Heute abend ist es soweit.«
    »Um wieviel Uhr?«
    »Drei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit. Weißt du, wo der Speicher des Königs ist?«
    »Ich habe ihn gesehen.«
    »Es gibt zwei Stockwerke, unten keine und nur vergitterte kleine Fenster im Obergeschoß. Das Dach ist flach, aus dicken Bohlen mit Bleiplatten darauf. Die Mauern sind auch sehr dick.« Delia zählte alles geschäftsmäßig mit kühler Stimme auf, ohne jegliche Verführungskünste anzuwenden.
    »Wie will Maxio eindringen?«
    »Seit mehreren Monaten haben Maxios Leute auf dem Dach Bleiplatten gelöst und heimlich an den Bohlen gesägt. Jetzt sind sie nur noch fingerdick. Heute abend brechen sie ein.«
    »Wieviel Mann?«
    »Außer Maxio noch fünf. Drei tragen die Beute auf den Karren, einer ist im Karren.«
    »Wie gelangen sie aufs Dach des Speichers?« fragte Conan.
    »Hinter dem Speicher liegt eine schmale Gasse. Dann kommt der Tempel von Anu. Sie haben den Priester des Tempels bestochen, um einen Raum im Obergeschoß zu benutzen. Angeblich, um sich vor anderen Banden zu verstecken, aber in Wahrheit, um von dort aus aufs Speicherdach zu klettern. Sie haben eine Planke, die sie als Brücke über die Gasse legen. Ihren Karren haben sie heute in einem Seitenhof beim Tempel abgestellt. Sie decken Leinwand über die Beute und legen Dung darauf. Wenn am Morgen das Tor offen ist, sind sie nur Dungsammler, die ihr Produkt an die Bauern verkaufen wollen.«
    Delia lehnte sich zurück und schöpfte Wasser, das sie über den schönen Körper rinnen ließ. »Maxio hat vor, erst einmal unterzutauchen. Er glaubt, der Diebstahl wird erst nach mehreren Tagen entdeckt. Aber ich glaube ihm nicht. Ich bin

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