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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Eimer mit Wasser aus der Küche. Schaffst du das?« Wortlos nickte Brita.
    »Vor der Tür und auf der Treppe ist auch Blut. Wenn du dort etwas übersiehst, ist es nicht so schlimm. Ich kann behaupten, daß ich nachts betrunken mit einer blutenden Kopfwunde nach Hause gekommen bin.«
    »Du denkst wirklich an alles«, sagte sie bewundernd.
    »Ich bin gleich wieder da.« Er warf sich die Leiche über die Schultern.
    In der Herberge war alles ruhig, als er mit seiner Last hinunterging. Auf der Straße war es so dunkel, daß niemand ihn erkennen konnte. Er legte den Toten in einer Gasse beim Platz nieder und wusch sich in einem öffentlichen Brunnen das Blut ab, so gut er es vermochte. Dann kehrte er zurück zur Herberge.
    Brita schrubbte wie eine gute Hausfrau den Boden. Die Arbeit schien ihr die gewohnte Fröhlichkeit zurückgegeben zu haben.
    »Balkon und Treppe habe ich schon saubergemacht. Ich glaube nicht, daß ich etwas übersehen habe.«
    »In dieser Stadt regt sich niemand über vergossenes Blut auf«, sagte Conan. »Aber solange ich nicht weiß, worum es geht, will ich nicht, daß man mir diese Leiche anhängt.«
    Conan hob das Bündel auf. Es war erstaunlich schwer. Er betrachtete es. Blutige Handabdrücke waren auf dem Stoff und auf der Verschnürung zu sehen. Offenbar hatte sich niemand daran zu schaffen gemacht.
    »Warum hat er es mir gebracht? Woher wußte er, wo ich wohne?« fragte er nachdenklich.
    »Was hast du gesagt, Conan?« fragte Brita und wrang den Lappen aus.
    »Nichts. Ich überlege, was ich damit tun soll.«
    »Was ist es?« Sie stand auf und kam näher, aber er wollte sie nicht hineinziehen. Je weniger sie wußte, desto besser.
    »Mach dir keine Sorgen. Aber du hast gesehen, daß es etwas ist, wofür Menschen töten. Ich muß es verstecken, bis ich weiß, wem ich geben soll.«
    »Und wo willst du es verstecken?«
    »Auch darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen«, sagte er. Als er ihre Enttäuschung sah, fügte er hinzu: »Ich tue das, um dich zu schützen. Es ist ein böses Ding. Je weniger du damit zu tun hast, desto weniger bist du in Gefahr.«
    »Nun, wenn du meinst«, sagte sie schmollend.
    »Ich muß weg. Bald wird es hell. Ich komme bald zurück. Brauchst du irgend etwas?«
    »Ja. Ich bin bescheiden und wünschte nur, du wärst mehr bei mir. Hast du dich über mich geärgert?«
    »Nein, aber wer kann mit dir Schritt halten? Ständig bist du mit deiner verrückten Suche unterwegs. Außerdem bin ich sehr beschäftigt und muß vielen Feinden aus dem Weg gehen. Da kann ich mich nicht mit einer Frau belasten.«
    »Belasten!« wiederholte Brita empört. »Das bin ich also für dich: eine Belastung! Etwas, das dich hindert, deinen Schwertarm zu schwingen? Gut, ich kann auf mich selbst aufpassen!«
    »Ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr, Brita. Mach's gut. Bis bald.« Er ging und stieß leise Verwünschungen gegen Weiber und ihre mimosenhafte Empfindlichkeit aus.
    Auf der Hauptstraße blieb der Cimmerier stehen. Diese Mission mußte absolut geheim bleiben. Er kehrte zurück zur Herberge, holte eine Fackel und stieg beim nächsten Gitter in das Große Siel hinab.
    Die Regenschauer hatten das Kanalsystem etwas durchgespült. Die Luft war stickig, es stank aber nicht. Nach wenigen Schritten stellte er das Bündel aufs Pflaster, holte Flint und Stahl sowie einen angekohlten Stoffetzen aus der Gürteltasche. Es war mühsam, Feuer zu machen, doch schließlich gelang es ihm. Der Funke erfaßte den Stoff, und Conan blies vorsichtig und hielt den Fetzen an das ölgetränkte Ende der Fackel. Gleich darauf hatte er genügend Licht für den Marsch durchs Große Siel.
    Im Theater kletterte er wieder nach oben, stieg aufs Dach und lief von dort aus zum Tempel. Er mußte vorsichtig sein, denn das Bündel, das er mit dem Schwertgurt auf den Rücken gebunden hatte, war sehr schwer. Er ging aber nicht in sein Zimmer, sondern kletterte an der Rückwand des Tempels hinunter.
    Vorsichtig betrat er die Küche und benutzte von dort aus die Treppe in den Keller. Der Tempelkeller war ein riesiges Gewölbe. Hier lagerte in großen Körben das Holz für die Feuer zum Kochen und für die Gottesdienste. Außerdem standen Kisten da mit Opfergaben, die sich im Lauf der Zeit angesammelt hatten, sowie verschiedene Möbelstücke. Hier befanden sich auch die großen Öfen, in denen das Wasser für die rituellen Bäder und das Heizungssystem erwärmt wurde. Das Feuer brannte ständig. Conan versicherte sich, daß

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