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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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Freund. Die Jahre haben mich gelehrt, daß es bessere Orte gibt als den Fußboden einer Schenke, um die Nacht zu verbringen. Meine Gefährten und ich müssen uns noch ein Nachtlager besorgen«, erklärte Kailash.
    »Gefährten?« Malgoreshs Augen hefteten sich auf Madesus. Der Umhang verbarg seine Priestergewänder, doch dem scharfen Blick des Turaniers blieben einige Einzelheiten nicht verborgen: Er trug keine Waffen, nicht einmal einen Dolch – und die schlichte, abgetragene Kleidung eines Mannes, der viel unterwegs ist. Dennoch sah der Mann nicht wie ein Kaufmann oder Adliger aus. Malgoreshs Instinkte sagten ihm, daß dieser Mann eine Art Zauberer war – oder vielleicht ein Priester. Kopfschüttelnd blickte Malgoresh seinen alten Freund Kailash fragend an. Der Kezanker hob den Humpen und nahm noch einen mächtigen Schluck.
    »Das ist Madesus, ein ...« Kailash machte eine Pause. »... ein Freund aus Corinthien«, fügte er lahm hinzu.
    Madesus bot dem Wirt die Hand. Er ergriff sie und schüttelte sie kräftig. Sein Griff war wie ein Schraubstock und Madesus hörte, wie seine Knochen knirschten. Er unterdrückte den Wunsch, seine gefühllosen Finger zu massieren, nachdem der Turanier seine Hand frei gegeben hatte. »Freut mich, dich kennenzulernen, Malgoresh«, sagte er mit gequältem Lächeln. »Wir sind dir für deine Gastfreundschaft sehr dankbar.«
    »Ach, nicht der Rede wert.« Der kahlköpfige Wirt zuckte mit den Schultern, füllte noch einen Humpen und stellte ihn vor den Priester. Madesus beäugte ihn, als wäre er eine Giftschlange. Malgoresh tat, als bemerke er es nicht. Aber jetzt war er ganz sicher, daß Madesus kein gewöhnlicher Reisender war. »Kailash und ich haben mehr als einmal Seite an Seite in den Kriegen an der Grenze gekämpft. Ja, es kommt mir wie gestern vor, daß wir gemeinsam an einem Feldzug teilgenommen haben. Damals waren wir nur zwanzig Männer. Am Südufer des Gelben Flusses sind wir in einen Hinterhalt geraten, den dieser Sklavenjäger, dieser nemedische Schweinehund, Nekator, gelegt hatte. Er hatte dreimal mehr Männer bei sich, als unser Haufe zählte. Die Hälfte meiner Kameraden war gefallen, ehe wir richtig kapierten, was eigentlich los war. Das war ein Kampf, bei Hanumans haarigem Gemächt! Das Wasser des Flusses färbte sich blutrot und ...«
    Malgoreshs Geschichte wurde rüde unterbrochen. Ein selten dreckiger Kerl, dessen Atem wie ein Schlachthaus an einem heißen Sommertag stank, kam schwankend zur Theke und schob sich rücksichtslos zwischen Conan und Madesus. Nachdem er lautstark gerülpst hatte, brüllte er: »Ale! Verflucht, gib mir sofort ein Ale!« Dann knallte der Kerl seinen leeren Humpen auf die Theke – und auf Conans linke Hand.
    Der Cimmerier zog die Hand zurück, brummte verärgert, und rammte dem Angeber blitzschnell den Ellbogen in den Wanst. Madesus sah entsetzt, daß es derselbe betrunkene Kerl war, an den er zuvor geraten war.
    »Oooooh!« Der Saufbold rang nach Luft, als Conans Ellbogen ihn traf. Er taumelte nach hinten und wäre beinahe gefallen. Mit übermenschlicher Anstrengung gelang es ihm, das Gleichgewicht wiederzugewinnen. Mit blutunterlaufenen Augen hob er seinen Humpen, um ihn dem Cimmerier über den Schädel zu schlagen. Conan parierte den Angriff locker mit einem Arm und versetzte dem Kerl mit der eisenharten Faust einen Kinnhaken, daß er hintenüber geschleudert wurde und man hörte, wie der Unterkiefer brach. Der Mann schrie vor Schmerzen auf. Ehe er zu Boden fiel, schleuderte der Unruhestifter seinen Humpen in Conans Richtung.
    Aufgrund einer grausamen Laune des Schicksals flog der Humpen direkt auf das Gesicht des Barbaren zu. Conan duckte sich und hob seine Hand, um den Humpen abzufangen. Doch das schwere eiserne Gerät sauste an seiner Hand vorbei und traf Kailashs Stirn. Der Mann aus den Bergen blieb noch lange genug bei Bewußtsein, um sich zu wünschen, er hätte seinen Helm nicht abgesetzt. Dann fiel er besinnungslos, wie ein gefällter Baumriese, auf den Boden.
    Malgoresh war wütend, daß sein Freund verletzt war, wollte eine allgemeine Schlägerei jedoch verhindern. Er brüllte die beiden Männer verzweifelt an. »Halt! Aufhören! Wenn ihr kämpfen wollt, dann aber draußen!«
    Unglücklicherweise trafen die Worte des Turaniers auf taube Ohren. Conan ballte die Fäuste und rammte sie dem Gegner in die Rippen. Dem knackenden Geräusch zerbrechender Knochen folgte eine Flut gräßlicher Flüche. Der Mann spuckte Blut und Zähne

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