Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
Vom Netzwerk:
Anblick der prallen Brüste hätten jeden Mann vom Totenbett erweckt.
    Ihr aufreizendes Benehmen entsetzte Madesus. Er wich zurück. Aber er wünschte sich beinahe, kein Priester Mitras zu sein. »Nein, nein!« wehrte er ab, entsetzt, daß er so unfromme Gedanken gehegt hatte – wenn auch nur für einen kurzen Moment. »Unsere Reise war lang und anstrengend. Ich bin zu nichts mehr fähig. Ich will nur noch schlafen.« Die beiden Frauen sahen sich an und lächelten. Dann schlüpften sie durch die Menge und verließen die Herberge.
    Madesus schüttelte den Kopf und bat Mitra stumm um Vergebung. Diese Krieger übten einen schlechten Einfluß auf ihn aus. Es war doch einfach undenkbar, daß ein Priester Mitras um der guten Sache willen lügen mußte und sogar Huren Gold geben mußte! In Zeiten wie dieser verstand er, warum so viele Priester Zuflucht in den Tempeln Mitras suchten.
    Conan und Kailash hatten den Priester beobachtet. Anfangs hatten sie ihren Augen nicht getraut, dann aber waren sie nur noch erstaunt, als sämtliche weiblichen Wesen – wie Sand in einer Sanduhr – nach und nach verschwanden. Madesus trat zu ihnen. »Nun?« fragte er. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und seine Augen funkelten.
    »Crom! Was hast du denen erzählt?« fragte Conan enttäuscht.
    »Ja, warum sind alle Weiber weg?« fragte auch Kailash.
    »Ich habe ihnen gesagt, daß ihr keine Münzen hättet, um euch für ihre Gunst erkenntlich zu zeigen«, antwortete der Priester. »Und im übrigen haben wir keine Zeit für derlei Unterhaltung. Wenn wir die Priesterin getötet haben, habt ihr genügend Zeit, euren lasterhaften Vergnügungen nachzugehen. Doch jetzt flehe ich euch an: Bewahrt den Rest Verstand, den ihr noch habt! Zweifellos habt ihr noch nicht einmal Erkundigungen über die Straße eingeholt, oder?«
    Conan machte eine finstere Miene, und Kailash blickte betreten zu Boden. Dann lachten beide plötzlich schallend. Madesus schaute sie an, als hätten sie den Verstand verloren. Darüber mußten sie noch lauter lachen.
    Obwohl Conan die Reaktion des Priesters ungemein lustig fand, war er eigentlich enttäuscht. Er war sich sicher, daß Darinais, das blonde brythunische Flittchen, gern mit ihm das Lager geteilt hätte, ohne einen einzigen Kupferling von ihm zu verlangen. Er strotzte vor Manneskraft und war jünger, als Kailash und Madesus bewußt war. Eine Nacht mit Darinais hätte seine Stimmung ungemein verbessert. Der Cimmerier bedauerte es jetzt, daß Madesus seine Hemmungen überwunden und die Schenke betreten hatte.
    Kailash leerte den Humpen und knallte ihn auf die Theke. Er blickte sich nach dem Wirt um, konnte ihn aber nirgends entdecken. »Malgoresh!« Seine Kommandostimme übertönte tatsächlich den Lärm. »Noch ein Ale!«
    Die Hintertür des Schankraums befand sich hinter der Theke. Im Gegensatz zur Vordertür war sie aus starken Holzbohlen gemacht, die mit Eisen beschlagen waren. Sie war mit einfachen, aber kräftigen Angeln an der dicken Holzsäule in der Mauer befestigt. Jetzt öffnete sich die Tür, und Malgoresh trat herein. Er war rot im Gesicht und schnaufte, als sei er mit knapper Not einer blutrünstigen piktischen Räuberbande entkommen. Auf jeder Schulter des Turaniers lag ein Faß Ale, das er mit seinen muskulösen Armen festhielt.
    »Gleich!« brüllte Malgoresh zurück und stellte die Fässer ab. Schweißperlen liefen über seine Hakennase. »Wo in Zandrus neun Höllen stecken meine Schankmaiden? Ich drehe mich mal kurz um, und schon sind sie verduftet, ohne mich um Erlaubnis zu fragen.« Fluchend tauchte er die Humpen ins Alefaß und stellte sie auf die lange schmale Theke. Er arbeitete wie ein Besessener.
    Die Gäste rissen ihm die Humpen vor der Nase weg und legten die Münzen hin. Ohne die Kupferlinge oder Silbermünzen zu zählen oder Wechselgeld herauszugeben, steckte der Turanier alles mit finsterer Miene in seinen großen Beutel. Er fluchte unablässig, während er an der langen Theke auf- und ablief. Endlich hatte er die Nachfrage befriedigt und wischte sich mit der Schürze den Schweiß vom Gesicht. Jetzt hatte er wieder Zeit, mit Kailash zu plaudern.
    Der Mann aus den Bergen nahm einen großen Schluck. »Ziemlich viel los, heute abend«, meinte er und wischte sich den Schaum vom Schnurrbart.
    »Stimmt. Zuviel. Am liebsten würde ich heute früher schließen. Viele Jahre sind vergangen, seit wir gemeinsam ein Faß Ale geleert haben. Was meint ihr – habt ihr Lust?«
    »Heute nicht, mein

Weitere Kostenlose Bücher