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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Statue gestanden hatte. Conan lief mit gezücktem Schwert in der Hand dorthin.
    Er hatte erwartet, eine ganze Schar Pikten zu sehen, die Lysenius geschickt hatte, um die Bamulas von hinten anzugreifen. Statt dessen sah er nur einen einzelnen Pikten und jemanden, den er am wenigsten hier erwartet hatte: Lysenius. Der Zauberer rang mit dem Pikten. Dieser hatte einen rostigen Dolch gezogen und wollte ihn gerade Lysenius zwischen die Rippen stoßen, als Conan ihn mit dem Schwert durchbohrte.
    »Du kannst dein Schwert zurück in die Scheide stecken«, sagte Lysenius mit so viel Würde, wie ein Mann unter diesen Umständen aufbringen konnte. Er blickte auf den sterbenden Pikten und wischte sich ein paar Blutstropfen von der Oberlippe. »Ich glaube, es ist mir nur einer gefolgt, als ich durchs ...«
    »Wenn du nicht sofort den Mund aufmachst, werde ich mein Schwert in dich stoßen, statt es zurückzustecken«, unterbrach ihn Conan wütend. »Was machst du hier? Hat der Verrat deiner Tochter nicht ...«
    »Scyras ... was? «
    Entweder war die Verblüffung in der Stimme des Zauberers echt oder er war ein Meister der Verstellung. Conan hielt das Schwert kampfbereit, trat aber einige Schritte zurück, damit Lysenius sich nicht mehr so bedroht fühlte.
    »Na schön. Falls es etwas gibt, das ich wissen sollte, sage es mir jetzt. Diese verfluchte Statue hat die Höhle verlassen und ist jetzt bei den Pikten ...«
    »O ihr Götter! Meine schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen! Es wird nicht aufhören, bis entweder Scyra tot ist oder die Pikten weiter fliehen, als wir sie verfolgen können.«
    »Crom! Ich bin bereit, dir zuzuhören, aber nur, wenn du nicht in Rätseln, sondern vernünftig redest.«
    »Bitte, höre mir zu.«
    Der Cimmerier sah, welche Mühe es dem Zauberer bereitete, sich zu beruhigen, und wartete, obgleich ihm das sehr schwer fiel. Er hatte für Zauberer nicht viel übrig und auch nur selten für einen Mann, der kein gut geschmiedetes Schwert an der Seite trug. Doch in dieser Nacht hatten sich die Dinge so entwickelt, daß ein Schwert nichts mehr auszurichten vermochte. Wenn Lysenius die Seite gewechselt hatte ...
    Anscheinend hatte er das. Zumindest hatte er es aufgegeben, seine Tochter opfern zu wollen, um seine Rache zu befriedigen. Conan fiel es schwer, das zu glauben. Er hatte keine Ahnung, was Lysenius eigentlich von ihm wollte. Am liebsten hätte er dem Zauberer das Schwert in den Leib gerammt, daß die Spitze auf dem Rücken herausragte.
    Aber er widerstand diesem Wunsch. Keine Frau verdiente es, als piktische Sklavin oder als Opferlamm zu enden, selbst wenn sie ihn verraten hätte, und schon zehnmal nicht, wenn sie es nicht getan hatte. Obendrein war sich Conan klar darüber, wie groß seine Chance war, mit seiner Schar die Freiheit zu erringen, wenn er nicht mehr Hilfe erhielt, als die Statue ihm geben konnte. Er hatte die Wahl zwischen fast keiner und überhaupt keiner Chance.
    Und Lysenius konnte die Lage kaum verschlechtern, vielleicht aber etwas verbessern.
    »Du hast mich überzeugt«, sagte Conan. »Aber meine Männer und ich werden vorne und hinten aufpassen. Wenn du auch nur einen Donnerschlag – oder wessen du dich sonst bedienst – gegen uns schleuderst, wirst du nicht lange genug mehr leben, um einen zweiten zu schleudern.«
    »Das ist nur gerecht«, sagte Lysenius. Seine Stimme klang so leer, daß Conan sich fragte, ob der Mann von Scham so erfüllt war, daß er nun auch noch den Rest des Verstands verloren hatte, den die Magie ihm gelassen hatte. Zauberer waren unsichere Kandidaten, selbst wenn sie sich Freunde nannten.
    »Also abgemacht«, erklärte der Cimmerier. »Tu, was du für das Beste hältst. Ich gehe nach draußen und sehe nach, was unser steinerner Freund macht. Sei nicht überrascht über irgend etwas, das ich oder meine Männer tun.«
    Lysenius rang sich ein säuerliches Lächeln ab. »Ich gebe dir die gleiche Botschaft.«
     
    Als Scyra das Bewußtsein wiedererlangte, sah sie Sutharo, der über ihr stand. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Kampfmüdigkeit ab, doch er hatte kein Mitgefühl für sie. Er war ein piktischer Kriegshäuptling inmitten seiner Krieger. An eine Frau verschwendete er keinen Gedanken.
    Bislang war kein Wort über seine Lippen gekommen. Doch Scyra hörte die anderen Männer sprechen. Nur die chakans gaben nichts von sich, was ihr neue Erkenntnisse gebracht hätte, da nur ein Schamane sie verstehen konnte.
    Es war klar, daß ihr Vater den Pikten auf

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