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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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das magische Licht so, als käme es aus einer Laterne, die der Wind peitschte.
    Das Scharren wurde lauter. Conan sah einen langen Schatten, der langsam über die Wand glitt. Er vermochte die Umrisse nicht genau zu bestimmen, wollte es auch nicht. Aber der Schatten bewegte sich jedesmal, wenn das Scharren ertönte.
    Dann wich das Scharren einem lauten, schrillen Quietschen. Jetzt sah der Cimmerier keinen Schatten mehr, sondern einen Körper. Die Gestalt lehnte sich kurz an die Wand. Dann richtete sie sich wieder auf und machte den nächsten scharrenden Schritt.
    Es war die Statue, die auf ihn zukam! Sie schwankte wie ein betrunkener Pirat. Doch kein Pirat war so riesengroß. Conan sah jetzt, daß der Krieger keine Schuppenhaut hatte, sondern eine eng angepaßte Rüstung trug. Das Gesicht war immer noch ausdruckslos, und die Augen paßten nicht in ein menschliches Gesicht. Sie waren vollkommen unnatürlich.
    Conan stand fest und unerschrocken. Eigentlich hätte er nach hinten in die Höhle laufen und sich der Statue stellen müssen. Vielleicht vermochte ein Mensch und der Stahl in seiner Hand gegen die belebte Statue ebensowenig auszurichten wie gegen die, die auf dem Podest gestanden hatte, aber vielleicht konnte auch ein kräftiger Stoß die Figur jetzt aus dem Gleichgewicht bringen und umwerfen.
    Der Cimmerier sah in die großen Augen der Bamulas. Die meisten von ihnen starrten entsetzt nach hinten. Falls die toten Pikten, die vor der Höhle lagen, wieder zum Leben erwachten, würden sie einen leichten Sieg davontragen. Das würde ihnen auch gelingen, wenn die Bamulas jetzt der Mut verließ und sie lieber ihr Leben in der Finsternis draußen unter den Pikten aufs Spiel setzten, als ein Opfer dieses durch Magie wiederbelebten Geschöpfes zu werden.
    Falls die Bamulas fliehen wollten, mußten sie an Conan vorbei, und er würde es ihnen nicht erlauben, die Höhle zu verlassen. Es gab nicht viele Todesarten, die schlimmer waren, als durch bösen Zauber zu sterben, doch Tod durch die Hände der Pikten gehörte dazu.
    Die Statue schritt weiter. Die Augen der Bamulas waren vor Entsetzen geweitet und konnten nicht noch größer werden. Manche Krieger waren trotz der Kälte in der Höhle schweißüberströmt. Nur Govindue hielt die Augen auf den Eingang gerichtet und den Speer wurfbereit in der Hand.
    Ein Bogenschütze schoß. Das Ziel war so nahe, daß es weder ein Blinder, noch ein Krüppel oder ein Kleinkind es hätte verfehlen können. Der Pfeil traf die Brust der Statue. Ein greller blauer Lichtstrahl schoß hervor. Prasselnd verschwand die Pfeilspitze. Das blaue Licht umspielte die Brust der Statue noch kurz, dann war es verschwunden.
    Es roch so stark nach Schwefel, daß alle husten und niesen mußten. Der Pfeilschaft fiel zu Boden. Ein Drittel davon war weggebrannt, der Rest verkohlt. Rauch stieg auf – bis der nächste Schritt der Statue ihn unter sich begrub und zu einem dunklen schmierigen Flecken zermalmte.
    Obgleich der Cimmerier wirklich ein tapferer Mann war, schauderte es ihn bei dem Gedanken, was einem Mann zugestoßen wäre, der die Statue mit blankem Stahl berührt hätte. Offenbar kämpften innerhalb der Statue Metall mit Magie. Was war mit bloßen Händen?
    Conan hatte diesen Gedanken kaum gefaßt, als ein Bamula, der offenbar das gleiche gedacht hatte, mit ausgestreckten Armen zur Statue rannte, um ihren Arm zu packen. Offenbar wollte er die Statue erwischen, wenn sie den nächsten Schritt tat, sie aus dem Gleichgewicht bringen und mit seinem Gewicht umwerfen ... Das wäre ihm bei jedem Menschen gelungen.
    Doch die Statue war kein Mensch. Das bewies sie im nächsten Augenblick. Der Bamula sprang und packte einen Arm. Der Arm ging in die Höhe und hob den Bamula hoch, bis der Krieger mit den Beinen in der Luft baumelte, wie ein Kind, das am Arm des Vaters hängt.
    »Laß los, du verfluchter Idiot!« brüllte Conan.
    Doch seine Warnung kam zu spät. Die Statue schlug so schnell mit der anderen Hand zu, daß nicht einmal die scharfen Augen des Cimmeriers der Bewegung zu folgen vermochten. Der Faustschlag traf den Bamula an die Schläfe, so daß der Schädel wie eine Eierschale zerbrach. Blut, Gehirn und Knochenstücke spritzen umher.
    Dann packte die Statue den Mann mit beiden Händen. Die tötende Hand war blutigrot beschmiert, doch das Blut verschwand schnell, da die Statue es so schnell aufsog, wie Wüstensand Wasser. Die andere Hand umklammerte den Krieger so fest, daß sich die Finger in die dunkle

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