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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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bestand niemand erfolgreich einen Kampf mit einem verzweifelten Gegner – noch dazu nachts. Das wußte Conan, und er und die Bamulas waren in höchstem Maß verzweifelt.
    Die scharrenden Schritte der Statue wurden langsam schwächer, als sie über den mit Findlingen übersäten Hang hinabstieg. Fast hatte sie den Schein des blauen Zauberlichts hinter sich gelassen. Doch Conan hätte geschworen, daß sie selbst Licht ausstrahlte. Schon bald würden die Pikten sie erblicken.
    »Seid bereit, so schnell zu laufen wie nie zuvor. Auf Nachzügler können wir nicht warten.«
    Sogar der Lahme nickte eifrig. Bei Crom, das war ein prächtiger Haufe! Beinahe machte es Freude, mit solchen Männern in den letzten Kampf zu marschieren. Wären sie zwanzigtausend gewesen, hätte Conan mit ihnen die gesamte Wildnis von Pikten gesäubert und sie den Bossoniern zum Geschenk gemacht.
     
    Lysenius hätte es nicht in irgendeiner den Menschen bekannten Sprache sagen können, wieso er wußte, daß die Statue belebt, doch unkontrollierbar war – zumindest von seinem Lager aus, das einen halben Tagesmarsch von der Höhle entfernt war. Unkontrollierbar stellte die Statue eine Bedrohung nicht nur für die Pikten dar. Aber selbst wenn nur die Pikten in Gefahr wären, das würde Scyra nicht befreien, solange Vurag Yans chakans sie im Lager der Eulen festhielten ...
    Es wurde Zeit, daß Lysenius dorthin ging, wo er gebraucht wurde. Noch nie hatte er den Zauber des Weltenwandlers mit so wenig Vorbereitung und mit so vielen Zeugen gewirkt. Aber er hatte ihn auch noch nie dazu angewendet, um sich selbst oder etwas anderes über eine so kurze Entfernung zu versetzen.
    Dabei gab es zwei Gefahren: Erstens konnte er entdeckt werden, während er den Zauber wirkte, und zweitens könnten die Wachen ihm durch den Weltenwandler folgen. Im ersten Fall würde er hilflos sein. Er konnte nur sein Bestes geben und beten.
    Im zweiten Fall bezweifelte er, daß die Statue Conan oder vielen Bamulas den Tod gebracht haben konnte, solange der Cimmerier sie anführte. Plötzlich kam Lysenius der Gedanke, daß, wenn er sich einen Kriegshäuptling als Gatten für seine Tochter wünschen würde, Conan alle Pikten weit übertraf – nicht nur an Körpergröße. Wenn Conan und seine Schar noch lebte und kampfbereit war, würden die Pikten, die Lysenius durch den Weltenwandler folgten, nicht mehr lange leben, sobald sie die Höhle und das Ende des Marsches erreichten.
    Lysenius nahm die Meditationshaltung ein, was unter den Pikten keinen Verdacht erregte. Gleichgültig streiften ihre Blicke ihn, dann wandten sie sich wieder dem Spiel zu. Ein Pikte verließ den Kreis, kehrte jedoch bald mit mehreren Flaschenkürbissen, gefüllt mit Bier, zurück. Bei dem sauren Geruch hätte Lysenius sich am liebsten übergeben.
    Dann schwirrten dem Zauberer die Namen von Göttern durch den Kopf, die selten angerufen wurden – und seit dem Fall des Imperiums von Acheron niemals offiziell. Doch diese Namen kamen ihm nicht über die Lippen. Außer ihm sah niemand, wie sich die Welt ringsum golden färbte – bis sich die goldene Spirale um ihn so verfestigte, daß er darin nicht mehr zu sehen war.
    In Panik warf sich ein Pikte gegen die goldene Wand. Seine Kameraden schleuderten fieberhaft Speere und schossen Pfeile ab. Der wagemutige Pikte verschwand mit einem Entsetzensschrei mitten im Sprung in der goldenen Wand. Als das Echo des Schreis verklungen war, erschütterte Donner die Lichtung und ließ die Flammen des Lagerfeuers tanzen. Das Laub an den Bäumen raschelte, und das Zelt des Zauberers brach in sich zusammen.
    Dann kehrten wieder Dunkelheit und Stille ein. Die Pikten standen im Halbkreis und starrten mit offenem Mund auf die Stelle, wo Lysenius soeben noch gesessen hatte.
     
    In der Enge der Höhle war der Donner ohrenbetäubend. Conan hörte, wie die Bamulas schrien, weil die Schmerzen in den Ohren so stark waren. Er öffnete den Mund, um seinen Schmerz zu beseitigen. Conan hatte keine Ahnung, woher der Donner gekommen war. Einen Augenblick lang fürchtete er, die Statue wäre auf einen Zauber gestoßen, den Lysenius oder die Pikten ausgeschickt hatten. Der hatte sie gerade dann vernichtet, als sie sich von einer Bedrohung zu einer nützlichen Ablenkung der Feinde verwandelt hatten.
    Dann wurden Schritte laut. Metall klirrte gegen das Gestein. Ein piktischer Kriegsschrei übertönte das schwächer werdende Echo des Donners. Er kam vom Inneren der Höhle, aus der Halle, wo die

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