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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Haut vergruben – doch es floß kein Blut.
    Entsetzt sah Conan, wie der Bamula zu schrumpfen begann. Seine Haut kräuselte sich wie eine Weinbeere, die zu lange in der Sonne gelegen hat. Auch die anderen Bamulas sahen mit offenen Mündern zu, wie ihr Gefährte einschrumpfte und schließlich als trockener Sack von der Hand der Statue baumelte.
    Bildete der Cimmerier es sich ein, oder war die Statue tatsächlich ein Stückchen größer geworden, und schien jetzt ein Licht in den Augen, das zuvor nicht dagewesen war?
    Nein, er bildete es sich nicht ein. Eigentlich ergab es ja auch Sinn – soviel Sinn, wie Zauberei und Wahnsinn je ergeben konnten –, und hier war beides im Spiel! Die Statue war mittels Magie zum Leben erweckt worden, durch einen Zauberspruch Lysenius'. Das hieß jedoch nicht, daß sie ohne dieses Opfer für immer auskommen konnte. Wenn man ihr kein Blut opferte, verschaffte sie es sich selbst.
    Im Augenblick schien die Statue nicht nach einem Opfer Ausschau zu halten. Wieder lief ein Bamula auf sie zu. Ohne Conans Anweisung rannte er unter den Armen hindurch und richtete sich hinter der Statue unversehrt auf. Was er dort ausrichten wollte, war dem Cimmerier ein Rätsel, da ein Angriff mit bloßen Händen offenbar ebenso sinnlos war wie ein mit Waffen ausgeführter.
    Der Bamula hatte jedoch den Beweis erbracht, daß sie an der Statue vorbei zum Eingang der Höhle gelangen konnten, wo die Pikten am Fuß des Berges auf sie warteten. Conan hielt es für wahrscheinlich, daß Lysenius über die Statue mehr Macht hatte als über die Schlangen. Würde die steinerne Figur ungehindert vordringen, würde sie Pikten und Hyborer gleichermaßen umbringen und nach jedem getöteten Menschen stärker werden. Conan hielt es für nötig, den Krieger aus Stein lieber früher als später auszuschalten. Seine Männer konnten dabei entscheidend helfen.
    Aber heute hatte er den ersten seiner Bamulas an diese Statue verloren! Lieber wollte er ein verfluchter Stygier sein, als noch mehr Männer zu verlieren. Nicht, wenn sich die Statue anstatt mit seinen Leuten mit den Pikten in der Wildnis vergnügen konnte. Während sie sich an deren Blut labte, konnte er sich mit seiner Schar an den Pikten vorbeischleichen und weiter nach Süden marschieren. Dagegen konnten weder Scyra noch Lysenius Einwände erheben!
    Die Statue war offensichtlich zu begierig, ins Freie zu gelangen, um sich nach weiteren Opfern umzusehen. Ein Mann stieß sogar gegen die Seite des Standbilds, als er unter dem Arm hindurchlief. Die Statue packte ihn an den Haaren, zog ihn jedoch nicht näher. Der Mann fluchte und zog sich die Haare frei, bis er schließlich weglaufen konnte.
    Vuona lief vorbei. Dann weitere drei Bamulas. Dann war die Statue so nahe vor dem Cimmerier, daß Conan sie mit dem Dolch hätte berühren können. Doch er hütete sich, das zu tun. Er sammelte sich und sprang wie ein Panther vorbei.
    Er landete auf den Schultern und stieß mit beiden Beinen die Statue in den Rücken. Der steinerne Krieger zitterte. Ein Schmerzstoß durchschoß den Cimmerier von den Zehen bis zum Scheitel. Wieder rollte er seitlich ab und stand auf. Behutsam stellte er erst einen Fuß, dann den anderen auf den Boden, um festzustellen, ob er gehen könnte.
    Nein, er hatte keinen Schaden genommen – aber die Statue auch nicht. Unverletzbar und unbeirrt marschierte sie über die toten Pikten hinweg und schob die niedrige Barrikade beiseite, die die Bamulas aus den Leichen der Feinde aufgebaut hatten. Aufmerksam sah Conan zu. Würde die Statue Blut, Knochen und Fleisch der Pikten aufsaugen? Nein, sie schob die Leichen nur beiseite oder zermalmte sie unter ihrem riesigen Gewicht.
    »Die sind zu lange tot, glaube ich«, sagte Govindue. Beim Klang der menschlichen Stimme zuckte Conan zusammen. Jetzt erst wurde ihm bewußt, daß seit seiner Warnung an den nun toten Bamula niemand mehr ein Wort gesagt hatte.
    »Macht euch bereit, mir in dem Augenblick aus der Höhle zu folgen, in der dieses Spielzeug des Zauberers auf die Pikten trifft«, sagte der Cimmerier. »Während sie kämpfen, haben wir die beste Chance, die sich uns je bieten wird, um von hier abzuhauen.«
    Kein Bamula machte ein Gesicht, als hielte er diese Möglichkeit für sehr erfolgversprechend. Conan widersprach auch nicht. Aber wenn er davon ausging, welche Furcht die Statue ihm und den Bamulas eingejagt hatte, war er sicher, daß die Pikten vor Angst halb den Verstand verlieren würden. In dieser Verfassung

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