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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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sie nicht verrotteten, genügten für seine Zwecke.
    Schnell hatte er drei Reusen so nahe beieinander aufgestellt, daß er sie alle bei Tagesanbruch und gegen Abend gleichzeitig aufsuchen konnte. Er hatte sie an Stellen angelegt, wo sie vor neugierigen Augen und gierigen Händen sicher waren. So dachte er.
     
    In einer stillen Nacht wurde der Cimmerier plötzlich von Donner geweckt. Seine beinahe tierisch stark ausgeprägten Instinkte sagten ihm, daß mit dem Donner etwas nicht stimmte.
    Nicht nur war der Donner ohne Regen gekommen, sondern auch ohne Wind. Ob Wolken ihn begleiteten, vermochte Conan nicht zu sagen, da er den Himmel nicht sehen konnte, ohne auf einen Baum zu klettern.
    Er lauschte angestrengt. Seine Ohren bemühten sich, die Dunkelheit zu durchdringen und den leisesten Laut aufzufangen, der ihm mehr sagen würde. Aber er hörte nichts außer den üblichen Nachtvögeln und Insekten des Dschungels, die kreischten und summten.
    Der Cimmerier glitt aus der Hängematte – ein Luxus, den er von der Tigerin geholt hatte, ehe diese zu ihrer letzten Reise in See stach. Seine Füße waren so lautlos wie die eines Leoparden. Da er nachts überaus scharf sah, gürtete er schnell das Schwert um.
    Das Schweigen nach dem Donnerhall währte zu lange. Natürlicher Donner erfolgte nicht in einzelnen Schlägen.
    Nein, im Dschungel war etwas unterwegs, das nicht natürlich war und auch nicht hierher gehörte. Und Conan wußte nicht, ob er es besiegen konnte. Auch nicht, ob es überhaupt wert war, bekämpft zu werden. Doch er wußte, daß es stets besser war, der Jäger und nicht der Gejagte zu sein.
    Er schlug einen großen Bogen um seinen Unterschlupf und gelangte so zum größten Fluß der Gegend. Er berührte das Farnkraut, das Gras, die Zweige und Lianen nicht mehr als eine Raubkatze auf ihrem nächtlichen Beutezug durch den Dschungel.
    Seine Sinne waren aufs äußerste angespannt, als er vorsichtig durch den nächtlichen Dschungel pirschte. Die rechte Hand lag am Schwertknauf, in der linken Hand hielt er den Speer. Der Dolch steckte im Gürtel, und zwei weitere Speere waren auf dem Rücken befestigt. Selbst wenn ein Leopard von einem Ast auf den Cimmerier herabgesprungen wäre, er hätte in Conan keine leichte Beute gefunden. Abgesehen von seinen Waffen, er war auch sehr aufmerksam und blickte immer wieder nach oben.
    Trotz aller Vorsicht war Conan nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Langsam glaubte er, sein Gehör hätte ihn getrogen und ihn völlig sinnlos in die Nacht hinausgelockt.
    Trotzdem schlich er weiter, immer auf der Hut. Da er nun mal unterwegs war, konnte er auch gleich nach den Reusen sehen und sich damit den Gang morgen früh sparen. Außerdem war er sich bewußt, daß es im Dschungel der Schwarzen Königreiche vieles gab, von dem er noch keine Ahnung hatte. Er hatte einen langen und beschwerlichen Weg zurückgelegt, seit er als junger Dieb in Zamora tolpatschig angefangen hatte. Damals war er so unwissend gewesen, daß er nicht einmal wußte, daß er nichts wußte.
    Anfangs glaubte Conan, daß das laute Brummen und Knurren weiter vorne von einer großen Raubkatze stammte, fressend, sich paarend oder über eine Störung wütend. Dann wurde das Brummen aber so tief, daß es von einem größeren Tier als einer Raubkatze stammen mußte – ja, von einem wilden Tier, das größer als alles war, was im Dschungel lebte.
    Nashorn und Elefant waren größer als Raubkatzen, ebenso Krokodile. Doch keines dieser Biester brummte. Conan schlich lautlos weiter, das Breitschwert in der wettergegerbten, narbigen Rechten.
    Er wich von seinem üblichen Pfad zum Fluß ab und schlug sich ins Unterholz. Dort kannte er eine Stelle, von der aus er den Fluß gut beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Aber handelte es sich überhaupt um ein natürliches Wesen? Er erinnerte sich an den einzelnen Donnerschlag und daran, daß der sterbende Vendhyer von dem ›Dämonentor‹ geredet hatte.
    Da entdeckte der Cimmerier von seinem Versteck aus das Tier. Es handelte sich um ein natürliches Tier, und zwar um eines, das er früher bereits gesehen hatte. Aber es war absolut widernatürlich, daß es sich hier im Dschungel aufhielt.
    Es war ein riesiger Eisbär aus dem hohen Norden, aus den Ländern, die noch weiter nördlich lagen als Cimmerien, ja, sogar noch hinter denen der Aesir und Vanir. Sogar die beherztesten Nordmänner, die sich den ganzen Tag prügelten und nachts Methörner schwangen und leerten, traten in

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