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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Cimmeriers. Er war vor Schmerzen und Wut vollkommen außer sich. Conan bezweifelte, daß ihn ein anderer Gedanke beherrschte, als der, den verhaßten Feind zu zerfleischen.
    Aber der Eisbär stellte sich tolpatschiger an, als der Cimmerier erwartet hatte. Vielleicht hatte er seinen Spürsinn bei den fremden Gerüchen im unbekannten Land eingebüßt. Vielleicht hatte er, wie so viele Tiere im Norden, einen langen Winterschlaf gehalten und sah daher im Dunkeln schlecht.
    Dennoch hatte Conan keine Ahnung, wie er das wütende Tier in eine Falle locken konnte, um es gefahrlos zu töten. Er hatte das Gefühl, bereits die halbe Nacht durch den Dschungel zu laufen. Dabei hatte er Flüche zu sämtlichen Gottheiten aller ihm bekannten Länder emporgeschickt. Doch jetzt sah er, wie der Eisbär der fünften (und letzten) Falle entwischte.
    »Bei Erliks Messinghammer! Ich werde das Fell dieses Biests doch noch in meine Hängematte legen!« schwor er. Er wich zurück – und landete hinter einem Vorhang aus Lianen auf einem Pfad. Noch schlimmer war, daß der Pfad direkt auf eine Lichtung führte, wo ungefähr vierzig Fischfresser mit Speeren und Streitkolben hockten und ihn sehen konnten.
    Conan fluchte laut. Doch seine lautstarken Flüche gingen in dem Geschrei der Fischfresser unter, die aufsprangen und ihre Waffen schwenkten.
    »Der Frauendieb und Dämonenbringer Amra!«
    »Tötet den Löwenmann!«
    »Schleudert die Speere! Taucht sie in sein Blut!«
    Für einen Stamm, der als friedlich gilt, scheinen die Fischfresser ungewöhnlich kriegslüstern zu sein, dachte der Cimmerier.
    Conan hatte mit den Fischfressern keinen Streit und wunderte sich, warum sie ausgerechnet ihn einen Dämonenbringer nannten. »Angst macht dumm«, dachte er.
    »Ruhe!« brüllte er. Seine Donnerstimme übertönte die Schreie der Fischfresser, und alle Köpfe wandten sich ihm zu. Speere wurden aber keine geschleudert.
    »Ich bin kein Dämon, aber ganz in der Nähe läuft ein Ungeheuer durch den Dschungel, das viel schlimmer als jeder Dämon ist, den ich je gesehen habe. Es könnte Löwen verschlingen, und es wird euch und eure Kinder fressen, wenn wir es nicht sofort töten.«
    Weiter kam der Cimmerier nicht, denn die Fischfresser schrien wieder los. Am liebsten hätte Conan diese Schwachköpfe und den Eisbären sich selbst überlassen und sich in Sicherheit gebracht.
    Doch er hatte die Fischfresser beleidigt, um mit den Bamulas Frieden zu schließen. Jetzt schuldete er ihnen wenigstens etwas Respekt.
    Im nächsten Moment brach der Eisbär aus dem Dschungel hervor. Er war überströmt vom Blut und brüllte so laut, daß man glauben konnte, ein Vulkan sei ausgebrochen. Das Geschrei der Fischfresser verwandelte sich von Hilferufen in Schmerzensschreie.
    Zwei Fischfresser starben gleich beim ersten Angriff des Bären. Andere wurden durch Tatzenschläge verwundet oder von fliehenden Kameraden niedergetrampelt. Speere sausten durch die Luft, doch nur wenige trafen.
    Der Bär drehte sich um die eigene Achse und schlug wild um sich, so als nähme er an einem Allkampf teil. Blutige und breite Risse öffneten sich auf schwarzer Haut, unter denen jedoch tapfere Herzen schlugen. Conan sah, wie ein Mann – nein, es war ein Junge – mit einer langen Harpune auf den Bären loslief und ihm die Waffe tief in eine Pfote stieß.
    Dann starb der Junge mit schrecklichem Todesgeheul. Der Bär hatte sich gebeugt und die Zähne in den Bauch des Angreifers geschlagen. Er warf den Kopf hoch, schleuderte den Leichnam von sich und hielt nach dem nächsten Opfer Ausschau.
    Conan sah, daß die Fischfresser zwar mit Mut und Verzweiflung kämpfen würden, doch weder über die Waffen noch über das Wissen verfügten, um den riesigen Eisbären töten zu können. Auch für ihn war es schwierig, das Tier auf offenem Gelände zu besiegen, wo es sich frei bewegen und in alle Richtungen zuschlagen konnte.
    Trotz der Hitze lief es dem Cimmerier eiskalt über den Rücken. Hatte der sterbende Vendhyer die Wahrheit gesagt? Hatten die Dämonen ein Tor, durch welches sie Menschen und Tier an Orte schicken konnten, die ihnen die Natur verwehrte?
    Von Dämonen geschickt oder nicht, der Eisbär war aus Fleisch und Blut und konnte somit getötet werden. Conan war sicher, den Sonnenaufgang nicht mehr zu erleben, wenn er den Bären nicht bald zur Strecke brachte.
    Die Fischfresser bildeten einen weiten Kreis um den Bären. Einige, die tapferer als ihre Kameraden waren, liefen hinein und schleiften die

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