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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Gegenwart eines Eisbären ganz behutsam auf. Der Bär war doppelt so groß und fünfmal so schwer wie ein kräftiger Mann, schnell wie ein Wiesel, besaß fingerlange Zähne und an den vier riesigen Tatzen Klauen wie Dolche.
    In den Schwarzen Königreichen hatte man so ein Tier bestimmt noch nie gesehen. Auch nicht in Ländern, die innerhalb einer Reise von einem halben Jahr lagen. Und Conan war sich sicher, daß auch keine so hohen Berge da waren, die diesem Bären in Schnee und Eis ein Heim geboten hätten.
    Der Eisbär zeigte aber keine Anzeichen eines langen Marsches. Der dicke weiße Pelz hing ihm feucht an den Flanken, die nicht vor Hunger eingefallen waren. Die kleinen schwarzen Augen funkelten listig und ohne jegliche Erschöpfung. Conan hatte schon gegen Schlangen gekämpft, deren Blick wärmer gewesen war als der des Eisbären.
    Der Cimmerier erinnerte sich an Erzählungen aus seiner Heimat im Norden. Danach fraßen Eisbären Fische besonders gern. Er war daher nicht überrascht, als der Bär zum Fluß marschierte, mit der Tatze zuschlug, eine Reuse mitsamt den Fischen herausholte und aufs Ufer schleuderte. Die silbrigen Fische schlugen wild um sich.
    Da schlug die Bärentatze wie ein Streitkolben zu. Die kräftigen Zweige und gut geknüpften Knoten platzten wie verrottete Fäden, so daß die Fische nach allen Seiten flogen. Der Bär richtete sich auf, öffnete das Maul und holte einen Fisch aus der Luft – so mühelos wie ein argossischer Junge Straßenball spielt.
    In diesem Augenblick hätte ein gut geschleuderter Speer oder ein Pfeil den Eisbären lebensbedrohlich verwunden können. Er war ziemlich weit entfernt, aber Conan verschwendete keinen Atemzug. Er bedauerte es nur, keinen Bogen zu haben.
    Der Speer traf mit der Wucht eines Pfeils, der vom kräftigsten Langbogen eines Bossoniers abgeschossen worden war. Eine Handbreit nach rechts oder nach links – dann wäre der Kampf im selbem Moment entschieden gewesen, in dem er begonnen hatte.
    Doch Conan hatte Pech. Der Speer traf den Eisbären nicht genau ins Herz, sondern nur in die Rippen.
    Der Bär brüllte – außer sich vor Wut. Mit der mächtigen Tatze zog er sich den Speer aus dem weißen Fell und schleuderte ihn gegen einen Baum, wo er einen Fingertief stecken blieb.
    Conan warf einen zweiten Speer und dankte Crom, daß er drei davon mitgenommen hatte. Der Bär drehte sich blitzschnell um, so daß ihm der Speer nur an einer Flanke die Haut unter dem Pelz ritzte.
    Der Cimmerier stürzte sich auf den Eisbären, um ihm das Schwert ins Herz zu stoßen. Doch die Klinge war nicht länger als die Vorderbeine des Tiers. Die Erzählungen über Eisbären hatten nicht nur von ihren Freßgewohnheiten berichtet, sondern auch, daß kein Mann je lebend aus der Reichweite der mächtigen Tatzen entkommen war.
    Die Schwertspitze bohrte sich hinein. Der Bär wand sich und brüllte wie alle Feuer in Sets finsterem Abgrund. Conan riß sein Schwert heraus und schöpfte Hoffnung, einen zweiten Stoß ausführen zu können. Das weiße Ungeheuer stapfte vorwärts und schlug nach dem Schwert.
    Der Schlag betäubte Conans Arm. Noch etwas kräftiger, und die Klinge wäre ihm entglitten. Er stieß den dritten Speer dem Bären ins rechte Auge. Diesmal traf er.
    Der Speer blieb in den blutigen Resten des Augapfels stecken. Conan wollte ihn noch weiter hineinstoßen, aber der Bär hatte ihn vor mehreren kräftigen Baumstämmen in die Enge getrieben. Wenn der Stoß danebenging, blieb ihm keine Möglichkeit, zu fliehen, falls der Feind wieder angriff.
    Deshalb warf sich der Cimmerier zur Seite und schlug mit dem Schwert gegen die rechte Vordertatze. Die Klinge trennte die Klauen ab, worauf der Bär wieder vor Schmerzen brüllte. Wutentbrannt schüttelte er die verwundete Tatze in Richtung des Cimmeriers und sprang durch eine Lücke zwischen den Bäumen.
    Im Dschungel würde der massige Körperbau des Bären ihn bei der Verfolgung Conans stark behindern. Dieser konnte sich leichter durchschlängeln und von einem Versteck aus zuschlagen, das der Eisbär mit dem verbleibenden heilen Auge in der Dunkelheit würde nicht entdecken können.
    Mit Mitras Beistand würde er zuschlagen können, ohne in Reichweite der tödlichen Pranken zu gelangen. Nein, kein Mensch würde in diesem Land sicher sein, solange der Eisbär frei herumlief. Conan glaubte nicht, daß die Fischfresser stark genug waren, um diesem Schrecken ein Ende zu bereiten.
    Bereitwillig folgte der Eisbär der Spur des

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