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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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oder sie mit ihm. Und wir sind mit den Stygiern nicht enger befreundet als sie. Seit wir beide Krieger sind – und seitdem ist mehr als ein Jahr vergangen –, mußten wir stygische Sklavenhändler verjagen.«
    Idosso lachte bei diesem Bild. Mehr als einmal hatte er selbst solche Kriegszüge geführt und hatte sich dabei seinen Ruf erworben. »Hm. Du glaubst also, daß Amra für jemanden spioniert, der vielleicht ein Freund von ihm ist?«
    »Ich weiß nicht, ob es nicht so ist. Bis ich es herausfinde, halte ich diesen Mann für so gefährlich wie einen im Lendentuch versteckten Dolch. Den zückt man auch im richtigen Moment, um dem Gegner den Todesstoß zu versetzen.«
    Kubwande sah, wie Idosso sich bemühte, um zu verstehen, was er meinte. Geduldig wartete er ab. Es war besser, wenn der Mann alles ohne fremde Hilfe verstand.
    »He!« rief Idosso schließlich und warf den Flaschenkürbis mit Bier so hoch, daß er das Gras des Hüttendachs traf. »Wir bewahren Amras Geheimnis. Von allen Bamulas kann er nur mit uns reden. Wenn seine Herrin einem Stamm Freundschaft anbieten will, dann nur uns. Wer auch immer die Königin der Schwarzküste dazu bringt, mit den Bamulas Freundschaft zu ...«
    Er beendete den Satz nicht. Er konnte Amra – als wohlbehütetes Geheimnis – wie einen Dolch in die Bäuche der Rivalen um den Elfenbeinthron des Kriegshäuptlings stoßen. Dieser Gedanke befriedigte Idosso ungemein, und er gab sich seinen ehrgeizigen Träumen hin. Kubwande kannte Idossos Ehrgeiz und wußte, daß er Idosso beherrschen könnte.
    Zumindest solange das notwendig war. Man konnte mit solch einem Mann nicht ewig in Frieden leben, selbst wenn man Freundschaft mit ihm heuchelte. Er wurde zu schnell wütend und dachte zu langsam.
    Doch die Blutfehde glich dem verborgenen Dolch oder Amra – wie etwas, das man genau im richtigen Moment hervorholte.
     
    Conan ahnte nichts von den Intrigen der Bamula-Häuptlinge. Hätte er es gewußt, hätte er sich darum weit weniger gekümmert, als Kubwande hoffte – zumindest so lange nicht, bis jemand die Erinnerung an Bêlit beschmutzt hätte.
    Dann jedoch hätte sein hitziges Temperament die Oberhand gewonnen, und es wäre zu einem blutroten Tag in der Geschichte der Bamulas gekommen, ehe der Cimmerier unter der Last der Speere zusammengebrochen wäre – falls er zu Boden gehen würde. Die Bamulas hatten geglaubt, allein ihre Überzahl käme einem toten Cimmerier gleich. Doch sie hatten den Geiern zum Fraß gedient, ehe sie mehr Klugheit erwerben konnten.
    Conan hatte vor, die Bamulas in Frieden zu lassen. Er hoffte, sie würden es ebenfalls tun und ihm keinen Grund liefern, seine Meinung zu ändern, indem sie etwa die Frauen schlecht behandelten. Hielten sie sich in diesem Punkt an die Abmachung, konnten sie alle Nachbarn bekriegen, sich gegenseitig bekämpfen oder Dämonen oder selbst die Götter. Das würde ihm keine Alpträume bescheren.
    Mehr Kopfzerbrechen bereiteten ihm die Fischfresser. Zweifellos würden sie die Wahrheit über das Verschwinden der Frauen erfahren. Und zweifellos würden sie sich irgendwann an einem Feind rächen, den sie besiegen konnten, und das würden sicherlich nicht die Bamulas sein. Conan baute noch einige zusätzliche Fallen um seinen jeweiligen Unterschlupf, schlief leicht und hielt die Waffen jederzeit griffbereit.
    Er hatte an einigen Bächen und Flüssen Fallen aufgestellt. Die Tigerin hatte bei ihren Beutefahrten nicht nur Gold und Juwelen an Bord geschafft, sondern auch Waffen, Schiffsausrüstung und Proviant. Manchmal war das Essen während der Flauten knapp geworden. Dann hatten sie Netze und Angelschnüre über Bord geworfen. Der meist reichliche Fang wanderte in die Bäuche von Bêlits Seewölfen, entweder sogleich oder nachdem er eine Weile in Fässern mit Salzlake gelegen hatte.
    Bêlit hatte immer gescherzt, daß Fisch wichtig für einen guten Liebhaber sei und darauf bestanden, daß Conan viel davon aß, um ihren Ansprüchen zu genügen. Eigentlich glaubte er nicht, das Interesse eines Mannes an Frauen würde durch den Hunger verringert – allenfalls, wenn er direkt vorm Verhungern wäre. Doch solange er Bêlit in den Armen hielt, schwieg er ... und gewöhnte sich an Fisch.
    Als er einen Fluß fand, der tief, aber nicht breiter als zwei Lanzenlängen war und in dem es von Fischen nur so wimmelte, machte er sich an die Arbeit, einige zu fangen. Einige junge Zweige, Schilf, Schlingen aus Gras und Lianen, mit Pflanzensaft bestrichen, damit

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