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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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sprächen.«
    Idosso stand da wie eine Statue aus Ebenholz. Dann ruckte er plötzlich mit dem Kopf, so daß die karmesinroten Federn des Kopfschmucks wie Zweige in einer plötzlichen Windböe tanzten.
    »Die Arme sollen das Dorf durchsuchen!« rief er. »Bringt alle, die imstande sind zu sprechen, zu mir. Ich will mit ihnen reden. Los! Jetzt!«
    Die Krieger der Arm-Abteilung trommelten mit den Fäusten auf den Boden vor Idossos Füßen. Er spuckte auf die Stelle, wo sie getrommelt hatten. Sie schlugen sich mit den offenen Handflächen gegen die Stirn, stellten sich paarweise auf und liefen los. Sie schwangen die Speere und hielten die Schilde vor sich.
    »Ist es mir gestattet ...?« fragte Kubwande. Er schien plötzlich aus dem Boden gewachsen zu sein. Doch Conan war darüber nicht verwundert. Ein Mann wie Kubwande würde die Fähigkeit, sich lautlos zu bewegen, bitter nötig haben.
    »Nicht allein«, fuhr ihn Idosso an. »Du hast keine Echsenschuppen, die einen Speer von deinem ungeschützten Rücken abhalten können.«
    Conan lächelte nicht und stieß auch keinen Freudenschrei aus. »Wäre ich gut genug, um ihn zu beschützen?« fragte er nur.
    »Bin ich es wert, von Amra beschützt zu werden ...«, begann Kubwande. Doch der Cimmerier unterbrach ihn.
    »Schmeichle lieber einem Mann, der darauf hört.«
    Der Bamula schaute ihn an, als hätte er ihm eine Ohrfeige gegeben. Der Cimmerier fragte sich, ob er zu rüde war oder etwas gesagt hätte, das er so nicht gemeint hatte. Zwar wuchs seine Beherrschung der Sprachen der Schwarzen Königreiche täglich, aber er war weit davon entfernt, sie perfekt zu sprechen.
    »Ich habe in vielen Ländern und auf vielen Meeren gekämpft«, sagte Conan. »Aber ich bin in diesem Land nicht so lange ein Krieger wie du. Du mußt Dinge wissen, die ich nicht weiß, wenn du nicht ein bewaffneter Säugling bist.«
    »Wenn er das ist, hat keine Frau je ein seltsameres Kind geboren«, sagte Idosso. »Geht und macht euch auf die Suche. Es sei denn, ihr glaubt, ich müßte noch gestillt werden.«
    Weder Conan noch Kubwande blieben, um auf diese Frage zu antworten.
     
    Conan und Kubwande fanden weniger zu tun, als sie erwartet hatten, bis sie ans andere Ende des Dorfs kamen, das nicht den ersten Ansturm der Echsenaffen hatte erleiden müssen. Hier war es einigen gelungen, dem Tod zu entrinnen und zu fliehen. Zurückgeblieben waren hauptsächlich die Alten, die Jungen und diejenigen, die für sie sorgten.
    Die Bamula-Krieger schleppten jetzt diese Menschen aus ihren Hütten heraus und drohten ihnen Schläge an, um zu erfahren, was geschehen war. Kubwande ermahnte einige Krieger, die sich dabei mehr als nur Auskünfte verschaffen wollten, in dem Augenblick, als der Cimmerier hatte einschreiten wollen.
    Conan war damit einverstanden. Die Dorfbewohner gehörten einem niederen Stamm der Bamulas an, deren Dialekt sich von den größeren Bamulas unterschied, die er als erste kennengelernt hatte. Selbst wenn die Dörfler ihm angeboten hätten, ihn zum Dämonentor zu führen, hätte er sie nur mit Mühe verstanden. Außerdem war es zu früh, um die Bereitschaft der Bamula-Krieger, seinen Befehlen zu gehorchen, auf die Probe zu stellen.
    Kubwande und der Cimmerier schritten weiter. Sie musterten die Hütten, die Pferche und Felder genau. Die meisten Hütten waren zwar leer, aber nicht zerstört. In den Pferchen und auf den Feldern waren die Spuren der Verwüstung durch die Echsenaffen nicht zu übersehen. Kühe und Ziegen lagen mit aufgeschlitzten Bäuchen, von Fliegen übersät, auf dem blutgetränkten Boden. Zäune waren eingerissen worden und das junge Getreide und die Süßkartoffeln niedergetrampelt.
    Mißtrauisch lugten einige Dorfbewohner aus ihren Hütten heraus. Sie wirkten mutiger als diejenigen, die Conan bisher gesehen hatte. Unter ihnen waren auch einige junge Frauen. Ihm kam der Gedanke, die beiden Fischfresserinnen holen zu lassen. Möglicherweise könnten sie von diesen Dorfschönen etwas Wissenswertes in Erfahrung bringen.
    Nirgends waren Krieger zu sehen, nicht einmal Graubärte oder Frischlinge. Wahrscheinlich lagen viele von ihnen tot auf der mit Blut getränkten Erde, und die Überlebenden waren bei den Flüchtigen geblieben. Conan fragte sich, wie viele Krieger das Tal der Elefanten am Morgen des Überfalls durch die Echsenaffen noch aufzubieten gehabt hatte.
    Er sagte aber nichts und verdrängte die Überlegung für den Augenblick. Doch musterte er die Hütten noch mißtrauischer

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