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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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niedrig und primitiv und verschwanden beinahe in dem Gewirr der Lianen und Schößlinge. Lediglich schmale Felder lagen vor dem Rand des Urwalds. Die Pferche für das Vieh und das Geflügel waren hervorragend aus Dornengeflecht erbaut.
    Conan hatte solche sorgfältig gebauten Zäune in anderen Ländern gesehen, wo Raubtiere in der Nähe der menschlichen Ansiedlungen umherstreiften. Wenn ein Leopard ein kleines Kind, eine Dienerin oder eine Nebenfrau zerfleischte, wurde nicht so viel Aufhebens darum gemacht, als wenn er eine Kuh oder ein Kalb riß. Das bedeutete eine Katastrophe.
    In Cimmerien war das ganz anders. Conan blickte über die Jahre hinweg, als wären sie ein tiefer Brunnen, und dachte daran, daß er unfreiwillig die Heimat hatte verlassen müssen. Er war einige Male dorthin zurückgekehrt, doch hatte er nichts gefunden, das ihn davon abgehalten hätte, weiterhin fremde ferne Lande zu durchstreifen. Im Grunde war es ihm unwichtig, wo diese Wanderungen endeten oder wann. Aber sein unbändiger Stolz sagte ihm, daß weder ein Schwachkopf wie Idosso noch ein Intrigant wie Kubwande sein Ende herbeiführen würden, jedenfalls nicht ohne einen vorherigen Kampf, an den sich die Geschichtenerzähler noch erinnern würden, wenn die Welt schon sehr alt war.
    Conan verkürzte die Schritte, bis er an Kubwandes Seite war, dann beschleunigte er sie ein klein wenig, weil er nicht hinter dem Bamula gehen wollte. Das könnte grundlos zu Unstimmigkeiten führen. Allerdings wollte er Kubwande auch nicht selbst den Blick auf seinen Rücken ermöglichen. Gut, daß die Frauen weit hinter ihnen bei den Lastenträgern und damit sicher bewacht waren – solange Idosso das so wünschte.
    Das Gelände senkte sich etwas. Conan spürte durch die Sohlen der Sandalen, daß der Boden feucht war. Sie kamen an einer Fischreuse vorbei, die der Cimmerier einmal ausgelegt hatte, die jetzt aber zerrissen war. Wie diejenigen, welche der Eisbär zerfetzt hatte. Dann ging es steil bergab. Beide Männer schauten über den Pfad, der durch den dichten Lianenvorhang den Blick auf ein Ufer mit grobem Kies freigab. Dahinter wälzte sich ein schlammiger Fluß dahin.
    Der Fluß war ungefähr dreißig Schritte breit, doch die Strömung in der Mitte zeigte an, daß er zu tief war, um hindurchwaten zu können. Wie bei den meisten Flüssen im Schwarzen Wald wimmelte es darin außerdem bestimmt von Krokodilen und Flußpferden.
    Conan schob Schild und Speer auf den Rücken, um die Hände frei zu haben, und sprang die letzten Schritte zum Fluß hinunter. Kies spritzte auf, als er landete. Dann war er im Wasser. Die Fische schossen davon, um sich in Sicherheit zu bringen.
    »Was machst du da?« Kubwande schien ehrlich um Conans Sicherheit besorgt zu sein.
    »Ich suche nach Booten. Wenn jemand von hier weitergekommen ist, dann nur per Boot. Vielleicht gibt es noch irgendwelche Spuren.«
    Kubwandes Miene ließ erkennen, daß er eine Suche so nah am Ufer nicht gerade für weise hielt. Conan fuhr jedoch mit seiner Suche fort. Ab und zu kniete er nieder, um den Kies zu untersuchen. Dabei war er so vorsichtig, weder dem Fluß noch Kubwande den Rücken zuzukehren.
    Schließlich blieb er stehen und blickte flußabwärts. »Ich glaube, zwei Boote waren hier. Beide sind längst fort. Alle Fußspuren stammen wohl von den Dorfbewohnern. Kein Zeichen von Krokodilen oder Flußpferden.«
    »Was ist mit den Echsenaffen?«
    »Ich traue mir nicht zu, ihre Fußspuren zu erkennen. Siehst du irgendwelche Anzeichen eines Kampfes?«
    Kubwande studierte den Pfad und das Ufer, danach die üppige Vegetation. Er war wild entschlossen, dem Cimmerier zu beweisen, daß er ein ebenso gewiefter Spurenleser war wie Conan. Aber er gab doch nicht vor, etwas zu sehen, was nicht vorhanden war. War das ein Anflug von Ehrlichkeit oder die Furcht vor Feinden, die womöglich mit dem Cimmerier gemeinsame Sache machen könnten?
    Conan lachte. Ehrlichkeit, wie bei Kubwande, war so selten wie Keuschheit bei Schankmädchen, ganz gleich, ob diese weiß, schwarz, gelb, lila oder grün waren. Der iqako hatte sich aber auch darin geirrt, daß er Conan zutraute, sich mit einer Gruppe von Intriganten gegen eine andere zu verbünden. Würde man den Cimmerier je vor diese Wahl stellen, er würde schleunigst den Schlamm des Bamula-Landes von den Füßen schütteln und woanders kämpfen.
    »Was soll der Scherz, Amra?«
    Der Cimmerier war versucht, Kubwande eine ehrliche Antwort zu geben. Er hätte dieser Versuchung

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