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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Nachhut. Ihre Krieger waren meist junge Burschen, die erst seit kurzem den Speer tragen durften, und ältere Männer, die in nicht ferner Zukunft ihre Speere an die Dachbalken der Hütten hängen würden. Das war bei den Bamulas das Ritual, sich zum alten Mann zu erklären.
    Es hätte den Cimmerier nicht überrascht, zu erfahren, daß Kubwande mit den Armen und Idosso beim Bauch mitmarschiert wären.
    Aber Conan hielt den Mund, als die Bamulas Idosso gehorchten. Er verließ den Dorfkern, weil er sich nicht mehr die Nase zuhalten wollte.
    Einige der Bamula-Krieger bewegten sich schnell und umsichtig. Jeder Hauptmann hätte an ihnen seine Freude gehabt. Andere hingegen wirkten tolpatschig, gaben sich jedoch große Mühe. Der Cimmerier hatte die gleiche Mischung schon bei anderen Armeen gesehen, abgesehen von ausgewählten, erfahrenen Soldaten und dem Abschaum, den Werber im Auftrag eines Mächtigen von der Straße aufgelesen oder von Bauernhöfen geholt hatten.
    Die Bamulas hätten eine gleich große Schar erfahrener Soldaten aus einem zivilisierten Land nie besiegen können, aber das mußten sie auch nicht. Ihre Krieger hielten sich gegen rivalisierende feindliche Stämme wacker, auch gegen Sklavenhändler, die gelegentlich vom Meer oder über die stygische Grenze einfielen, um die lebende Ware aus den Dörfern zu holen. Jetzt blieb abzuwarten, wie die Bamulas sich bei der Aufgabe bewährten, gegen die Dämonen zu kämpfen – jedenfalls gegen die Geschöpfe, die sich nun in ihrem Land befanden.
    Conan ging zu Idosso hinüber. Er erwies ihm die Ehrenbezeugung als einem Häuptling, der einen knapp höheren Rang einnahm, mit Gesten, die er von den Suba-Kriegern an Bord der Tigerin gelernt hatte. Er hoffte, daß diese bei den Bamulas keine Beleidigungen darstellten.
    »Sprich, Amra«, sagte Idosso. Der Häuptling hatte seine Stimme im Zaum, dennoch hörte Conan eine Spur von Müdigkeit heraus – wahrscheinlich als Folge des Kampfes, welchen er ausgefochten hatte, um großer Häuptling zu werden.
    In diesem Augenblick hatte der riesige Bamula das Mitgefühl des Cimmeriers. Conan hatte die früheren Machtkämpfe als Hauptmann nicht vergessen, auch nicht das unbeschreibliche Vergnügen, sich dem Unbekannten zu stellen und vorzugeben, es sei weder angsteinflößend noch verwirrend.
    Dieses Vergnügen übertraf noch die Freude darüber, schlechten Wein zu trinken oder ältliche Dienerinnen zu umarmen. Es gehörte aber nun mal zum Leben eines Kriegers, und Idosso mußte es als einen der vielen Scherze der Götter hinnehmen.
    »Ich bezweifle, daß ich etwas sagen könnte, an das du nicht längst selbst gedacht hast«, sagte Conan. »Haben die Bewohner inzwischen gewagt, zu erzählen, wie sie das Ungeheuer getötet haben?«
    »Nein. Aber was könnte das unsere Krieger lehren?«
    Conan war versucht, Idosso seine Arroganz zu verzeihen, weil er ›unsere‹ gesagt hatte. Es war für ihn mit Sicherheit kein Vergnügen, mit dem hellhäutigen Fremden freundlich zu sprechen, aber er beherrschte diese Kunst, wenn er es für nötig hielt.
    Wenn Kubwande diesen Hünen für zu unintelligent hielt, um etwas anderes als seine Marionette zu sein, könnte das ein böses Erwachen für ihn geben, und das wäre wahrscheinlich in den letzten Augenblicken seines Lebens.
    »Das wissen nur die Götter, aber ich mache mir so meine Gedanken«, antwortete der Cimmerier. »Diese Echsenaffen sehen wie natürliche Kreaturen aus, ebenso wie der Eber und der Eisbär. Krieger vermögen ihnen zwar mit Waffen das Leben zu nehmen, aber wie viele werden dabei sterben?«
    »Glaubst du, die Bamula-Krieger fürchten den Tod?« Idosso hob die Stimme.
    » Weniger als ich«, sagte Conan. »Aber selbst ein Bamula denkt vielleicht zweimal über das Sterben nach, ehe alle Dämonen erschlagen sind. Was geschieht, wenn die nächste Schar Echsenaffen durchs Dämonentor kommt, wenn wir unsere Leben für die Leben dieser Bande von Echsenaffen eintauschen?«
    Idosso machte ein beinahe nachdenkliches Gesicht, und Conan nutzte diesen Augenblick sofort.
    »Jeder Mann fürchtet vielleicht, daß sein Heimatdorf so verwüstet wird wie dieses hier: die Frauen verschleppt, die Söhne aufgeschlitzt wie dieser Säugling.«
    In Idossos Gesicht arbeitete es. »Dann laß uns das Dämonentor finden und schließen.«
    »Jawohl, und, wenn nötig, mit unseren Körpern. Doch würden wir uns mit mehr Wissen, als wir jetzt haben, auf die Suche machen, wenn wir zuvor mit den Dorfbewohnern

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