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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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achtete er nicht auf einen sicheren Sitzplatz. Conan hielt sich bereit, den Jungen zu packen, falls dieser abrutschte.
    Da bebte der Baum wieder. Und schlimmer noch als zuvor. Dann trat eine kurze Pause ein. Dann folgte wieder ein Beben, das noch stärker war. Diesmal hielt das Beben an.
    Plötzlich sah Conan, wie der Horizont abrutschte. Er hörte Holz splittern. Äste so dick wie ein Männerarm zerbrachen wie zarte Fäden. Die Flammen des brennenden Vogels brachten den Baum zum Einsturz.
    Conan griff nach oben und packte Govindue. »Halt dich fest, Junge. Wir müssen springen.«
    Govindue schwieg. Er wußte, daß der Cimmerier die Lage richtig einzuschätzen wußte. Schnell und geschmeidig schlang er die Arme um Conans kräftige Gestalt. Dann breitete dieser die Arme aus und sprang.
    Der Baum, auf dem sie Wache gehalten hatten, brach unter ihnen weg, aber sie landeten in einem anderen Baum. Ein Ast schlug Conan so hart gegen die Brust, daß ihm die Luft wegblieb. Auch Govindues Hände wurden verletzt. Der Junge hielt sich mit den Beinen fest, um nicht in die Tiefe zu sausen. Dann schlang er einen schmerzenden Arm um einen Ast. Der Baum schwankte und knarzte, als der Nachbarbaum umfiel, Lianen zerfetzte und alles unter sich zermalmte.
    Rauch stieg durch das Loch im Blätterdach empor, als hätte sich der brennende Vogel wieder entzündet. Conan und Govindue blickten auf den qualmenden Baumstamm hinab und suchten nach Spuren des toten Vogels.
    Aber sie sahen nichts außer einem Häuflein Asche neben dem versengten Baumstamm, das von Holz, Blättern oder Fleisch stammen konnte. Selbst der Gestank hatte sich mit wunderbarer Schnelligkeit verzogen.
    Nein, mit Zaubergeschwindigkeit. Das Dämonentor entließ bei jedem Öffnen immer größere und bösartigere Magie in den Dschungel. Der letzte Eindringling hatte sich selbst geopfert, ohne den Menschen zu schaden. Der nächste könnte aber so gefährlich wie der Eisbär sein und so am Leben hängen wie eine Riesenschlange.
    Als Conan den Baum hinabstieg, kam ihm der Gedanke, daß es vielleicht kein so großer Sieg sein würde, herauszufinden, wo sich das Dämonentor befand. Nicht, wenn das Tor von Kreaturen verteidigt wurde wie diejenigen, die bisher hervorgekommen waren. Nein, wahrscheinlich gab es dort Geschöpfe, vor denen man viel mehr Angst haben mußte.
    Ja, ehe diese Suche vorbei war, würde in der Tat große Trauer unter den Verwandten der Krieger herrschen, die auf der Jagd nach dem Dämonentor waren.
     
    In dieser Nacht fluchte in der Höhle im Norden Lysenius leise vor sich hin und schlief lange vor seiner Tochter Scyra ein.
    Als sie endlich auch eingeschlafen war, wußte sie endlich mehr über die Weltenwandler, doch dieses frischerworbene Wissen bescherte ihr Alpträume. Das Dämonentor verwandelte die Geschöpfe, die es durchschritten, jedesmal ein wenig mehr. Niemals wäre dieser Vogel in Flammen aufgegangen.
    Ihr Vater hatte die Kräfte der Weltenwandler nie vollends beherrscht. Jetzt wuchsen diese Kräfte in einer Art, welche der menschliche Verstand nie würde begreifen können. Es sah so aus, als hätte ihr Vater versucht, den Weltenwandler mit der piktischen Wildnis anstelle von Vendhyen zu verknüpfen und dann zu schließen. Diese Verknüpfung war unsicher, aber es bestand kein Zweifel daran, daß der Weltenwandler frei umherlief. Sollte das so bleiben, bis er in jedem Land, das er verknüpfen konnte, Chaos säte?
    Scyra schlief danach und träumte, daß das Tor sich drehte und die Schwarzen Königreiche mit der piktischen Wildnis verknüpfte. Sie träumte von Kriegern, die – aufgrund irgendeiner zauberischen Logik ohne Gestaltwechsel – durchs Tor sprangen und den Berg heraufliefen, angeführt von einem Hünen, dessen Züge allerdings verschwommen waren. An seiner Seite hing ein Breitschwert, das sah sie genau, und lange, rabenschwarze Haare flogen auf dem stolz emporgereckten Haupt.
    Sollte er kommen, um sie zu holen, dann war sie froh, daß es wenigstens kein Pikte war. In der Tat sah er so aus, als sei er dazu imstande, die Krieger dreier Stämme dieses üblen Volks zu besiegen.
     

S IEBEN
     
     
    Conan und Govindue waren nicht die einzigen Dämonentorjäger, die den Glanz über den Baumwipfeln gesehen hatten. Andere Beobachter hatten ihn länger betrachten können, da sie nicht gegen den Riesenvogel kämpfen mußten. Ein Mann wurde allerdings von einer Baumviper gebissen und starb daran. Obgleich das ein keineswegs übliches Schicksal für

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