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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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dazu nur scharfe Augen und einen wachen Verstand. Deshalb bezweifle ich, daß ihr dazu fähig seid, selbst wenn man euch an den Fersen an einer Wolke aufhängen würde.«
    Alle lachten, auch der Bamula. Conan hielt das für ein gutes Zeichen. Es widersprach seiner Natur, mit Unterwürfigkeit um Gunst zu buhlen.
    In Nemedien und Aquilonien (hatte Conan zumindest gehört) hätten Dämonenjäger jedes Auftreten eines der von Dämonen geschickten Ungeheuers auf einer Landkarte verzeichnet. Aber die Bamulas wußten gar nicht, was eine Landkarte war. Conan hatte in Turan und später als Söldner Karten benutzt, ebenso wie Seekarten auf der Tigerin. Doch er fühlte sich nicht in der Lage, den Bamulas die Kunst des Kartenzeichnens beizubringen.
    Die Bamulas kannten dafür den Dschungel, den sie seit frühester Jugend durchstreiften. Darüber konnten sie den Cimmerier ein paar Dinge lehren. Es fiel ihnen nicht schwer, im Kopf das Bild eines Kreises zu entwerfen, der durch die Auftritte der Dämonenabkömmlinge gebildet wurde.
    Ein Kind konnte verstehen, daß das Tor sich irgendwo innerhalb dieses Kreises öffnete und schloß. Man mußte nur den Kreis genau beobachten.
    Einige Bamulas, die sich bei Idosso einschmeicheln wollten, und ein paar Dorfbewohner, die auf Rache brannten, wollten vom Boden aus Wache halten. Sich auf den Bäumen wie Affen zu verstecken, hielten sie für weibisch und nur für Männer gut, die Milch anstelle von Blut in den Adern hatten. Einige waren so kühn, den hellhäutigen Cimmerier anzuschauen, während sie ihm das sagten.
    Kubwande häufte Verachtung wie glühende Kohlen auf ihre Häupter. »Der Dschungel verbirgt so viel, daß alle Stämme im Land nicht in der Lage wären, solch einen Kreis zu beobachten. Außerdem sollte man die Dämonengeschöpfe lieber nicht vom Boden aus betrachten.«
    »Die Geister unserer Verwandten werden uns verfolgen, wenn wir vor einem Kampf fliehen«, rief ein Dorfbewohner.
    »Wenn du auf dem Boden bleibst, wirst du bei deinen Verwandten sein, ehe du eine Gelegenheit zur Rache hattest«, erklärte Conan. »Keine dieser Ausgeburten der Dämonen kann von einem einzelnen Krieger erlegt werden. Wenn sich einer allein einem dieser Ungeheuer stellt, beweist er damit nur, daß er ein tapferer Narr ist. Doch gemeinsam mit den Kameraden kann ein Krieger mit dem Blut des Feindes auf dem Speer zur Sippe zurückkehren.«
    Er blickte den Häuptling des Dorfes an. »Ist das nicht die Wahrheit, Bessu? Ihr habt doch den Echsenaffen nur töten können, weil ihr alle zusammengearbeitet habt, richtig? Und alle, die Helden sein wollten, sind tot, oder?«
    Govindues Vater nickte. »Amra hat die Wahrheit gesehen. Das schwöre ich beim Geist meiner Tochter. Viele Männer müssen gegen ein Dämonenscheusal kämpfen. Diese Schar kann nur zusammenkommen, wenn sie gewarnt ist. Eine schnelle Warnung kann nur von Posten hoch in der Luft erfolgen.«
    Die Beobachter kletterten nach oben, die Trommler ließen sich unten nieder, wo sie die Warnung hören und sofort mit ihren Trommeln weiterleiten konnten. Die Krieger warteten auf die Botschaft der Beobachter und der Trommeln. Jetzt mußte sich nur das Tor öffnen und von den Beobachtern gesehen werden.
    Die Dämonenjäger warteten nun bereits zehn Tage lang.
     
    Conan hatte nicht die Absicht, vom Baum hinabzuklettern und Govindue allein die Wache zu überlassen. Aber er suchte nach einem sicheren Sitz, von dem aus er durch den Blättervorhang schauen konnte.
    Er hatte gerade eine Astgabel ungefähr fünf Speerlängen unterhalb Govindues erreicht, als der Junge einen Schrei ausstieß, in dem sich Überraschung und Angst paarten. Conan löste den Speer und packte den dicken Ast mit der Hand. Dann schob er mit dem Speer die Blätter beiseite.
    Es hätte ein kleiner Vogel in der Nähe sein können, doch der Jagdinstinkt hatte dem Jungen verraten, daß es sich um einen Riesenvogel weiter weg handelte. Das teilte er jetzt dem Cimmerier mit. Wie weit der Vogel weg war, vermochte Conan nicht abzuschätzen.
    Hinter dem Vogel erhellte – für alle Augen sichtbar – ein übernatürlicher Schimmer die Luft über dem Dschungeldach. Es sah aus wie ein Wasserfall, der jedoch nur aus Fischen mit goldenen Schuppen zu bestehen schien – was aber unmöglich war.
    Wenn es nicht das Dämonentor war, dann waren es zwei durch Zauber hervorgebrachte Schöpfungen im Dschungel. Conan starrte auf den blendenden Glanz. Er bemühte sich angestrengt, seine Lage im Verhältnis zu

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